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Jun. 21, 2019 | 08:06 Uhr

Bei The Division 2 weiß man, dass Spieler die Inhalte schneller konsumieren, als man sie entwickeln kann. Daher ist es echt okay, wenn Spieler aufhören zu spielen, heißt es nun vom Live Content Manager. Wichtig ist aber, dass sie zufrieden sind, wenn sie aufhören.

Das sagt Massive: Yannick Bancherau, der Live Content Manager von The Division 2, sagt im Interview mit Kotaku: „Die Leute konsumieren die Inhalte schneller, als wir sie entwickeln können.“

Daher sei es für Massive wichtig, auf Wiederspielbarkeit zu achten und darauf, die Spieler so lange zu unterhalten, wie es möglich ist.

Vielleicht wäre es gut, wenn Spieler eine Pause machen

Aber, sagt er, vielleicht wäre es gut für Spieler eine Pause einzulegen. Und vielleicht wäre es für die Entwickler gut, das als etwas Positives zu sehen:

„Eine Sache, die wir im Kopf behalten möchten: Es ist okay, wenn Spieler aufhören zu spielen. Wir werden ihnen nicht sagen, dass sie für immer in The Division bleiben müssen.

Es ist okay, wenn sie aufhören, solange sie zufrieden sind, wenn sie aufhören, und dann zurückkehren möchten, wenn etwas Großes zu The Division 2 kommt.“

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Das ist das Problem: Bei PvE-Spielen wie The Division 2 wollen Spieler eigentlich immer was Neues sehen. Das Spiel suggeriert, dass es immer was Neues gibt oder dass etwas Neues auf dem Weg ist:

  • Immerhin kennen Spieler nur einen Teil der Welt, die eigentlich in alle Richtung erweitert werden kann: Bei The Division 2 soll es jetzt ins Umland von Washington und später sogar nach New York gehen.
  • Die Story von The Division 2 wird mit einem Offenen Ende erzählt und wirkt, als könnte sie beliebig fortgesetzt werden: Was ist mit Aaron Keener?
  • Das Spiel erschafft eine Welt, die lebendig wirken soll, da ist es schwer mit Pausen zu leben
  • die Gameplay-Systeme im Spiel wirken alle so, als könnten noch zig Waffen, Rüstungen und Spezialisierungen hinzugefügt werden und als gehe der Power-Score immer weiter hoch. Neue Exotics sind ja schon für The Division 2 angekündigt.

Zudem versprechen die Entwickler ja auch tatsächlich stetig neue Inhalte und sagen, dass Spiele über Jahre oder gar Jahrzehnte mit neuen Inhalten gefüttert werden.

Das führt dazu, dass Spieler eigentlich immer „mehr Hunger“ auf Content haben, die Entwickler sich ihr Futter aber einteilen müssen.

Die Entwickler können zwar an Wiederspielbarkeit arbeiten, aber das geht nur bis zu einem gewissen Grad.

Letztlich gibt es 52 Wochen im Jahr und ein Spiel wie Division 2 bietet den fleißigsten Spielern „frische“ Inhalte für vielleicht 6 bis 10 Wochen pro Jahr. Die anderen 42 Wochen farmen die Spieler „alten Content“ und beschweren sich dann oft, dass das Spiel zu langweilig wird.

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Hatten andere Spiele schon dieses Problem? Das exakt selbe Probleme hatte Destiny vor „The Taken King.“ Damals schickte Activision ein Team von Diablo zu Bungie. Die sagten denen: „Die Leute werden Euer Spiel spielen und sie werden damit aufhören. Wichtig ist aber, dass sie zufrieden sind, wenn sie aufhören, denn dann kommen sie wieder.“

Auch Bungie sagte seinen Fans später, es sei echt okay, mal Pause mit Destiny zu machen und was anderes zu spielen.

Das steckt dahinter: Das Grund-Problem, was Bancherau beschreibt, ist sicher richtig. PvE-Shooter können Spieler nicht 52 Wochen im Jahr bespaßen.

Bei The Division 2 kommen aber spezifische Probleme dazu, die auf die Wiederspielbarkeit drücken:

  • das Loot-System fühlt sich „zu zufällig“ an
  • das PvP, ein Quell für Langzeitmotivation, funktioniert irgendwie nicht
  • zudem fehlt der „Endgame-Content“ abseits der Raids

Die Probleme tragen dazu bei, dass bei The Division 2 für viele grad etwas die Luft raus ist – etwa für Rapper ICE-T.

Die Updates der letzten Monate brachten für einen Großteil der Spieler keine wirklichen neuen Inhalt.

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von Schuhmann