Beim Shooter Team Fortress 2 trat ein schwerwiegendes Problem in der Wirtschaft des Spiels auf. Ein Spieler sagt jetzt, Steam-Betreiber Valve hätte damit richtig Geld über den Marktplatz von Steam verdient. Valve präsentiert derweil die Lösung für das Problem – aber die ist vielen zu „Exploiter-freundlich.“
Was war das für ein Problem? Im Shooter „Team Fortress 2“ gab es am 25. Juli aus älteren Lootboxen plötzlich ungewöhnliche Hüte mit 100% Chance.
Diese Hüte sind sonst sehr selten. Die kosmetischen Items sind über den Steam-Marktplatz handelbar und eigentlich wertvoll.
Weil das Angebot an den sonst so seltenen Hüten anstieg:
- gab es plötzlich eine Preis-Explosion bei Loot-Boxen, den Crates.
- fiel der Preis bei den seltenen Hüten selbst allerdings tief runter.
- loggten viel mehr Leute in Team Fortress 2 ein
- kam es zu erhöhter Aktivität auf dem Handelsplatz von Steam.
Vorwurf: Valve hat vom Exploit profitiert
Das ist der Vorwurf eines Spielers: Auf reddit sagt ein Spieler, nach seinen Berechnungen hätte Steam-Betreiber Valve mit dem Markt-Crash allein mit den Crates 82 und 85 einen Profit von über 30.000$ gemacht.
Wenn man alles zusammenrechnet, hätte Vale sogar über 67.000$ Gewinn aus dem eigenen Fehler bei Team Fortress 2 gezogen. Das liege an der Abgabe, die Valve von jeder Transaktion über den Steam nimmt.
Der Nutzer führt dann genau auf, für wie viel Geld die verschiedenen Lootboxen und Keys verkauft wurden und wie hoch Valves Anteil jeweils war.
Andere sagen: Reset wäre zu aufwändig
Das steckt dahinter: Hinter der Berechnung steht der implizierte Vorwurf, dass Valve alles, was am 25. Juli am Marktplatz geschah, nicht einfach zurückdrehen wird. Denn Valve profitiert selbst davon und müsste sonst das Geld zurückgeben.
Dieser „Reroll“ wurde von vielen in der Community gefordert. Aber schnell sagten Skeptiker: „Valve wird den Handel nicht zurücksetzen.“
Aber die Skeptiker glaubten, es liege nicht daran, weil Valve hiermit Geld verdient, sondern weil es einfach zu aufwändig wäre.
Valve lässt Handel stehen – Bietet aber „Refunds“
So reagiert Valve jetzt: Valve hatte vor einer Woche kurzfristig den Handel ausgesetzt und die Items aus den Crates als „nicht handelbar“ markiert.
Am Freitag hat Valve jetzt die Lösung für das Problem vorgestellt:
- Der 1. „ungewöhnliche Hut“, den Spieler am 25. Juli auf dem Markt gekauft haben, wird rückwirkend handelbar und ein normales Item
- Alle anderen Hüte bleiben weiterhin nicht handelbar
- Wer aus Angst vor einem Bann einen Hut aus diesen verbuggten Lootboxen gelöscht hat, bekommt diesen Hut zurück
- Jeder, der das möchte, kann aber diese unhandelbaren Hüte eintauschen und erhält eine Rückerstattung für jeden Hut, jeden Crate und jeden Key, den sie auf dem Marktplatz gekauft haben
Spieler finden: Der Ehrliche ist jetzt der Dumme
So wird das gesehen: Die jetzige Lösung von Valve wird in der Community von Team Fortress 2 kritisch gesehen. Da hatte man gewarnt, den Exploit nicht zu nutzen. Viele Spieler rechneten damit, dass Valve alle Handel an dem Tag rückgängig machen würde und die Exploiter dann doof aus der Wäsche gucken.
Jetzt glaubt man: Wer den Exploit nutzte, profitiert letztlich davon. Und die „Ehrlichen“, die nichts machten, sind die Dummen.