Nach dem „Streit“ zwischen Unity und dem Entwicklerstudio Improbable (SpatialOS) gab Unity nun Änderungen an den Nutzungsbedingungen für die Engine bekannt. Neue MMORPGs sind damit sicher.
Offenbar beugt sich das Unternehmen dem Druck, den Improbable durch eine gemeinsame Aktion mit Epic Games aufgebaut hat.
Improbabale gegen Unity
Was ist passiert? Nach einer Änderung der Nutzungsbedigungen bei Unity, war es nicht mehr erlaubt, Drittsoftware wie die Wundertechnik SpatialOS zu nutzen. Denn es durften keine Teile der Unity-Engine in einer Cloud oder per Streaming ausgeführt oder simuliert werden, um so eine eigene Plattform zu schaffen. Improbable verbreitete daraufhin die Angst, dass MMORPGs, welche Unity und SpatialOS einsetzen, in Gefahr seien. Betroffen gewesen wäre etwa das MMO Worlds Adrift.
Dem widersprach Unity allerdings. Alle Spiele, die SpatialOS bereits nutzen, seien sicher. Nur in Zukunft sei es nicht mehr erlaubt, die Software in dieser Art einzusetzen.
Daraufhin ging Improbable eine Partnerschaft mit Epic Games ein. Beide Unternehmen kündigten ein Programm an, welches Entwicklerstudios dazu bewegen sollte, zur Unreal-Engine zu wechseln. Für den Wechsel wurde sogar ein 25-Millionen-Dollar-schwerer Fonds zur Verfügung gestellt.
So reagierte Unity: Dieser Schritt von Improbable und Epic Games hat Unity nun dazu gebracht, die Nutzungsbedingungen der Unity-Engine erneut anzupassen. Laut diesen sind nun Technologien wie SpatialOS wieder erlaubt, sofern Unity die Zustimmung hierfür gibt.
Laut Unity wird Software von Drittherstellern geprüft, damit das Unternehmen diese versteht und dafür sorgen kann, dass die Software auch gut mit der Unity-Engine zusammenarbeitet und immer mit der aktuellsten Version der Engine läuft. Nach der Prüfung erfolgt dann eventuell die Freigabe.
Unity gibt nach
Warum kam es zur Änderung? Laut Unitys CTO Joachim Ante kamen die Aussagen in den alten Nutzungsbedingungen nicht so an, wie man sich das erhoffte. Nach Rücksprachen mit Entwicklern wurde dies nun so angepasst, dass es verständlicher ist. Unity hofft jetzt, dass sich Studios, die einen Wechsel zur Unreal-Engine ins Auge gefasst haben, das noch einmal überlegen. Denn ihre Projekte sind nicht mehr in Gefahr.
Wie reagieren die Entwickler? Es herrscht noch immer etwas Skepsis, denn Unity CEO John Riccitiello erklärte, dass die Nutzungsbedingungen jederzeit wieder angepasst werden können, weil man eben in einer Zeit lebt, in der sich Technologie so schnell verändert und entwickelt.
Daher fürchten nun manche Studios, dass sie ihre Spiele ständig auf die neueste Version der Unity-Engine updaten müssen, um ihre Zertifizierung zu behalten und damit auch immer möglichen Änderungen der Nutzungsbedigungen zustimmen müssen. Ganz zufrieden sind die Entwicklerstudios also noch immer nicht. Ihr MMORPGs sind aber erst mal außer Gefahr.