Unser Autor Schuhmann hat die Beta von Monster Hunter World auf dem PC anspielen können und ist im Anspiel-Test der Steam-Version milde begeistert: Das ist mal etwas anderes. Anfänger sollten keine Angst vorm Einstieg haben. Es ist zwar so komplex, wie alle sagen, aber man kommt klar.
Technische Probleme: Ich hab die letzten Tage die Beta-Version von Monster Hunter World spielen können. Am Anfang war ich ein bisschen skeptisch. Mein Rechner ist etwa 2 Jahre alt, ich hab eine GTX 980 Grafikkarte, 16 GB Arbeitsspeicher und eine ganz ordentliche CPU.
Aber damit konnte ich Monster Hunter World nicht auf den höchsten Einstellungen spielen. Das Game crashte regelmäßig. Capcom gab auch zu: Unser Spiel ist ganz schön CPU- und Grafikkarten-hungrig.
Jetzt kam aber ein Patch. Nun läuft Monster Hunter World auf den mittleren Einstellungen stabil mit etwa 45 FPS bei einer Auflösung von 2560×1440. Bei der höchsten Grafikeinstellung sanken die FPS auf 30 bei mir. Crashes hatte ich seit dem 138-MB-Patch aber keine mehr.
Ich bin mir sicher, da kann man noch einiges drehen, aber für mich war’s okay. Ich bin eh nicht so ein FPS-Geier. Ich weiß, viele kriegen da einen Anfall, aber für mich sind 30 FPS noch „flüssig“, wenn sie stabil sind. Ironischerweise habe ich einen 144hz-Monitor, aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag.
So viel hab ich gespielt: Ich hab etwa 6 Stunden gespielt, das sind die ersten Story-Missionen dabei und einige optionale Quests. Man kann, wenn man das möchte, immer wieder auf die Jagd nach Monstern gehen, die man schon erlegt hat und sie noch mal killen.
Mit 6 Stunden würde ich sagen, bin ich aus dem „Tutorial“ grob raus, aber noch relativ am Anfang.
Das habe ich nicht getestet: Ich hab in der Beta noch keinen Gruppen-Content gespielt. Ich war nur solo unterwegs. Man kann ja mit bis zu drei Freunden unterwegs sein.
Komplex, aber man kommt gut rein
Als Anfänger rein: Ich hab keine Erfahrungen mit der „Monster Hunter“-Franchise. Ich weiß, viele kennen die Serie von den Konsolen und schwärmen von der legendären Komplexität der Reihe. Das einzige, was ich mal in die Richtung gespielt habe, war Dauntless.
Trotzdem hatte ich keine Probleme, mich im Spiel zurechtzufinden. Allerdings merkt man von Beginn an, was für ein komplexes Spiel einen hier erwartet:
- Man hat die Auswahl zwischen zig verschiedenen Waffen – ich hab mich für die Morph-Axt entscheiden und den Rest ignoriert
- In der Welt findet man unzählige Rohstoffe, Käferchen, Erze und Blüten. Die hab ich fleißig gesammelt, hatte aber keine Ahnung habe, wofür ich sie brauche
- Und es gibt ein komplexes Crafting-System. Da reichte aber mein „MMORPG“-Allgemeinwissen, um mir die ersten Upgrades zu gönnen. aus dem Körper eines der ersten Monster, die ich erschlug, hab ich mir eine große Axt gemacht. Das fühlte sich toll an
- Was ich wusste war: Regelmäßig HP-Tränke schlucken und die Waffe schärfen – das ist aber auch irgendwie cool und gehört zum Takt der Kämpfe hinzu.
Steuerung und Kampf angenehm simpel: Auch ohne Vorkenntnisse hat mir Monster Hunter World von der ersten Minute Spaß gemacht.
Schön ist es, wie leicht und dynamisch man sich durch die Welt bewegt. Ich schlitterte Abhänge hinab, hangelte mich an Lianen entlang oder hakte mich bei einem Flugsaurier unter, aber irgendwie kam ich immer sicher ans Ziel. Fallschaden gibt es nicht – das lädt dazu ein, etwas risikofreudiger durch die Gegend zu rennen.
Überhaupt scheint die Steuerung gut auf dem PC zu funktionieren – ich hatte keine Probleme, mich zurechtzufinden.
Von außen hab ich öfter gedacht: Das Spiel sieht ja wahnsinnig komplex aus, aber wenn man mal drin ist, geht’s voran.
Die Negativ-Punkte – das hat mir nicht so toll gefallen
- Was mir nicht so wirklich gefallen hat, war die Story bislang. Das sieht mir sehr 08/15 aus. Wobei mir das bei dem Spiel nicht so wichtig ist. Man kann ja Dialog-Passagen überspringen.
- Ich finde die Begleiterin bei den Story-Quest, die Wildhüterin, sieht irgendwie seltsam auf dem PC aus. Das ist so „Uncanny Valley“-Stoff: Irgendwie soll sie menschlich aussehen, aber tut es nicht. Die wirkt gruselig.
Die Positiv-Punkte, das mochte ich an Monster Hunter World
- Die Jagd auf die Monster macht richtig Laune. Man folgt da Spähkäfern, einer grünen Spur, und stellt den Ungetümen nach
- Die Kämpfe selbst sind dann episch. Die Kämpfe folgen einem Takt. Man merkt, wann man sich zurückziehen muss, und wann man dem Monster nachsetzen sollte. Das ist schwer zu beschreiben, aber ein einzigartiges Gefühl, das mir gut gefallen hat. Vor allem wenn man dann in einer Kampfpause den abgetrennten Schweif so eines Viehs lootet, ist das richtig cool. Und aus dem kann man sich dann Rüstungen machen – Ha.
- Der Palico, der Tierbegleiter, ist einfach der Hammer. Das ist eine tolle Idee, dass man da einen kleinen Kumpel hat, der einem HP-Tränke zuschanzt, das Monster ablenkt und wie eine sprechende Katze rummiaut mit irgendwelchen Kommentaren. Vor allem nennt er mich „Miauster“, wie es sich gehört.
- Ohnehin atmet das Spiel eine interessante Fantasy-Atmosphäre mit den riesigen Waffen, den grotesken Monstern und den Katzenviechern, die durch die Gegend tollen.
- Monster Hunter World gibt mir jetzt schon das Gefühl, eine Menge bieten zu können: In Nebenquests kann ich gleich fischen oder Mini-Monster einfangen. Ich bin mir nach den 6 Stunden sicher: Das ist eine Menge Spiel pro Euro.
Die Pluspunkte überwiegen also klar.
Zeitpunkt für den PC-Release hätte besser sein können
Leider etwas spät: Eigentlich wäre Monster Hunter World das ideale Spiel für MMORPG-Fans gewesen, die eine Abwechslung suchen. Zwar ist es kein MMORPG, aber es haut in diese „Loot, Grind, Jagd“-Sehnsucht, die so viele MMORPG-Fans empfinden.
Viel ist in diesem Jahr noch nicht passiert für PC-Spieler, außer The Elder Scrolls Online: Summerset vor einigen Monaten.
Doch PC-Spieler mussten lange auf den Port warten. Das Spiel ist ja schon seit dem 26. Januar auf den Konsolen raus. Bei PS4 und Xbox One ist das Jagd-Fieber mittlerweile abgeklungen. Da hat man als PC-Spieler das Gefühl, zu spät auf die Party zu kommen.
Außerdem erscheint Monster Hunter World jetzt fast zeitlich mit WoW: Battle for Azeroth. Schade, das hätte man so manchem WoW-Spieler mal als Alternativ-Kost empfehlen können.
Sollte man sich Monster Hunter World auf dem PC kaufen?
Das ist meine Empfehlung: Ich denke, wer Lust auf ein neues Spiel und Zeit hat, sollte sich Monster Hunter World ruhig anschauen. Monster Hunter World Spiel ist ja schon seit Monaten auf PS4 und Xbox One draußen. Es lässt sich also genau nachlesen, für wen das Spiel ist, welche Stärken und Schwächen es hat.
Die PC-Umsetzung finde ich solide, auch wenn sie wohl Leute enttäuschen wird, die richtig hohe FPS möchten.
Wichtig ist: Man braucht keine Angst vor einem zu schwierigen Einstieg zu haben. Spieler mit RPG-Erfahrung sollten sich zurechtfinden. Das Spiel ist zwar sicher richtig komplex, man kann aber langsam einsteigen und muss nicht sofort alle Systeme kennen und verstehen, um Spaß mit Monster Hunter World zu haben.
Wer unsicher ist, kann noch diesen Test konsultieren.
Wenn man nicht wahnsinnig heiß drauf ist: Wer sich gedulden kann, weil er jetzt etwa Lust auf WoW: Battle for Azeroth verspürt, der kann ruhig warten, bis Monster Hunter World mal im Steam-Sale ist. PC-Spieler haben jetzt so lange auf das Spiel gewartet, da können sie noch ein paar Monate dranhängen.
Wir haben Monster Hunter World ausgiebig behandelt, als es neu auf PS4 und XBox One kam. Ich kann daher jedem diesen Artikel von unserer Expertin Leya empfehlen, was man vor dem Kauf wissen sollte
Monster Hunter World startet am 9. August auf Steam.