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May. 03, 2018 | 12:00 Uhr

100 unbewaffnete Leute sammeln Loot und ballern sich über den Haufen, bis nur noch einer steht – so funktioniert Battle Royale. Die Idee, dass das auch in Overwatch klappen könnte, kam vor einigen Tagen von Fans auf. Jeff Kaplan ist dafür – aber die Umsetzung ist kompliziert.

Ob Fortnite, Dying Light oder Warface, gefühlt jeder Shooter wird in letzter Zeit um einen Battle Royale Modus erweitert. Die Idee, dutzende Spieler auf einer Insel abzuwerfen, sich ausrüsten zu lassen und ums Leben zu kämpfen ist schon einige Jahre alt, wurde aber mit PUBG erst richtig beliebt.

Wenn es sowieso jeder macht, warum dann nicht auch Overwatch? Diese Frage stellten auch Nutzer in den Foren von Overwatch immer wieder. Nun meldet sich Game Director Jeff Kaplan zu Wort. Er findet die Idee cool, denkt aber nicht, dass sie schnell umsetzbar wäre.

Würdet Ihr ein Battle Royale feiern? Cortyn auf jeden Fall nicht!

Overwatch Jeff Kaplan Dva Jersey

Jeff Kaplan vom Overwatch Team

Ein Overwatch Battle Royale sollte kein billiger Abklatsch sein

Das gesamte Overwatch-Team bestehe laut Kaplan aus „PUBG addicts“, er selbst habe hunderte Stunden dort verbracht. Laut Kaplan ist viel Arbeit in Design und Technik zu stecken, damit sich ein Battle Royale in Overwatch nicht so anfühlt, als wollte es einfach nur zum Hype dazugehören.

Der Modus könnte deswegen nicht einfach als Teil der Arcade auf den Markt geschmissen werden. Bei der Diskussion über die Idee habe das Team die größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung identifizieren können.

Was auf jeden Fall zurückkehrt ist Uprising – als „Archives“ mit neuen Missionen!

Overwatch Anniversary Heroes

Einfach 100 Spieler auf eine Karte schmeißen wäre langweilig.

Wie schwer kann ein Battle Royale Modus für Overwatch schon sein?

Wann immer sich Fans einen BR-Modus für Overwatch wünschen, schlagen sie meist zugleich vor: „Baut doch einfach eine Arcade-Map im Battle Royale Modus ein.“ Laut eigener Aussage ist Kaplans Reaktion: „Verdammt, das wäre fantastisch!“ Erst dann kommt das große Aber.

Ein Kernelement von Overwatch sind die vielen Helden des Shooters. Sie alle haben völlig unterschiedliche Eigenschaften und Spielweisen, die die Balance stark verschieben. Ihre Einzigartigkeit sieht gar nicht vor, sie gegenüber allen anderen Helden im Gleichgewicht zu halten.

Genau das sei aber der Hauptantrieb im Battle Royale. Jeder startet gleich, mit den gleichen Voraussetzungen. Etwas, das in Overwatch im Moment nicht funktioniert. Es ist im Spiel nicht vorgesehen, dass jeder jeden in einem 1 gegen 1 angehen könnte.

Overwatch Mercy Shrug Emote Kein Puls

1v1 als Mercy? EZ Win!

Zu kleine Maps

Ein weiteres Problem sei die Größe der bestehenden Karten. Battle Royale ist auf die Abwechslung zwischen Häuserkampf und großen Distanzen ausgelegt – der Kampf auf große Entfernung ist aber in jedem Fall möglich.

Die durchschnittliche Kampf-Distanz in Overwatch betrage 15-40 Meter. Die Karten selbst dürften wohl etwa so groß sein wie eine der kleineren Städte auf den Battle Royale Karten. Zum einen realisieren viele Spieler nicht, laut Kaplan, wie klein das ist. Zum anderen sind die Waffen von Overwatch nicht auf diese großen Entfernungen ausgelegt.

PUBG Marker World Map

Die Karte von PUBG – eine KAre in Overwatch ist kleiner als ein Sektor.

Battle Royale ist ein ganz eigenes Territorium – und dauert wohl noch

Die oben genannten Probleme stellen Herausforderungen für das Overwatch-Team dar, die zwar nicht unüberwindbar sind, aber die Sache sehr kompliziert machen. In naher Zukunft sei nicht mit einem Battle Royale Modus zu rechnen.

Kaplan selbst schließt seine Antwort gewohnt kryptisch ab: „Ich denke, Battle Royale für Overwatch erschließt ein neues Territorium für Spiele.“ Wir dürfen gespannt sein, ob er damit ein Event, Overwatch 2 – oder ein ganz neues Spiel meinen könnte …