Auf der Gamescom 2018 hatte unsere Autorin Leya die Gelegenheit, das neue Sandbox-MMORPG New World zu spielen. Die Preview der Amazon Game Studios erinnerte sie an ein Abenteuer, das man früher als Kind nachspielte.
Lange war es ein Geheimnis, welchen Braten Amazon Game Studios mit New World gerade im Ofen hat. Jetzt wissen wir, es wird ein Sandbox-MMORPG mit Survival-Elementen.
Auf der Gamescom konnte ich eine Pre-Alpha von New World spielen. Nebenher unterhielt ich mich noch mit Patrick Gilmore, dem Head-of Amazon Game Studios. Er gab mir noch ein paar tiefere Einblicke in das PvP-MMO.
New World fühlt sich abenteuerlich an: Zusammen mit anderen Testern begab ich mich in einen kleinen Außenposten. Unser Ziel war es, einen anderen Außenposten zu attackieren und einzunehmen.
Dafür mussten wir uns natürlich vorbereiten. Direkt zu Anfang hatten wir alle nur ein Schwert und alte Lederkleidung. Um den anderen Außenposten zu stürzen, brauchten wir mehr als das. Wir machten uns auf in die Wildnis, um Material zu sammeln.
Ich verbesserte meine Ausrüstung mit einer Flinte und einem stärkeren Outfit.
Die Grafik überzeugt in der Pre-Alpha
Grafik war für eine Pre-Alpha beeindruckend: Wir zerhackten Bäume mit unseren Äxten zu Kleinholz und bauten Steine ab, um Camps errichten zu können. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Bäume umfielen und die Baumstämme vor mir herpurzelten.
Insgesamt war die Grafik schon auffallend gut und die Gegend war mit tiefen Schattierungen geschmückt, das Gras wehte etwas im Wind. Auch die Bewegungen der Figuren waren schon erstaunlich flüssig, es fühlte sich einfach gut an, zu laufen und den Wald zu entdecken.
Nachdem wir unsere Camps bereit hatten, konnten wir zu dem feindlichen Außenposten marschieren.
Die Abenteuerreise ist ein starker Fokus
Kindheitserinnerungen werden wach: Ich fühlte mich direkt in meine Kindheit zurückversetzt. Als Kind zog ich mit meinen Freunden hinaus, damals bewaffnet mit Stöcken und Töpfen, um irgendeinem Schurken den Garaus zu machen, meistens den Nachbarskindern.
Das Gefühl zu dem Abenteuer aufzubrechen, das man sich damals so zurecht fantasierte, kam bei mir beim Spielen von New World wieder hoch.
Im besonderen Maße, als mir und drei anderen Spielern ein riesiger Bär entgegenkam. Mit unseren Flinten mussten wir das Tier erschießen und geschickt seinen Prankenhieben ausweichen. Als der Bär lag, konnte er ausgenommen werden und die Reise zum feindlichen Lager ging weiter.
Der Bär tat mir zwar etwas Leid, weil er nur im Wald herumstand und vermutlich typische Bären-Sachen gemacht hat, aber dieses kleine Abenteuer zwischendurch stimmte mich direkt euphorisch.
Kämpfe sind aktiv und dynamisch: In New World gibt es kein Tab-Targeting. Hier wird dynamisch gekämpft und es ist möglich, sich frei zu bewegen, Angriffen mit einer Rolle auszuweichen und auch die Gegner frei anzuvisieren. Die Kämpfe fühlen sich actionreich an und die Mittel, die einem zur Verfügung stehen, passen zum Setting des 17. Jahrhunderts.
Gemeinsam stellten wir am gegnerischen Camp dann Fassbomben auf. Wir zerbombten die Tore, stürmten die Gegner und nahmen ihren Außenposten für uns ein!
Ein heroischer Moment. Auch wenn ich keinen der Menschen kannte, mit dem ich da im Raum saß und die andere Festung einnahm, war ich doch irgendwie stolz auf uns und die Zusammenarbeit.
Patrick Gilmore gab einen tieferen Einblick in Features und Hintergründe
Patrick Gilmore ist der Head-of von Amazon Game Studios und präsentierte uns New World. Während und nach der Demo erklärte er mir einige Features näher.
Survival-Mechaniken fallen größtenteils milde aus: Spieler werden essen und trinken müssen. Das gibt ihnen Ausdauer, die etwa einen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Angriffe haben wird. Sterben werden die Spieler nicht, wenn sie keine Nahrung zu sich nehmen. Sie werden nur geschwächt.
Das Looten von Leichen wird allerdings möglich sein, im Falle eines Spieler-Todes.
Der Fokus liegt auf MMO und nicht Survival
Der Fokus des Studios liegt auf Sandbox-MMO: Der Beginn von New World war ein klassiches Survival-Sandbox-Game, wie Ark Survival Evolved. Danach wurden aber immer mehr MMO-Elemente hinzugefügt.
Die Core-Features bestehen zwar immer noch aus Survival, aber diese vergeben dem Spieler schneller. Der Fokus des Studios liegt definitiv auf Sandbox-MMO. New World soll ein Spiel werden, in denen eine große Masse Spieler zusammentrifft und gemeinsam eine Zivilisation aufbaut.
New World wurde durch das 17. Jahrhundert geprägt, die Mechaniken dienen der Unterstützung
Die Inspiration stammt aus der Ära des 17. Jahrhunderts: Bevor entschieden wurde, welches Genre New World überhaupt werden würde, stand das Thema fest. Die Spieler befinden sich im 17. Jahrhundert, zu einer Zeit, als die Menschen gerade anfingen, von Nahkampfwaffen zu Flinten und Schusswaffen überzugehen.
Die Entwickler fanden gerade die Konflikte zu dieser Zeit spannend und auch das territoriale Gehabe. Die Mechaniken wie das Survival und die starken MMO-Elemente sollen nur die Erfahrung dieses Zeitgeists unterstützen.
Gerade auch die Erfahrung, auf ein Abenteuer zu gehen und neue Gegenden zu entdecken, war hier wichtig.
Die Welt musste riesig werden: Da den Entwicklern gerade die Erfahrung der Abenteuerreise am Herzen liegt, möchten sie New World so groß wie möglich gestalten. Die Karte ist riesig und während der Demo konnten wir nur einen winzigen Auszug dieser sehen.
Genauso wird es auch ein wichtiges Element sein, dass sich genug Spieler in Echzeit im PvP bekriegen können.
Entwickler vergleichen sich mit Eve-Online: Auch wenn New World gerade häufig mit klassischen Survival-Games verglichen wird, möchten die Entwickler mehr in Richtung Eve Online gehen. Vor allem die Größe von EVE und das Erleben gemeinsamer Abenteuer sind eine Inspiration für New World.
Es wird keine NPCs geben, Spieler kreieren die Quests: Spieler bekommen die Möglichkeit, sich gegenseitig Quests zu erteilen. So könnte ein Spieler dem anderen Gold dafür anbieten, wenn er ihm eine bestimmte Ressource besorgt. Ein Solo-Spieler könnte etwa seine Bestimmung in New World darin finden, Botengänge für andere Spieler erledigen.
Spieler können bewusst kriminell werden, aber mit Konsequenzen
Intern reden die Entwickler ständig über Event-Mechaniken: Über Events wollte Patrick Gilmore noch nicht zu viel verraten. Aber das Team diskutiert ständig über die Möglichkeiten, Events ins Spiel zu integrieren.
Spieler können sich entschließen, Kriminelle zu sein: Es wird möglich sein, als Krimineller andere Spieler zu bestehlen oder sie zu ermorden. Dabei wird dieser Spieler allerdings auch als Krimineller markiert. Wenn ihn jetzt „gute Spieler“ töten, hat dies keine Folgen für sie, da sie den „Bösen“ gekillt haben.
Spieler können selbst Kopfgelder aussetzen: Wer von einem Kriminellen ermordet oder bestohlen wurde, kann auf diesen ein Kopfgeld aussetzen. Er bietet anderen Spielern dann etwa Gold, um den Schurken zur Strecke zu bringen.
Kriminelle können sich nicht mehr aus dem Spiel begeben: Wer sich entscheidet, kriminell zu werden, kann sich noch aus dem Spiel ausloggen. Es wird aber nicht mehr möglich sein, den Avatar aus dem Spiel zu entfernen. Der bleibt für die anderen Spieler da.
Mit solchen Maßnahmen möchten die Entwickler verhindern, dass Spieler zu toxisch im offenen PvP werden.
Die Kern-Features von New World zusammengefasst
- Setting im alternativen 17 Jahrhundert: Die Welt wird massiv und soll mit Mysterien gefüllt werden. New World hält sich nicht komplett an die Realität. Deshalb ist es ein alternatives 17. Jahrhundert ist, indem auch übernatürliche Begegnungen passieren können
- Skill- und Gear-basierter Kampf: New World kennt keine Klassen. Die Waffen und die Ausrüstung können angepasst werden und bestimmen dadurch den Spielstil
- Umfangreiches Crafting-System: Es wird Hunderte von magischen und tödlichen Items geben, wie etwa magische Tränke und legendäre Waffen
- Skills kommen durch Spezialisierung: Da es keine Klassen gibt, werden die Skills über umfangreiche Spezialisierungen kommen
- PvP-Fokus – Gebiete können eingenommen werden: New World hat einen starken PvP-Fokus, weshalb Gruppen andere Bereiche überfallen können. Es können Siedlungen gebaut werden, die verteidigt werden müssen