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Dec. 25, 2018 | 12:00 Uhr

Schon wieder ist mit Total War Arena ein Spiel tot, das unser Unglücksrabe Jürgen mal gut fand. Doch der beteuert seine Unschuld und bedauert den Untergang von Wargamings Strategie- und Taktik-MMO.

Schon wieder der Stöffel-Fluch? Ich war letztens ziemlich geschockt, als ich letztens die Schlagzeile „Total War Arena wird eingestellt“ sah. Das Spiel wirkte vielversprechend und ich hatte es in der Closed Beta lange gezockt.

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Jetzt sind seine Tage gezählt und im Februar 2019 soll schon Schluss sein. In der Redaktion witzelt man schon seit einiger Zeit, dass ich Spiele mit meiner Zuneigung umbringe. „Was der Stöffel mag, das stirbt!“ lautet ein geflügeltes Wort bei uns im Team.

Darum war Total War Arena ein geiles Game!

Das war doch so ein gutes Spiel! Und in der Tat habe ich Total War Arena die ganze Zeit auf dem Rechner gehabt, auch wenn ich es in den letzten Monaten nicht so oft gezockt habe. Ich hatte immer vor, es mal wieder zu zocken, denn das Gameplay war wirklich geil.

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Man war als kleiner Teil einer wirklich fetten Streitmacht unterwegs und wenn das mal gut lief und man sich mit seinen Mitspielern verstand, kamen wirklich epische Gefechte dabei heraus.

Schöne Erinnerungen: Ich erinnere mich noch gut an die Situation, in der ich mit meinen Kampfhunden die Flanke eines exponierten Gegners aufgeräumt habe und in einer Kettenreaktion dann die gesamte Schlachtreihe zusammenbrach.

Oder der Fall, in dem ich mit einer einzigen Kavallerie-Einheit so lange im Hinterland herumgetrollt habe, bis ein Spieler im feindlichen Verband die Nerven verlor und meinen Reitern nachsetzte. Er fehlte dann im entscheidenden Moment an der Front und ruinierte so den Schlachtplan des Gegners und damit die Siegeschance.Total-War-Arena-05

Mehr Schlacht als im Solo-Game: Total War Arena fühlte sich viel mehr wie eine echte Schlacht an, als es die fein säuberlich kontrollierbaren Gefechte der regulären Serientitel der Total-War-Reihe waren. Denn man war ja nur ein Divisionskommandant in einer großen Armee.

Und wie in vielen großen Gefechten der Vergangenheit entscheiden einzelne Entscheidungen zur rechten oder falschen Zeit, wie eine Schlacht zwischen ebenbürtigen Gegnern ausgeht.

Die Gründe für den Untergang

Jetzt ist Total War Arena wohl bald weg. Habe ich es gekillt? Eher nicht, denn das Spiel hatte ein markantes Problem: Laut Entwicklerstudio Creative Assembly soll Total War Arena nicht die Erwartungen erfüllt haben. Daher habe man sich zur Einstellung des Betriebs entschlossen.

Wargaming statt Steam: Laut vielen Spielern sei der mangelnde Erfolg vor allem darauf zurückzuführen, dass man das Spiel nach der ersten Beta-Phase von Steam losgelöst wurde und exklusiv über Wargamings eigenen Launcher vertrieben wurde.Total-War-Arena-Screen-04

Diverse Spieler, die in der ersten Beta dabei waren, gingen aber wohl nicht mit zum Wargaming-Launcher und neue Spieler fanden sich so erst recht nicht.

Denn die Spieler, die man über den WG-Launcher erreichte waren eigentlich ausschließlich Fans von World of Tanks und Co. Und die waren nicht unbedingt alle Fans von antiken Massenschlachten.

Weggang von Steam war ein kritischer Fehler: So bleibt zwar eine kleine, dedizierte Spielergruppe von Fans übrig, aber für ein erfolgreiches, kompetitives MMO war das viel zu wenig. Der Weggang von Steam war also wohl der kritische Fehler, der dem Spiel letztendlich das Genick brach.Total-War-Arena-Screen-08

Wie in den eingangs erwähnten Gefechtssituationen war das also der Fehlgriff, der am Ende die Schlacht verloren ging. Und diese Entscheidung wurde getroffen, bevor ich das Spiel überhaupt angezockt hatte. Ich bin also unschuldig am Untergang.

Schade um ein meiner Meinung nach gutes Spiel ist es aber allemal. Ruhe in Frieden, Total War Arena.

Das Gleiche gilt auch für WildStar: