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Mar. 23, 2019 | 17:00 Uhr

Unser Autor Schuhmann hat was gemacht, das er schon lange nicht mehr gemacht hat: Deutlich länger gezockt, als er wollte. Der Grund: Die Mission „Roosevelt Island“ in The Division 2 war deutlich härter als gedacht.

So spiele ich The Division 2: Ich bin kein wahnsinnig guter Spieler in The Division. Doch für den Hausgebrauch reicht es:

  • Neulich hat mir Ubisoft in einer Mail gesagt, dass ich etwa 70 Stunden mit The Division 1 verbracht hätte.
  • In Teil 2 hab ich jetzt 37 Stunden hinter mir.
Das ist mein Agent – mit Headset-Bandana und dem Scharfschützengewehr.

Für gewöhnlich spiele ich nach Feierabend bis maximal 1 Uhr und überziehe eigentlich selten. Ich spiel nicht mehr so lange Sessions wie früher, dafür aber regelmäßig jeden Abend.

Bei The Division 2 komme ich ganz gut voran: Ich hab eine Kombination aus Maschinengewehr und Scharfschützengewehr gefunden, mit der ich die meisten Missionen relativ problemlos bestreiten konnte.

Die Hauptkampagne hab ich solo gespielt und bin eigentlich kaum noch gestorben, nachdem ich meinen Weg gefunden hatte:

  • Mit dem Scharfschützengewehr schalte ich die meisten normalen Feinde leicht aus und erfreu mich an dem schönen Geräusch eines Kopfschusses
  • Für mittlere und Nahdistanz wechsel ich auf das Maschinengewehr und stell da auf „F wie Frieden“, im Dauerfeuer schmilzt die Gefahr rasch weg

Nur wenn ich mit neuen Waffen experimentierte, biss ich öfter ins Gras, sonst lief es die letzten Tage geschmeidig in DC.

Gestern Nacht kam ich aber seit langem Mal wieder an meine Grenzen.

Roosevelt-Island – ganz im Westen der Karte.

Das hat mich um den Schlaf gebracht: Nachdem man die normalen Hauptmissionen in The Division 2 erledigt hat, öffnen sich Stützpunkte in The Division 2: die Strongholds. Dort soll man die Chefs der feindlichen Fraktionen ausschalten. Letztlich ist das denn der Weg, um die Spezialisierungen zu erhalten.

Nachdem ich die Hyänen locker wegmachen konnte (da war ich auch Level 29 und die Mission ist für 25 gedacht), bin ich auf die Outcasts los (Missions-Level 28 – ich gerade frisch 30 geworden).

Ich muss gestehen: Das hat mich gestern Nacht an meine Grenzen gebracht.

Die Mission „Roosevelt Island“ ging zwar anfangs wunderbar von der Hand – bis in das letzte Gefecht. Da ist aber der Endkampf in etwa 4 oder 5 Phasen unterteilt – es kommen wirklich viele Gegner, zwei Geschütztürme decken das Schlachtfeld ab, ständig schwärmt neuer Nachschub rein und am Ende taucht einer dieser dick gepanzerten Typen mit Schlaghammer auf.

Ich fühlte mich wie in „Und täglich grüßt das Murmeltier“

Das Problem: Jedes Mal, wenn man stirbt, wird dieser Teil der Mission auf 0 zurückgesetzt und man beginnt von vorne.

Die Lösung: Irgendwann kam ich mir vor wie in „Täglich grüßt das Murmeltier“, weil ich die Anfangssequenz mit den ersten Gegnern schon aus dem Schlaf kannte. Letztlich sind das einstudierte Sequenzen, um die Mission zu lösen:

  • Erst den Typen am Geschützturm mit einem Sniper-Headshot und einem 2. Schuss in die Brust ausschalten
  • Danach die anstürmenden Wichte erledigen
  • Dann fliegt links eine Brandgranate
  • Ich roll mich nach rechts weg
  • Da warten zwei Outcasts auf mich und ich wechsel auf MG

Weil ständig Nachschub kommt, fängt nach diesem Einstieg dann eine relativ lange Sequenz an, in der man über Minuten konzentriert bleiben muss und nur relativ wenige Fehler machen darf.

In diesem Film wiederholt sich ein einzelner Tag immer wieder und der Held des Films lernt den Tag dann auswendig.

Roosevelt Island – die härteste Mission in The Division 2 für mich

Warum bin ich gescheitert? Ich bin immer wieder zu übermütig geworden und hab mich nach dem Anfangs-Teil verleiten lassen, ohne Deckung „noch mal schnell“ den einen kalt zu machen. Dann kam aber schon Nachschub und ich biss ins Gras.

Oder ich hab den zweiten Schuss auf den Geschützturm-Typen verfehlt und der hat mir den Ablauf durcheinander gebracht oder ich wurde überrannt oder irgendwas anderes ging schief.

Und als ich einmal wirklich weiterkam, tauchte ziemlich nah vor mir ein dicker gepanzerter Boss auf und hat mich aus den Latschen geschlaghammert.

Meine Strategie für diese dick gepanzerten Bosse ist es normalerweise:

  • Vor ihnen wegzurennen und in sichere Distanz zu kommen
  • Sie dann aus sicherer Entfernung solange mit der MG zu beballern, bis das Magazin leer ist
  • Wegrennen und dabei nachladen
  • Die Schleife startet von vorne

Aber ich hatte ja echt lange gebraucht, um überhaupt erst bis zu diesem Panzer-Jungen zu kommen, der mich ausgeknockt hat.

Ich dachte: Na ja, ich werde ja wohl kaum noch mal ganz von Anfang an spielen müssen … aber doch, genauso war es.

Ich war tatsächlich etwas in meiner Gamer-Ehre gekränkt. Es war auch schon spät, ich war müde und irgendwie fühlte ich mich zu alt für den Scheiß.

Nervig war auch, dass bei einem der ersten Runs schon eine Stunde vorher ein „Highend-Item“ beim Geschützturm gedroppt war – dort kam ich aber nicht ran, um mir das Ding zu holen.

Das lächelte mich goldglitzernd die Stunden über an, wenn ich dem Typen am stationären Geschütz wieder zwei Schüsse verpasste.

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Ein Planwechsel bringt den Sieg

So hab ich es dann doch geschafft: Letztlich war dann aber der Stolz zu groß und ich hab mir die Szenerie mal genauer angeschaut: Also wieder im „Täglich grüßt das Murmeltier“-Modus die Anfangssequenz abgespult, besonders defensiv gespielt und bei jedem Problem zurückgezogen und geheilt.

Dann aber an der entscheidenden Stelle habe ich das Muster aufgebrochen und nicht mehr dasselbe gemacht. Ich hab eine andere Abzweigung genommen und mir die Mission deutlich erleichtert, indem ich zuerst den linken und dann erst den rechten Benzin-Tank zerstörte.

Dadurch änderte sich die Ausgangssituation für mich.

Ich hab mich an einen der feindliche Geschützturm geschwungen und den dicken Boss und seine Jungs von da aus weggemäht: Statt 10 Minuten Dauersprint um den Boss herumrennen und „Hasch mich“ unter Beschuss zu spielen, einfach Dauerfeuer aus sicherer Entfernung.

Es mag sicher für den ein oder anderen nichts Besonderes sein, aber ich hatte gestern einen schönen Abend – da kann man ruhig auch mal ein bisschen länger spielen, auch wenn es gegen die Prinzipien geht.

Der Lohn für all die Mühen: Eine Maschinenpistolen, natürlich auf Level 28.

Der Tod fühlt sich gut an in The Division 2

Das Interessante bei The Division 2: Die Tode fühlen sich irgendwie „verdient“ an – man hat das Gefühl, einen Fehler gemacht, etwas nicht genau genug bedacht oder sich überschätzt zu haben.

Das hat wohl auch meinen Ehrgeiz angestachelt, das noch unbedingt zu Ende zu bringen.

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von Schuhmann