Nach den Amokläufen in El Paso, Texas, und Dayton, Ohio, ist in den USA die Killerspiel-Debatte wieder entflammt. Republikanische Politiker sehen Videospiele wie Call of Duty als mitschuldig. Auch Fortnite wird in die Debatte mit hineingezogen.
In den vergangenen Tagen kam es in den USA zu zwei Amokläufen:
- Ein Schütze tötete 20 Menschen und verletzte 26 weitere in einem Shopping-Center in El Paso, einer Grenzstadt zu Mexiko
- In Dayton, Ohio, tötete ein Mann neun Menschen und verletzte mindestens 27 weitere
Beide Gräueltaten lagen innerhalb von 24 Stunden.
Videospiele entmenschlichen Menschen
Das sagt der Fraktionsvorsitzende der Republikaner: Der amerikanische Politiker Kevin McCarthy ist Fraktionsvorsitzender der Republikaner im US-Repräsentantenhaus. Die Republikaner sind die konservativere der zwei US-Parteien. Ihr gehört auch Präsident Donald Trump an.
McCarthy sagt, Videospiele würden dazu beitragen, dass Menschen entmenschlicht wären. Für ihn seien Videospiele, in denen auf andere geschossen wird, schon immer ein Problem für künftige Generationen gewesen.
Wenn man sich Fotos ansehe, könne man die Szenerien auch in Videospielen finden.
Das sagt Dan Patrick: Der Vize-Gouverneur von Texas, Dan Patrick, äußerte sich ähnlich: Er sagte, im Manifest des Schützen habe er darüber gesprochen seine Super-Soldaten-Fantasie in Call of Duty auszuleben. Patrick fragt, wie lange man die Videospiel-Industrie noch machen lässt und sie ignoriert.
Laut Patrick habe es Studien gegeben, die sagen, dass Videospiele Leute beeinflussen und andere, dass sie es nicht tun.
Aber als ein Vater und Großvater in seinen 60ern frage er sich: „Was hat sich im Land geändert? Wir hatten schon immer Waffen, es gab schon immer das Böse, aber was hat sich getan, seit wir so viele Amokläufe hatten? Und ich sehe die Videospiel-Industrie, die jungen Leuten beibringt, zu töten.“
Das sagt eine ehemalige FBI-Agentin: Eine ehemalige FBI-Agentin, Maureen O’Connell, mutmaßte auf FOX, der Schütze habe sicher 6 bis 8 Stunden einen dieser Shooter wie Fortnite gespielt, wo man nichts tue, außer Menschen zu entmenschlichen, indem man ihnen den Kopf wegschießt.
Sie sieht hier „weiche“ Erziehungsmethoden als Teil des Problems.
Twitch-Streamer kritisieren Medien und Poltiker
Wie reagieren bekannte Gamer? In Folge der Berichterstattung äußerten sich einige bekannte Twitch-Streamer, die mit Spielen wie Fortnite in Verbindung gebracht werden. Sie sprechen kritisch gegenüber den Politikern und Sendern wie Fox News.
So sagt Ben „DrLupo“ Lupo: Das einzige, was die Mehrheit der US-Amerikaner gegen Waffengewalt abstumpfen lässt, sei die Menge an Waffengewalt. Videospiele hätten weder ihn noch irgendwen anderen dazu gebracht, rauszugehen und wen zu erschießen.
Der ehemalige Caster von Call of Duty, Jack „CourRage“ Dunlop plädierte für eine Änderung der Waffengesetze in den USA. Er werde künftig die Kandidaten wählen, die für die Änderung eintreten, die man so dringend brauche.