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News
Dec. 09, 2018 | 15:00 Uhr

Wer in Overwatch oder League of Legends (LoL) das Account-Boosting betreibt, muss dafür bald in den Knast – zumindest in Südkorea. Ein neues Gesetz kennt da keine Gnade.

Wer in Overwatch oder der League of Legends ein kleines Rating aber ein großes Ego und einen noch größeren Geldbeutel besitzt, der hat womöglich schon darüber nachgedacht, sich das Rating seines Accounts von einem Profi ausbessern zu lassen. Weltweit gibt es viele Angebote, die den eigenen Account spielen und aufwerten.

In Südkorea dürfte sich das bald ändern.

Was ist Boosten? Unter „Boosten“ versteht man, wenn ein starker Spieler sich in den Account eines schwächeren Spielers einloggt und dann mit dem unterweg ist, um Spiele zu gewinnen und ein höheres Ranking zu erreichen.

Das ist ein Dienst, den sich manche bezahlen lassen. Er ist vor allem in Spielen mit einem Ranked-System gefragt: also bei Titeln wie Overwatch oder League of Legends.
Overwatch Ashe Slap title

Was geschieht in Südkorea? Ein neues Gesetz tritt in rund einem halben Jahr in Südkorea in Kraft. Dann ist es strengstens verboten, von Menschen Geld dafür zu verlangen, in deren Spiele einzuloggen und für sie eine Leistung zu erbringen.

Das gilt nicht nur für Overwatch, sondern natürlich auch alle anderen Spiele- und Online-Dienste. Etwa auch für die League of Legends (LoL). Damit dürften Anbieter, die solche Dienste bisher noch in einer rechtlichen Grauzone anbieten durften, künftig als illegal gelten.

Wie hoch fallen die Strafen aus? Je nach Schwere des Vergehens und dem individuellen Vorfall kann man sich mit Account-Boosting sein Leben in Südkorea langfristig verbauen. Die Strafe liegt bei rund 18.000$ (rund 15.800€) oder zwei Jahren im Gefängnis.Overwatch-Soldier76-Poster Narbe zugeschnitten

Warum ist die Strafe in Korea so hart? In Korea meldet man sich nicht anonym bei Videospielen an, sondern immer mit der Sozialversicherungsnummer. Dadurch ist bei jedem Spiel klar ersichtlich, wer spielt.

Gibt man seinen Account nun weiter und lässt eine andere Person spielen, dann ist das ein Fall von „Identitätsdiebstahl“ und fällt in einem halben Jahr unter Strafe. Ein entsprechendes Gesetz besteht schon seit Jahren, wurde nun aber auf Online-Spiele ausgeweitet.

Unter solchen Bedingungen überlegt man sich doch lieber doppelt, ob einem ein Diamant-Rating wirklich so viel wert ist.

Findet ihr es gut, dass „Verbrechen“ im Gaming-Bereich so hart bestraft werden? Sollte das auch in Deutschland unter Strafe stehen? Oder ist das für ein Verhalten in einem Spiel absolut übertrieben?

von Cortyn