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Mar. 03, 2019 | 10:40 Uhr

WildStar geschlossen, ArcheAge und Rift verkauft, Entlassungen bei Guild Wars 2. Für Fans von PC-MMORPGs sieht die Lage Anfang 2019 düster aus, sagt unser Autor Schuhmann. Die letzten 12 Monaten gab es fast nur schlechte Nachrichten.

So sah es vor einem Jahr aus: Vor einem Jahr um die Zeit war ich noch ganz guter Dinge. Am 24.2. 2018 erschien auf MeinMMO der Artikel „Out, aber sexy – MMORPGs wie WoW, ESO oder FF14 in 2018.“

In dem Artikel habe ich beschrieben, dass zwar keine neuen PC-MMORPGs mehr entstehen, doch der „1. Reihe“ von Online-Rollenspielen ging es da ganz gut:

  • WoW blühte nach Legion auf
  • ESO hatte sich als Konsolenspiel etabliert
  • Final Fantasy XIV machte sein Final-Fantasy-Ding mit dicken Chocobos und Katzenmädchen
  • Black Desert entwickelte sich mit neuen Features und einem Grafik-Update ganz gut weiter
  • Guild Wars 2 hatte mit einer starken Erweiterung wieder in die Spur gefunden

Das waren die „Top 5 MMORPGs“, die WoW mittlerweile als alleinigen Platzhirsch und großes Leuchtturm-Spiel abgelöst hatten.

Guild Wars 2 sah Anfang 2018 erholt aus

Dazu war eine Vielzahl von interessanten Indie-MMORPGs in Entwicklung, Asia-Spiele wie Bless oder Lost Ark standen an und es gab ja noch eine Reihe von weiteren, schon älteren MMORPGs, die alle ihre Spielerbasis hatten.

Ich sagte damals: Der MMORPG-Markt sei breiter und interessanter geworden. Die Spiele stünden fast alle besser da, als vor 5 Jahren.

Statt wie damals ein großes Leuchtturm-Spiel „World of Warcraft“ gibt es heute vier oder fünf MMORPG der ersten Reihe, die als „erfolgreich“ und „gut“ wahrgenommen werden. Und auch Spiele außerhalb dieser ersten Garde haben ihre Fans.

Schuhmann zum Stand der MMORPGs, im Februar 2018

Ein Jahr später hat sich die Stimmung deutlich getrübt. Denn 2018 gab es fast nur schlechte Nachrichten für die PC-MMORPGs.

Battle for Azeroth gilt als „schwierige“ Erweiterung bei WoW

Das ist seitdem bei den Top-Spielern passiert:

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Summerset war für ESO eine ordentliche Erweiterung 2018, aber es fehlte an Innovation

Nirgendwo muss man hier laut „Krise“ rufen oder um die Existenz eines Spiels fürchten. Die Aussichten der Top-MMORPGs stehen für 2019 ganz gut.

Auch die Entlassungen bei Guild Wars 2 sollen zu einer erneuten Fokussierung auf das Kerngeschäft von ArenaNet führen: also wieder mehr Guild Wars 2.

Aber groß aufgetrumpft hat keins der 5 MMORPGs in 2018. Black Desert steht zwar finanziell hervorragend dar, das liegt aber an der Mobile-Auskopplung, die in Asien funktioniert.

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Das ist seitdem bei MMORPGs aus der 2. Reihe passiert:

WildStar-Reveal
WildStar ist von uns gegangen.
Bless sah Anfang 2018 noch wie ein Hoffnungsträger aus

Hier sieht die Lage deutlich düsterer aus als bei den MMORPGs aus der ersten Reihe. Viele der Spiele scheinen in eine Art „Wartungsmodus“ gewechselt zu sein. Sie werden nicht geschlossen, aber auch nicht gerade mit Enthusiasmus weiterentwickelt.

Von vielen Spielen hört man außerhalb der engsten Fankreise kaum noch was. Ein Spiel wie SWTOR, das vor wenigen Jahren noch mit großen Erweiterungen Schlagzeilen machte, ist fast völlig aus der Öffentlichkeit verschwunden.

Von SWTOR hört und liest man nur noch selten was.

Das ist bei den Indie-MMORPGs passiert:

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  • Pantheon hält sich aus dem Trubel raus, will offenbar keine Öffentlichkeit groß

Bei den Indie-MMORPGs hat sich insgesamt wenig getan. Die Spiele sind in engen Nischen. Sie gelten zwar für ihre Fans als Hoffnungsträger und werden auch von anderen MMORPG-Fans interessiert verfolgt, so richtig viel hat sich 2018 hier aber nicht bewegt.

Der Hype um Spiele wie Ashes of Creation ist eher noch abgeflaut.

Crowfall ist sicher ein vielversprechendes Indie-MMORPG – aber wann kommt es mal?

Gibt’s auch gute Nachrichten? Ja, die gibt es, bei aller Krise:

Das ist Lost Ark – da freuen sich viele drauf.

Es ist nicht alles düster – auch 2019 gibt es natürlich noch einiges bei den MMORPGs zu spielen.

Sicher wird sich auch WoW wieder berappeln und die Millionen Fans begeistern, die es noch immer spielen. Auch steht bald der Release von WoW Classic an.

Aber das meiste im MMORPG-Genre wird in den bestehenden Spielen passieren, die ihren eigenen Weg gehen und ihren Groove gefunden haben. Große „neue MMORPGs“ sind am Horizont nicht zu erkennen.

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Was passiert als nächstes? In Asien sind PC-MMORPGs fast völlig von Mobile-MMORPGs abgelöst worden. Seiten, die früher jede Woche 10 News zu neuen PC-Asia-MMORPGs hatten, bringen heute 10 News über Mobile-Games.

Hier im Westen ist diese Entwicklung bislang ausgeblieben – MMORPG-Fans haben große Vorbehalte gegen Mobile-Spiele. Bei uns in Europa und Nordamerika dominieren daher viele Online-Spiele in Richtung Shooter und Action die Gaming-Szene.

Man darf gespannt sein, ob 2019 hier eine Wende eintritt.

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von Schuhmann