Der Direktor von Monster Hunter: World, Yuya Kokuda, sprach in einem Interview mit Gamespot über die Einsteigerfreundlichkeit und den großen Erfolg des Spiels. Die Erfolgsformel für Monster Hunter World ist es wohl, die japanischen Eigenart und die Komplexität der Serie mit einer erhöhten Zugänglichkeit und Einsteigerfreundlichkeit zu kombinieren.
Seit dem Release im Februar 2018 ist Monster Hunter: World dank der außerordentlich hohen Verkaufszahlen zum erfolgreichsten Spiel von Capcom geworden. Zusammen mit dem Direktor des Spiels Yuya Kokuda blickt Gamespot in einem Interview zurück auf die vergangenen Monate.
Balance zwischen Zugänglichkeit und Komplexität
Eins der Ziele bei der Entwicklung von Monster Hunter World war laut Kokuda die Zugänglichkeit für Neueinsteiger in die Serie. Einige Mechaniken und Gameplay-Elemente, die während der Entwicklung aufkamen, wurden entsprechend überarbeitet oder gänzlich entfernt.
Laut Kokuda sind die drei wichtigsten Aspekte von Monster Hunter Action, Multiplayer und „Gameplay Loop.“ Diese sollten in MHW auf eine Weise ausgebaut werden, dass die neuen Spieler weit genug im Spiel vorankommen können, um sie zu erleben und genießen.
Entsprechend war eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung die Steuerung und die Tutorials angenehm zu gestalten.
Das Team hat bei dem vorgegebenen Budget und der Deadline der Veröffentlichung versucht, das System so spielerfreundlich zu gestalten wie es möglich war.
Allerdings ist es Kokuda bewusst, dass es immernoch Raum für Verbesserungen gibt, wie zum Beispiel bei dem Online-Multiplayer. Daran will er in Zukunft ebenfalls noch arbeiten.
Bei aller Einsteigerfreundlichkeit hat man allerdings darauf geachtet, dass die Tiefe und Komplexität des Gameplays nicht vernachlässigt werden. Die eingefleischten Fans der Reihe sollten nicht das Gefühl bekommen, dass Capcom sie mit simplem Gameplay langweilt.
Und trotz der Einsteigerfreundlichkeit sollte sich das Spiel mysteriös und geheimnisvoll anfühlen. Immerhin geht es um Erforschung neuer Gebiete und ihrer Ökosysteme. Direktor Kokuda wollte, dass es in MHW Informationen gibt, die erst von Spielern entdeckt und dann durch Foren oder Twitch-Streams untereinander geteilt werden.
Diese Balance ist allerdings schwer zu halten und Kokuda glaubt, dass es dennoch Spieler gab, die mit MHW aufgehört haben, weil ihnen Infos gefehlt haben und sie dadurch nicht voran kommen konnten.
Staunen über die Verkaufzahlen
Obwohl Kokuda von der Qualität seines Spiels überzeugt war und zuversichtlich war, dass es bei den Spielern gut ankommt, waren die hohen Verkaufszahlen von Monster Hunter: World für ihn dennoch überraschend.
Er glaubt, dass ein Teil dieses Erfolgs die gestiegene Beliebtheit der Spiele mit komplexen Kampfsystemen, wie die Souls-Reihe, und spielerischer Tiefe, wie Witcher 3 und Horizon: Zero Dawn, zu verdanken ist.
Anderen japanischen Herstellen rät der Direktor, dass sie zwar versuchen sollen, den Spielstil des westlichen Publikums zu verstehen, aber in erster Linie an den typisch japanischen Features zu arbeiten und sie zu polieren. Diese sind einzigartig und gewinnen wieder an Beliebtheit.
Mit dem Release von MHW auf der aktuellen Konsolengeneration erfüllte sich der Wunsch des Direktors Monster als einen Teil des Ökosystems darzustellen. Ein Resultat davon waren zum Beispiel die brutalen Revierkämpfe.
Das Team will sich in naher Zukunft zunächst auf dem laufenden Content und DLC-Support des Spiels konzentrieren mit neuen Monster und Quests. Ob es eine Ultimate-Version von MHW geben wird, hat Kokuda nicht explizit bestätigt. Auch über die G-Rank Monster darf der Direktor noch keine Aussagen machen.
Am Schluss verriet er, dass seine Lieblingsmonster Nergigante und Xeno’jiiva sind. Der Nergi aufgrund des schnellen und action-lastigen Kampfes und Xeno aufgrund des tollen Designs.
Um mehr über die Zukunft von Monster Hunter: World zu erfahren, lest unser exklusives Interview mit den Entwicklern des Spiels:
Interview: Entwickelt sich Monster Hunter World zu einem MMO?