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Meinung
Oct. 10, 2018 | 06:00 Uhr

Wieder mal wird bei Destiny 2 eine exotische Waffe generft: der Schläfer-Simulant muss in Gambit dran glauben. Aber das Interessante ist, wie er generft wird, sagt unser Autor Schuhmann.

Übermächtige Waffen in Destiny: 3 Jahre lang gab es übermächtige Waffen in Destiny 1:

  • Gleich zu Beginn war die „Vex Mythoclast“ so mächtig, dass sie Spieler zu Göttern im PvP machte
  • Später wechselten sich Killer-Waffen im Schmelztiegel ab – Dorn, Suros Regime oder das letzte Wort waren Stars zu ihrer jeweiligen Blütezeit
  • Bestimmte Waffengattungen waren unheimlich stark, wie Schrotflinten, oder spezielle Fähigkeiten der Klassen.
  • Random-Rolls für einzelne Waffen machten sie so übermächtig, dass es zum Fetisch wurde, genau diese Perk-Kombinationen zu finden – man sprach vom „God-Roll“

Das war von Bungie so geplant. Der Entwickler wollte ein „lebendiges Spiel.“ Es sollte mächtige Waffe geben, die dann eine „Saison“ bestimmen. Das war Teil der Philosophie von Destiny in den ersten 3 Jahren.

Ständig waren Spieler sauer auf Bungie

Doch immer passierte dasselbe: Die Waffen wurden generft. Man konnte sie dann weglegen und andere, neue Waffen kamen hoch.

Spieler waren eigentlich konstant sauer über die Waffen-Balance in Destiny. Denn sie hatten das Gefühl:

  • Bungie spielt Roulette mit der Balance
  • Bungie bestimmt, was wir spielen

Irgendwer war immer frustriert, weil er seine Lieblings-Kombo nicht so effektiv spielen konnte, wie er wollte.

Destiny-Suros-Regime-Automatikgewehr

Aus Arcus Regime wurde SUROS-Regime

Das glatte Brett für den eSport

Neuer Ansatz Destiny 2: Ab 2017 sollte das mit Destiny 2 anders werden. Bungie setzte es sich zum  Ziel keine „übermächtigen Waffen“ mehr im Spiel zu haben. Destiny 2 sollte so „glatt und poliert“ sein, dass es nichts gab, was man später nerfen musste.

Sicher sprach hier die Idee raus, Destiny 2 zu einem eSport zu machen. Da braucht es faire Bedingungen.

destiny-festival-2-uldren-titel

Dieser Ansatz lief aber ins Leere. Denn jetzt machte den Hütern das PvP keinen Spaß mehr. Ohne etwas, das „zu mächtig“ war, fühlte sich alles beliebig an. Es schien egal zu sein, mit was man genau spielt.

Hüter fanden zwischendrin mal: Destiny 2 macht am meisten Spaß, wenn es doch mal kaputt ist, aber dann reparierte Bungie das gleich. Etwa wenn Waffen wie die Prometheus-Linse durchdrehten.

prometheus-linse-ornament

Mit Forsaken sollte es ruhig mal wieder OP-Waffen geben

Neuer Ansatz Forsaken: Deshalb hatte sich Bungie zu Forsaken fest vorgenommen, keine Waffen mehr zu nerfen. Es sollte wieder „Nägel geben, die aus dem Brett hervorstehen.“ Man wollte nicht mehr alle Nägel einschlagen wie zum Release von Destiny 2, als man es mit der Politur und dem Hobel übertrieben hat.

Offiziell war die Sprachregelung hierfür: „Wir wollen wieder Helden-Momente.“

destiny-sleeper

Das Problem: Diese neue Philosophie wird jetzt auf die Probe gestellt. Denn die exotische Waffe „Sleeper Simulant“ ist im Modus „Gambit“ so mächtig, dass sie das neue Lieblings-Projekt von Bungie zu ruinieren droht.

Spieler mit dem gigantischen Laserstrahl schalten noch vorm Frühstück gegnerische Teams aus und es machte sich das Gefühl breit: „Es gibt gar keine Alternative zu der Waffe. Das Team mit dem Typen, der Sleeper spielt, gewinnt.“

Bungie kündigte also schon Mitte September einen Nerf an. Das würde die „Nagelprobe“ für die neue Philosophie werden. Die genauen Details des Nerfs wurden jetzt, drei Wochen später, bekannt.

destiny-2-warlock

Der Nerf:

  • Sleeper Simulant bleibt so mächtig, wie sie ist. Aber der Munitions-Nachschub wird reduziert. Aus einem Munitionsbehälter kommen nur noch 2 Schüsse – statt vorher 4.
  • Dafür erhalten Schwerter jetzt 12 Munition pro Container, vorher waren es 6.

Damit soll sichergestellt werden, dass Leute mit dem Sleeper seltener Munition finden, um das Gegnerteam auszulöschen.

destiny-2-malfeasence

Das passt zu der Idee von Bungie: Man weiß, dass die Waffe sehr mächtig ist, aber das ist wohl okay. Man will die Waffe mächtig lassen, aber sie soll nicht die einzige vernünftige Option im Power-Slot sein, während man Gambit spielt.

Das Destiny von „früher“ hätte den Schläfer Simulant in Grund und Boden generft und die Funktionsweise selbst verändert. An der Art des Nerfs sieht man, dass Bungie hier einen anderen Ansatz fährt. Die Waffe bleibt so stark, soll aber seltener eingesetzt werden.

Es gibt aber auch das alte Destiny: Mit dem Nerf wird allerdings erst am 30. Oktober gerechnet. Da hat sich trotz aller Änderungen nichts getan. In dem Punkt ist Destiny das „alte Destiny“ geblieben.

Wie Ihr an die Super-Waffe kommt, haben wir in diesem Artikel beschrieben. Noch ist ja eine Menge Zeit:

von Schuhmann