Bei Overwatch gibt’s pro Match meistens zu viele DPS-Spieler. Fans von Overwatch würden sich gerne in Ihrer liebsten Rolle für ein Match anmelden, um so gut balancierte Teams zu erhalten. Overwatch-Chef Jeff Kaplan verrät, warum das nicht geht.
Obwohl Overwatch ein Shooter ist, leidet es an den typischen Problemen, an denen auch Mobas oder MMORPGs kranken. Es gibt zahlreiche Spieler, die gerne einen DPS-Charakter zocken, aber nur wenige Spieler, die Support-Rolle übernehmen oder gar einen Tank verkörpern wollen.
Warum kann man sich nicht einfach mit einer festen Rolle anmelden?
Immer wieder sorgt das für Streitereien und lange Diskussionen, wer denn welchen Helden spielen soll. Nicht selten geht man beleidigt auseinander, stürmt mit sechs DPS-Helden gegen ein koordiniertes Gegnerteam und beschimpft sich dann gegenseitig.
Viele Fans fordern deshalb, dass man sich bereits vor dem Match festlegen soll, welche Rolle man übernimmt. So könnten Spieler sich etwa als „Tank“ oder „Support“ anmelden, wodurch das System immer solide ausbalancierte Teams zusammenwürfeln würde – zumindest in der Theorie.
In einem Interview mit Kotaku hat Jeff Kaplan, der Game Director von Overwatch, verraten, warum das bisher nicht möglich ist.
Feste Rollen schränken zu sehr ein
Grundsätzlich werden Kaplan zumeist zwei Versionen des Systems vorgeschlagen.
- Eines appelliert an die „Ehre“ der Spieler: So kann man sich etwa als „Tank“ anmelden, ob man aber tatsächlich Tank spielt, das steht auf einem anderen Blatt. Immerhin ist das Wechseln von Charakteren (und auch Rollen) ein fester Bestandteil des Spiels.
- Das zweite System zwingt Spieler in eine feste Rolle. Wer sich als Tank anmeldet, kann den Rest des Matches nur Tank spielen. Auch das würde laut Kaplan dem „Spirit“ von Overwatch schaden.
Und es gibt noch ein weiteres Problem: Anders als in MMORPGs gibt es keine feste Anzahl von Gruppenmitgliedern innerhalb einer bestimmten Rolle. Während viele Matches zwar „2-2-2“ (2 Heiler, 2 Tanks, 2 DPS-Helden) als favorisierte Gruppenaufteilung nehmen, ist das nicht immer der Schlüssel zum Erfolg.
Häufig genügt auch nur ein Tank oder ein Heiler aus, um die gegnerische Strategie zu kontern. Sollte man allerdings von diesem festen Muster abweichen wollen, wäre eine vorhergehende Festlegung auf eine Rolle nicht möglich.
Wartezeiten könnten drastisch steigen
Auch würde das System noch mehr Probleme mit sich bringen. Da viele Spieler gerne DPS-Rollen einnehmen und nur wenige Tanks oder Supporter spielen, würden die Wartezeiten für DPS-Spieler drastisch steigen. Kaplan nennt hier eine Zeitspanne von „bis zu 30 Minuten“ – und das wäre sicher nicht im Sinne der Spieler, die diese Änderungen aktuell fordern.
Der vorläufige Rat von Jeff Kaplan ist es, sich eine Stammgruppe zu suchen und Spieler zu finden, mit denen man gerne in der Gruppe spielt. Er gesteht allerdings auch ein, dass Overwatch aktuell noch keinen guten Job macht, wenn es darum geht, Spieler zu motivieren, sich mit anderen zu einer Gruppe zusammenzuschließen. Daran möchte man in Zukunft noch feilen.
Wie haltet Ihr von einem System, bei dem man sich schon vorab auf eine Rolle festlegen muss? Würde das zu Overwatch passen? Oder ist das die langen Wartezeiten nicht wert?
Habt ihr schon die coole Vorgeschichte zum „Vergeltung“-Event gelesen?