Bei The Division 2 steckt Entwickler Massive in einer Zwickmühle: Der neue Raid kommt ohne automatisiertes Matchmaking. Das löste eine Menge Ärger aus, aber Massive ist überzeugt, dass ein solches Matchmaking schädlich für den Raid wäre. Jetzt lenkt Massive ein, aber so richtig automatisch wird das Matchmaking wohl nicht.
Das ist die Situation: Der Druck war wohl deutlich zu hoch. Seit Dienstagabend regen sich viele Spieler von The Division 2 öffentlich darüber auf, dass der Raid ohne automatisches Matchmaking kommt. Sie hatten das anders erwartet und fühlten sich nun belogen und bevormundet.
Massive hatte in einem ersten Statement erklärt, warum es kein Matchmaking gibt: Man hält den Raid für so anspruchsvoll, dass er eine zusammengewürfelte Gruppe frustrierten würde, die ohne Absprache hineingeht. Doch auch nach der Erklärung rissen die Beschwerden nicht ab.
Gestern am 16.5. kam zum Abend noch, bevor der Raid öffnete, ein zweites Statement der Entwickler und das klang dann doch deutlich versöhnlicher.
Es lief ein einstündiger Stream auf Twitch zum Raid mit Hamish Bode, Senior Game Designer Sebastien Lafoutry und Associate Creative Director Chadi el Zibaoui.
Bode machte sofort klar, dass man so früh wie möglich das Thema behandeln würde, das allen auf den Nägeln brennt: das Matchmaking im Raid.
Der Stream ging etwa eine Stunde, aber das Wesentliche war ein 40-sekündiger Clip, den Massive rasch auf Twitter teilte. Dort erklärte Chadi el Zibaoui den neuen Stand vom Massive zum Matchmaking.
Vorher hatte el Zibaoui noch mal ausgeführt, warum der Raid anders ist als alle vorherigen Aktivitäten und Massive kein „automatisiertes Matchmaking“ bringen kann: Im Raid von The Division 2 müssten alle Spieler funktionieren und ihre Rollen erfüllen, sonst endet es schlimm.
Gruppensuche für Raids in The Division 2
Das sagt Massive nun: Massive sagt, man arbeitet an einer Lösung, die es Spielern erlaubt, in The Division 2 eine Gruppe für den Raid zu finden. Aber das wird offenbar nicht automatisch passieren, sondern manuell.
Die Rede ist denn auch eher von „Gruppensuche“ als von „Matchmaking.“
Denn es müsse sichergestellt werden, dass die Mitglieder im Raid dieselbe Sprache sprechen, ein Headset haben und das richtige Gear-Niveau.
Daher wird man bei Massive wohl nicht so eine simple Lösung finden wie für alle anderen Arten von Inhalten.
Wie genau die Lösung aussehen könnte, führt Massive noch nicht aus.
Wie klingt das? Das klingt, als setzt Massive auf ein klassisches „Gruppensuche“-Feature, bei dem Spieler manuell angeben können, dass sie einen Raid suchen, dass sie ein Mikrofon haben und welche Sprache sie sprechen.
Ein Gruppenleiter könnte sich dann im Spiel einen Raid so zusammenstellen und die einzelnen Spieler einladen, indem er sie händisch aus einer Liste rauspickt.
Das wäre eine „klassische Lösung“ wie sie MMORPGs früher hatten.
In jedem Fall wird es wohl einige Zeit dauern, bis dieses System im Spiel ist. Von Massive heißt es nur „Wir arbeiten dran.“
Es ist wohl ein Kompromiss, um die aufgeregte Stimmung zu besänftigen.
Warum bringen sie nicht einfach Matchmaking? In dem einstündigen Stream erklären die Entwickler erneut ausführlich ihre Gründe, kein Matchmaking zu bringen. Schon bei Spiele-Tests im Büro sei es zu Spannungen gekommen.
Der Raid sei „hart und bestrafe“ Fehler. Es führe zu Frustration, wenn die Spieler nicht in der Lage seien zu kommunizieren und ihre Rollen zu erfüllen. Das will man den Agenten offenbar nicht antun.
Schon bei den Incursions in The Division 1 sei aufgefallen, dass Spieler dann aus den Gruppen geworfen werden.