
Nach einem neuen Event zu Anthem gibt es etliche Gameplay-Videos zu den legendären Contracts und sogar einem Stronghold mit Grandmaster-Schwierigkeitsgrad. Wir kriegen das erste Mal einen Einblick ins Endgame von Anthem.
Vor kurzem fand das EA-Game-Changer-Event statt. Auf diesem Event konnten die Teilnehmer Anthem selbst spielen. Dabei wurden die legendären Contracts und ein Stronghold auf dem Grandmaster-1-Schwierigkeitsgrad gezeigt.
Das Gameplay vermittelt einen Eindruck davon, wie zwei der wichtigsten Endgame-Aktivitäten von Anthem ablaufen und was die Spieler erwarten können. Die Reaktionen auf diese Szenen fallen allerdings verhalten aus und viele äußern ihre Sorge zur Langzeitmotivation des Shared-World-Shooters, der als Game-as-a-Service aufgebaut sein soll.
Das erste Gameplay-Video ist über eine Stunde lang und stammt von YouTuber Chorypheus. Es zeigt den neuen Stronghold „Temple of Scar“:
Grandmaster-Strongholds sind wichtiger Teil des Endgames
Das zeigt das Gameplay: Zu sehen ist ein neuer Stronghold-Dungeon. Insgesamt wird es zum Launch von Anthem drei verschiedene Strongholds geben.
Dabei handelt es sich um eine Art Mini-Raid, eine größer angelegte Mission. Ihr kämpft Euch durch eine unterirdische Mine und erledigt Aufgaben, bis Ihr Euch am Ende beim Boss befindet. Dabei handelt es sich um eine riesige, vierbeinige Maschine, die durch ein externes Gerät ständig von einem Schild beschützt wird.
Die gesamte Mission wird dabei im Grandmaster-Rang gespielt. Das ist der vierte der insgesamt 6 bekannten Schwierigkeitsgrade, die es in Anthem geben wird. In der Demo, die jeder spielen konnte, gab es nur Leicht, Normal und Schwer.
Das sind die Schwierigkeitsgrade von Anthem:
- Leicht
- Normal
- Schwer
- Grandmaster
- Grandmaster 2
- Grandmaster 3
Die Grandmaster-Ränge lassen sich erst im Endgame mit der Maximalstufe 30 freischalten. Gegner halten dann mehr aus und verursachen höheren Schaden. Wer sie besiegt, erhält aber auch eine deutlich höhere Chance auf selteneren und damit besseren Loot.
Somit wird es im Endgame eine der Hauptaktivitäten sein, die Missionen auf höheren Schwierigkeitsgraden immer und immer wieder zu spielen, ähnlich wie bei Diablo 3 mit den Qualrängen und Portalen.
Neben Strongholds sind auch legendäre Contracts ein wichtiger Teil des Endgames von Anthem. Im Video von venturebeat.com sieht man erstmals so eine Mission:
Legendäre Contracts, die Zufallsmissionen von Anthem
Das zeigt das Gameplay: Erstmals gibt es einen Einblick in einen legendären Contract. Contracts sind Missionen, die sich in Zielen, Orten und Abläufen immer unterscheiden und neu generiert werden. Als Teil des Endgames belohnen sie Euch auch dementsprechend mit seltenem Loot.
Nach Annehmen des Contracts in Fort Tarsis werdet Ihr zum Missionsziel in die offene Welt geschickt. Dort angekommen, müsst Ihr bestimmte Aufgaben erfüllen.
In der Mission, die das Video zeigt, geht es um die Bergung von Shaper-Technologie. Dafür müssen mehrere Gegner-Wellen auf’s Korn genommen werden. Am Ende wartet ein dicker Mini-Boss. Als Belohnung winken alle möglichen Items wie Crafting-Material, Loot und Coins.
Gaming-Seiten äußern Sorge wegen Endgame
So reagieren Gaming-Seiten auf das Endgame: Spätestens seit diesem Event kam bei Journalisten vieler Gaming-Magazine die Sorge wegen des Endgames von Anthem auf. Liefert es zum Start genug Beschäftigung? Kann es langfristig motivieren?
Diese Fragen lassen sich erst mit Release der Vollversionen beantworten. Tom Phillips von Eurogamer.net, der selbst auch über Destiny schreibt, zieht in seiner Endgame-Preview noch kein abschließendes Fazit:
Je mehr ich spiele, desto mehr habe ich das Gefühl, zwei Spiele auf einmal zu bekommen – einen Mix aus Destiny-ähnlichen Missionen – eingbettet in eine Bioware-Story-Blase. Beide Dinge sind gut, aber funktionieren sie zusammen?
Phillips wagt er einen Blick in die Zukunft. Bioware würde vor eine Herausforderung gestellt, da man einerseits die Hardcore-Spieler zufriedenstellen möchte, die sehnlichst auf Raids warten. Gleichzeitig möchte man die Story-Fans im Boot halten und auch erzählerisch neues bieten.
James Davonport von PCGamer. findet, dass das Endgame von Anthem noch mehr Arbeit braucht. Einer seiner größten Kritikpunkte ist, dass die Schwierigkeitsgrade lediglich mehr Gegner spawnen lassen und dass diese insgesamt deutlich stärker sind. Am KI-Verhalten verändert sich nichts. Das schmälert die Abwechslung beim Wiederholen von Aktivitäten, da Gegner leicht auszurechnen sind.
Als Beispiel wird der Mini-Boss aus dem legendären Contract genannt: „Der legendäre Luminary (Ein mobilder Scar-Panzer) braucht über 5 Minuten an Dauerfeuer und Skill-Spam, um ausgeschaltet zu werden. Ab der ersten Minute hatten wir sein Move-Set gemeistert.“
Dadurch könne der Kampf zu einer recht monotonen Angelegenheit werden. Er werde Anthem auf jeden Fall spielen und dann schauen, wie sich das ganze entwickelt. Parallelen sieht er zu den Anfängen von Destiny, das auch mit dem Endgame zu kämpfen hatte.
Der Vergleich zwischen Anthem und Destiny kommt häufig auf. Unser Autor Schuhmann sieht den Ursprung aber eher woanders.