Warframe hat gerade ein Problem mit seinem Chat und den Moderatoren dort. Die gingen bei bestimmten Themen mit großem Eifer vor und sorgten für massig Banns. Daher wollen die Entwickler nun das Thema anders angehen.
Was ist derzeit das Problem in Warframe? Wenn ihr im Chat von Warframe bestimmte Begriffe nennt, kann es gut sein, dass ihr von einem Mod-Bot automatisch gebannt werdet. So führt beispielweise der an sich harmlose Begriff „Traps“ (Falle) zu einem Bann.
Was ist an dem Begriff so schlimm? Der Begriff kann im Englischen auch als übles Schimpfwort für Trans-Frauen verwendet werden. In Warframe wurde der Begriff von einigen Spielern in klar toxischer Absicht genutzt, um den androgynen Warframe Nezha zu beschrieben.
Community und Chat-Moderation im Konflikt
Was sind die Hintergründe der Banns? Damit solches transphobes Gedankengut im Spiel keinen Platz mehr hat, hat ein Moderator, der sich bis vor kurzem „FriendzoningMisandrist“ nannte, den Begriff auf die Auto-Bann-Liste gesetzt. Auf der Liste sind ebenso potentiell diskriminierende Worte wie „gay“, da diese laut dem Mod so gut wie immer in einem homophoben Kontext verwendet würden.
So entstand der aktuelle Shitstorm: Schnell gab es Ärger wegen der Entscheidung des Moderators. Zum einen wäre der Begriff Trap bei weitem nicht nur auf die Beschimpfung von Transfrauen beschränkt. Wer beispielsweise nach einer Möglichkeit zum Fangen von Tieren (to trap) frage, würde dann auch sofort gebannt. Und gay sei doch schon lange kein Schimpfwort mehr.
Moderator soll mit zweierlei Maß messen: Außerdem wäre der Name „FriendzoningMisandrist“ selbst äußerst beleidigend, denn Misandrist steht für „Männerfeind“ und ist der Gegenbegriff zum frauenfeindlichen „Misogynist“. Der Name des Moderators ist seitdem nur noch „Misan“, aber die strengen Bann-Regeln gelten weiterhin.
Laut Misan wäre es aber für ihn und seine Trans-Freundin unerträglich, ständig transphobe Sprüche zu lesen. Die Freundin ist übrigens ebenfalls bei Warframe als Moderatorin tätig. Man werde also nach wie vor gegen Transphobie vorgehen und sei der Meinung, dass alle Personen, die selbst nicht transgender wären, ohnehin kein Mitspracherecht bei der Debatte um transphobe Begriffe hätten.
Digital Extremes will sich professionelle Hilfe suchen
So reagieren die Entwickler: Die Community ist derweil sauer und wirft auch den Entwicklern vor, das Community-Team mit übereifrigen Leuten zu besetzen, die klar mit zweierlei Maß messen würden.
Daher haben die Entwickler nun reagiert und das Thema im letzten Dev-Stream angesprochen. Dort kam dann die Meldung, dass man sich bewusst sei, dass die Moderation gerade nicht auf dem üblichen Industrie-Standard wäre.
Daher will man dies nun schnell ändern und sich dafür eine professionelle Drittfirma suchen, die unter anderem auf Chat-Moderation spezialisiert sei. Mit deren Hilfe sollen die Regeln für die Mods professioneller gestaltet werden. Genauere Details will man veröffentlichen, sobald man mehr wisse.