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Special
Aug. 21, 2018 | 13:55 Uhr

Der Youtuber The Hive Leader versucht in einem Video zu erklären, warum sich so viele Indie-Entwickler neuer MMORPGs an den Markt vor dem Erscheinen von World of Warcraft richten. Welche Idee steckt hinter MMORPGs wie Project Gorgon, Legends of Aria, Pantheon, Camelot Unchained und all den Titeln?

Es werden kaum noch AAA-MMORPGs angekündigt, das ist ein Trend, den man 2014 sehen kann. Laut The Hive Leader liegt dies mit daran, dass sich das Interesse der Spieler verlagert hat. Es werden heutzutage mehr MOBAs, Survival-Spiele und Online-Shooter gespielt als MMORPGs.

Da diese neuen Genres  in der Produktion ein geringeres Risiko darstellen, weichen selbst große Entwickler auf diese Genres aus. AAA-MMORPGs, gerade im Themepark, sind einfach zu teuer in der Herstellung.

Project Gorgon Charaktere

Hoffnung Indie-Entwickler: Kleinere Studios, die Indie-Entwickler, haben in den letzten Jahren den Markt der MMORPGs für sich entdeckt. Sie wollen sich um die Zukunft des Genres kümmern – indem sie es zurück in die Vergangenheit versetzen.

Das sind Indie-MMORPGs, die auf Nostalgie setzen: Es befinden sich viele Indie-MMOs in Entwicklung, die auf den Nostalgie-Faktor setzen:

Ist Nostalgie der richtige Weg?

Hype ohne Vorbild: Warum gibt es derzeit einen solchen Trend, dass sich neue MMORPGs an alten Genre-Vertretern orientieren?

Wirtschaftliche Gründe kann es kaum geben, sagt The Hive Leader. Immerhin ist noch kaum eins dieser Spiele erschienen. Es gibt also kein „erfolgreiches Vorbild“, dem die anderen Games nacheifern.

Im Gegenteil: Ein MMO, das diesen Weg ging und scheiterte, ist Shroud of the Avatar. Dieses Beispiel sollte anderen Entwicklern doch zeigen, dass es ein zweischneidiges Schwert ist, sich am Nostalgie-Faktor zu orientieren.

WoW Jaina Mother Hand title

Die große MMORPG-Krise 2018

Was stört die Indies am aktuellen MMORPG-Markt? The Hive Leader meint, dass viele Entwickler glauben, das Genre der MMORPGs ist vom Weg abgekommen.

Für manche sei dies bereits mit World of Warcraft passiert, andere glauben, dass Solo-Inhalte immer wichtiger geworden sind und das Gruppenspiel in den Hintergrund drängten. Wieder andere sind der Meinung, dass der Fokus zu sehr auf das Endgame gelegt wurde.

Entwickler glauben, mit Nostalgie richtig zu liegen: Schaut man sich die oben genannten Indie-MMORPGs an, dann stammen diese meist von Genre-Veteranen, die zu den Anfangszeiten mit dabei waren und die Klassiker mit entwickelten. Hinter Pantheon (Vanguard) oder Camelot Unchained (Dark Age of Caemlot) stecken Urgesteine der MMORPG-Szene.

Es scheint also, als würden diese Entwickler nun glauben, dass die neue Generation an MMOs „falsch liegt“ und man zurück zu den Glanzzeiten der MMORPGs muss, als das Genre noch erfolgreich und beliebt war.

Es wird eine Art Reboot angestrebt, um zu sehen, ob sich das Genre nun in eine Richtung entwickeln lässt, bei der MMORPGs wieder einen wichtigen Platz auf dem Spielemarkt einnehmen können.

Camelot Unchained Screenshot Spieler und Bots

Breite Zielgruppe oder Nische?

Moderne MMORPGs richten sich an eine zu breite Zielgruppe: Es scheint zudem die Meinung zu herrschen, dass sich moderne MMORPGs einfach an zu viele Spieler richten. Neulinge, Veteranen, Solospieler, Gruppenspieler, PvP-Fans, PvE-Liebhaber und so weiter.

All diese Spieler wollte man vereinen, was dazu führte, dass die einzelnen Aspekte verwässert wurden. Immer weniger Spieler interessierten sich dann für das kleine Stück des Gesamtkuchens, weil ihnen der Kuchen an sich dann nicht mehr schmeckte.

Indie-MMOs richten sich an eine Nische: Die Indie-Entwickler haben The Hive Leader zufolge erkannt, dass es besser ist, sich an eine kleine Zielgruppe zu richten und diesen dafür genau das zu geben, was sie möchten. Und das ist in vielen Fällen einfach die Spielerfahrung des Lieblings-MMOs von früher mit modernisierter Grafik.

Die Entwickler müssen sich nur darum kümmern, den Fans das zu liefern, was sie wollen und nicht danach schauen, dass eine möglichst breite Zielgruppe erreicht wird. Außerdem weiß man genau, an wen man sich mit seinem Spiel richtet.

Ein Problem, das sich hieraus ergibt ist natürlich, dass man nicht mehr den Erfolg eines World of Warcraft erzielen kann. Man darf nicht damit rechnen, mit einem Nischenspiel Millionen von Spielern zu erreichen. Das sollte einem als Indie-Entwickler klar sein. Die Erwartungen müssen zurückgeschraubt werden.

So lassen sich sogar mit einem geringen Budget MMORPGs entwickeln, die eine gewisse Spielerschaft erreichen.

Pantheon Screenshot neu 1

Steht das Genre vor einem Neubeginn?

Die Nachteile der Indie-MMORPGs: Immer wieder hört man von MMO-Spielern, dass diese Indie-Titel zwar cool vom Gameplay her sind, aber grafisch altbacken aussehen. Auch das Kampfsystem wird häufig kritisiert.

Das liegt dem Hive Leader zufolge daran, dass den Spielen Personal und Geld fehlt: Project Gorgon werde etwa nur von zwei Leuten entwickelt. Häufig kommen dann das Kampfsystem und die Art, also die Grafik, zu kurz.

Indie-MMORPGs legen Fokus auf Gameplay: The Hive Leader meint, dass man die Situation aus einer anderen Perspektive betrachten muss. Die Spiele starten wieder bei Null. Bei den Anfängen des Genres und wollen von hier aus zeigen, dass sich dieses Genre in eine andere Richtung entwickeln kann.

Erst die nächste Generation wird sich dann wohl mehr auf Grafik und Präsentation konzentrieren.

Zunächst mal wollen die Entwickler beweisen, dass sie mit ihren Ideen richtig liegen, in welche Richtung sich die MMORPGs entwickeln sollen. Und hier ist Gameplay erstmal wichtiger als Grafik.

Shroud of the Avatar DJ

MMORPGs powered by Herzblut

Indie-Entwickler möchten einfach die Spiele machen, die sie selbst gerne spielen wollen. Das große Vorteil von Indie-Entwicklern sei es, dass sie nicht den Weisungen eines großen Publishers unterliegen.

Ein Indie-Entwickler kann also einfach genau das Spiel veröffentlichen, das er gerne machen und selbst spielen möchte. Egal, ob es Gewinn erwirtschaftet oder nicht. Oft erreicht man mit einem solchen Projekt, bei dem die Spieler sehen, dass das Team das ganze Herzblut reingesteckt hat, auch eine gewisse Fan-Community.