
Letzte Woche wurde ein Mann aus Litauen angeklagt. Ihm werden Straftaten wie Überweisungsbetrug, schwerer Identitätsdiebstahl und Geldwäsche zur Last gelegt.
Um was geht es da? Evaldas Rimasauskas aus Litauen gab zu, in der Zeit zwischen 2013 und 2015 etwa 99 Millionen Dollar von Facebook und 23 Millionen Dollar von Google gestohlen zu haben.
Was ist das Skurrile an der Story? Der Fall erlangte besonders viel Aufmerksamkeit, weil die Durchführung der Diebstähle nicht stumpfer hätte sein können. Der Mann fragte einfach nach dem Geld und bekam es.
Gut, er rief da nicht einfach an und sagte „Hallo, ich hätte gerne mehrere Millionen Dollar, danke“. Da ging er ein wenig cleverer vor.

So funktionierte der Betrug: Er schickte den Unternehmen zusammen mit seinen Partnern Rechnungen für Artikel, die sie nie gekauft haben.
Zu diesen Rechnungen schickte er gleichzeitig Verträge und Briefe. Die hatte Rimasauskas so angefertigt, dass es aussah, als wären sie von Vertretern von Facebook und Google unterzeichnet und bestätigt worden. Dabei fälschte er auch E-Mails, um die so aussehen zu lassen, als wären sie von den Führungskräften von Facebook und Google unterzeichnet worden.
Rimasauskas meldete eine Firma in Lettland unter dem gleichen Namen wie der taiwanesische Hardware-Hersteller Quanta Computer an, um die Überweisungen der Unternehmen entgegenzunehmen. Es scheint, dass weder Google noch Facebook gründlich kontrollierten, ob die Rechnungen echt sind. Sie zahlten wohl einfach. So schnappte sich Rimasauskas etwa 122 Millionen Dollar.
Wie flog der Schwindel auf? IGN berichtet, dass der Mann wohl letztlich Google auffiel und 2017 dann an die USA ausgeliefert wurde. Da stand er vor kurzem vor Gericht. Jetzt droht ihm eine Strafe von bis zu 30 Jahren Gefängnis. Das Urteil fällt wohl am 29. Juli. Rimasauskas gab wohl schon 50 Millionen Dollar seiner Beute zurück.
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