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Aug. 08, 2019 | 10:09 Uhr

Bei vielen Spielen wie FIFA 19 kursiert die Idee, dass Twitch-Streamer und YouTuber bessere Chancen bei Lootboxen besitzen als die normalen Spieler. Nun kommt ein Details ans Licht, dass diesem Gerücht zumindest neue Nahrung gibt, aber es nicht bestätigt.

Das ist die Situation: Gerade Spiele wie FIFA 19 setzen auf Lootboxen. EA verdient damit unheimlich viel Geld. Die Spieler kaufen hier Kartenpackungen und öffnen sie dann in der Hoffnung, besonders starke Spieler zu ziehen. Die Chance auf die richtig starken Spieler ist dabei jedoch verschwindend gering.

Spieler glauben, diese Chancen könnten manipuliert sein.

Das YouTube-Video zu einem Pack Opening bei FIFA 15 hat mittlerweile 40 Millionen Aufrufe.

Einige FIFA-Spieler haben seit Jahren das Gefühl:

  • Ich selbst bekomme nur Mist
  • Aber YouTuber oder Twitch-Streamer bekommen oft Super-Spieler

Diese Idee kursiert – wie die Idee vom Momentum – seit Jahren in der Community. Manche belächeln das als selektive Wahrnehmung, andere glauben fest daran, dass was faul ist.

Richtige „Beweise“ gab es bislang nicht, sondern es wurde in den Bereich des „Spieler-Aberglaubens“ verwiesen.

Auch im deutschen YouTube sind diese Videos beliebt und generieren Aufrufe – hier vor allem die außergewöhnlich guten.

Streamer-Manager sagt: Ein einziges Mal wurde es überlegt

Das ist jetzt neu: Aktuell werden Lockboxen diskutiert. Nintendo, Xbox und PlayStation haben sich jetzt dafür ausgesprochen, dass Lootboxen „transparent“ sein sollen.

Bei einem Workshop zum Thema „Lootboxen“ der US Federal Trade Comission waren Lootboxen das Thema.

Omeed Dariani, der CEO einer Streamer-Agentur, wurde hier zum Verhältnis von Publishern und Streamern beim Thema „Lootboxen“ befragt.

Bei Star Wars Battlefront 2 sorgten Lootboxen für eine Menge Ärger.

Er sagt: „Firmen bezahlen Streamer dafür, Lootboxen zu öffnen.“ Es sei zwar selten, dass jemand sagt: „Hey, mach einfach eine Menge an Lootboxen auf“, doch es komme vor.

Dariani sagt: „Ich war definitiv schon in einem Raum, wo ein Publisher gesagt hat, wir könnten dieser Person bessere Chancen bei den Packs einräumen, wenn er sie aus Werbe-Gründen öffnet.“

Allerdings sei das nur ein einziges Mal vorgekommen. Dariani sagt nicht, bei welchem Spiel das genau vorgeschlagen wurde oder welcher Publisher gemeint ist. Es ist also nicht klar, ob das FIFA 19 war.

Man weiß ferner nicht, ob ein Twitch-Streamer oder YouTuber jemals wirklich „bessere Chancen“ hatte. Bekannt ist nur, dass ein Publisher zumindest mit der Idee gespielt hat.

Bei Fortnite: Rette die Welt gibt es mittlerweile transparente Lootboxen.

Lootboxen sind für Twitch-Streamer wichtig

Warum haben Lootboxen für Zuschauer einen Reiz? Dariani erklärt: „Es ist aufregend. Man weiß nicht, was rauskommt. Man weiß nicht, ob sie seltenes Zeug bekommen. Aber hey, ich muss keine tausende Dollar ausgeben, um meine eigenen Lootboxen zu kaufen, ich kann jemandem zuschauen, der es macht.“

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So gehen Streamer damit um: Die Streamer machten, laut Dariani, keinen Hehl daraus, dass sie von Firmen unterstützt werden. Für sie sei das ein Ritterschlag.

Sie sagen dann zu ihren Zuschauern: „Guckt mal, EA sieht, dass meine Inhalte wertvoll sind. Sie bezahlen mich. Sie unterstützen meine Arbeit und die Community, die ich aufgebaut habe.“

Das sei für viele Leute eine Bestätigung und ein Signal des Wachstums.

Bezahlte Pack Openings fördern den Eindruck „besserer Lootboxen“

Das steckt dahinter: Aus den Informationen wird klar, dass

  • Streamer die Lootboxen manchmal tatsächlich mit „fremdem Geld“ öffnen
  • aber es ist nicht klar, dass sie dabei wirklich bessere Chancen haben

Doch die Publisher scheinen Streamer und YouTuber dazu zu nutzen, um Lootboxen zu bewerben. Gerade auf YouTube kriegen dann die Videos, mit den allerbesten Openings, die meisten Clicks. Indem diese Höhepunkte herausgestellt werden, verstärkt sich das Gefühl, dass die Chancen besser sind als im Alltag der Spieler.

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von Schuhmann