Am 26. Oktober erscheint endlich Red Dead Redemption 2. Damit es so weit kommt, war immenser Aufwand beim Studio Rockstar nötig.
Die gefürchtete Crunch Time: Unter „Crunch Time“ versteht man gemeinhin die Zeit vor dem Ende eines Projekts, in der dringend alles noch abgeschlossen werden muss, damit das Endprodukt stimmt. Bei vielen Games kommt so einiges an Überstunden zusammen, bis man endlich den Release in die Wege leiten kann.
Vor allem in Korea ist diese Crunch Time sehr hart, was schon zu Todesfällen bei Entwicklern geführt hat.
So viel Arbeit machen sich die Entwickler bei Rockstar
Der Crunch zum Release: Todesfälle gibt es bei Rockstar, den Entwicklern von Red Dead Redemption 2, zum Glück keine. Dennoch dürften die Entwickler einiges an Überstunden in das Spiel investiert haben.
Laut einem großen Interview mit Rockstar-Mitbegründer Dan Houser auf der Seite Vulture.com wurden massive Extra-Schichten gefahren, um alles fertig zu bekommen.
100-Stunden Wochen waren nötig: Houser spricht davon, dass man im Laufe des Jahres 2018 gleich mehrfach 100-Stunden Wochen als Team geschoben habe. Das wären dann im Schnitt 14 Stunden pro Tag, wenn man die ganze Woche durcharbeitet.
Diese Mehrarbeit wäre aber auch bitter nötig gewesen, denn das fertige Spiel soll an die 300.000 Animationen und 500.000 Zeilen gesprochenen Text enthalten. Trotzdem ist es 5 Stunden kürzer als erst geplant.
Chef macht genauso Überstunden: Laut einem früheren Mitarbeiter sei diese harte Crunch Time typisch für Rockstar, aber die Chefs wären da nicht außen vor und würden ebenfalls klaglos „mitcrunchen“.
Überstunden in der Kritik
Massive Arbeitslast sorgte schon für Probleme: Allerdings gab es auch schon mal böses Blut. 2010 veröffentlichten die besorgten Ehepartner diverser Rockstar-Mitarbeiter in San Diego einen Blog-Beitrag, wo sie die harten Arbeitszeiten und das Verhalten des Managements schwer kritisierten.
Die betreffenden Entwickler sollen ausgebrannt und ständig gestresst gewesen sein. Einer hätte sogar suizidale Tendenzen gezeigt.
Rockstar antwortete auf diesen Vorwurf mit der Aussage man sei „traurig, wenn einige frühere Mitarbeiter des Studios der Ansicht waren, dass ihre Zeit hier nicht erfreulich oder kreativ ausfüllend gewesen sei.“
Man wünsche ihnen viel Glück dabei, ein Arbeitsumfeld zu finden, dass mehr für ihr Temperament und ihre Bedürfnisse passend wäre.
Es geht auch anders – Bungie cruncht nicht
Crunch Time ist zwar bei vielen Firmen üblich, doch es geht auch anders. Das Studio Bungie hat bei Destiny 2 laut eigenen Aussagen keine Crunch Time genutzt. Das sei die Lehre aus den mörderischen Überstunden bei ihrem vorigen Projekt Halo 2 gewesen.
Damals war es anderthalb Jahre lang üblich, dass jeder Mitarbeiter mindestens 50 Wochenstunden schob. Wer das damals überstanden hatte schwor sich „Nie wieder tun wir uns sowas an!“