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Dec. 02, 2018 | 07:00 Uhr

Um E-Sport gibt es immer wieder Streit, besonders in Deutschland. Nach den Plänen, E-Sport zu etablieren, wehrt sich der Innenminister von Hessen nun mit scharfen Worten gegen die Bezeichnung „E-Sport.“ Der CDU-Minister will den E-Sport „ausradieren.“

Hessens Innenminister gegen E-Sport: Der Innenminister von Hessen, Peter Beuth (CDU), hat sich während einer Ansprache zum Darmstädter Turn- und Sportkongress deutlich gegen den E-Sport ausgesprochen. Laut Beuth solle der Begriff stärker vom traditionellen Sport abgegrenzt werden.

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„Wir müssen diesen Begriff ausradieren“

Heftige Reaktion: Bereits seit einiger Zeit gibt es immer wieder Diskussionen um den E-Sport in Deutschland. Zuletzt hat sich Olympia gegen E-Sport ausgesprochen. Nur noch Sport-Spiele sollten so betitelt werden, alles andere sei „E-Gaming.“

Peter Beuth findet noch schärfere Worte gegen den E-Sport. Beuth: „E-Sport hat mit Sport nichts zu tun. Wir müssen diesen Begriff ausradieren.“

Beuth agiert auch abseits des Begriffs gegen den E-Sport selbst. Er bezeichnet die von der Großen Koalition beschlossene Förderung des E-Sports als „katastrophal.“

Anfang 2018 hat die Bundesregierung die „AG Digitales“ einberufen, die sich um die Förderung des E-Sports kümmern soll. Zu den Plänen der Arbeitsgemeinschaft zählt auch, E-Sport-Organisationen Vereins- und Verbandsrechte einzuräumen.

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Trennung von E und Sport: Beuth selbst geht in seiner Ansprache noch weiter auf die Gründe ein, die seiner Meinung nach gegen die Anerkennung des E-Sport sprechen.

Für ihn sei E-Sport schlichtweg kein Sport:

E-Sportler sind keine Sportler, da bleibe ich konservativ. Und diese Gemeinschaft im E-Sport ist ja nicht das, was Millionen von Kindern machen. Sondern sie sitzen alleine vor der Konsole und haben vielleicht einen Spielpartner, der sonstwo auf dem Planeten sitzt. […] Ich möchte meinem Sohn nicht erlauben, dass er zu mir sagen kann: „Ich betreibe Sport“, wenn er vor FIFA 19 sitzt und gerade Barcelona gegen Madrid spielt.

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„Ein Keil im Dialog“ Der Präsident des eSport-Bunds Deutschland, Hans Jagnow, antwortete auf Twitter:

Diese unangemessene Wortwahl von Peter Beuth hat mit einer sachlichen Debatte nicht mehr zu tun. Diese Rhetorik treibt einen Keil in den Dialog mit dem Sport. Unfassbar!

Bereits prominente Größen wie Uli Hoeneß haben sich öffentlich gegen E-Sport ausgesprochen. Die Reaktion auf Beuths Kommentar ist jedoch deutlich gereizter.

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Kritik an Beuth: Beuth erntet aktuell auf Twitter besonders viel Spott für seine Kritik. Ein Nutzer war sogar „erstaunt“ darüber, „wie viele Politiker hoffen, dass ältere Konservative sie wählen und jüngere Menschen nicht zur Wahl gehen oder so etwas nicht lesen.“

Ein anderer Twitter-Nutzer schreibt:

Hohhohh… Macht mich dieser Typ wütend. „Ist diese Daddelei vor dem Fernseher wirklich Sport.“ Da sieht man ja, dass Peter Beuth eine andere Auffassung von Bildung als ich hat. Bildung ist nämlich auch, sich mit Themen befassen, bevor man seine Meinung, dazu so radikal, äußert

Die Fans des E-Sport sind offenbar wenig begeistert von Beuths Vorhaben, den Begriff „E-Sports“ auszuradieren.

Wollt Ihr Euch selbst ein Bild vom E-Sport machen? Nicht ganz akkurat, aber sicherlich unterhaltsam ist dafür die Simulation eSports Life.