Das MMORPG Runescape feiert seit Jahren einen Aufschwung. Das Studio dahinter, Jagex, ruft Rekordzahlen auf. Dennoch wird das britische Studio nun verkauft. Schuld daran ist wohl die Videospiel-Krise in China.
Das ist die Situation: Die Firma hinter RuneScape ist das britische Entwicklungs-Studio Jagex. Die sitzen in Cambridge, England, und haben etwa 320 Mitarbeiter (Stand 2016).
Die machen seit 2001, also seit mittlerweile 18 Jahren, das MMORPG Runescape in allen möglichen Varianten und Formen.
2016 wurde Jagex aber verkauft: Für 300 Millionen US-Dollar übernahm Shangdong Hongda das britische Studio. Das ist eine chinesische Firma, die ihr Geld vor allem mit Mineralien und dem Schürfen dieser Materialien verdient.
Die Chinesen haben dann eine Tochterfirma gegründet, Shanghai Fukong Interactive Entertainment, und dieser Firma die Gaming-Seite des Geschäfts anvertraut.
Doch die geschäftliche Entwicklung lief völlig anders:
- Die letzten Jahre erlebte Runescape eine Renaissance und einen Aufschwung. Jagex rief 2018 Rekordzahlen aus und entwickelt sogar ein neues MMO.
- Bei Shanghai Fukong sieht es aber nicht so gut aus. Da hat die Aktie enorm an Wert eingebüßt. Die Firma ist wohl in einer Krise. Das könnte etwa an den großen Schwierigkeiten im chinesischen Videospiele-Markt der letzten Zeit liegen.
Das ist jetzt passiert: Wie Reuters mitteilt, will Shaghai Fukong jetzt seine Anteile an Jagex zum Teil oder alle verkaufen.
Nach Nexon ist also die nächste MMO-Firma auf dem Markt.
Warum geht’s RuneScape so gut? Jagex erklärt es so, dass man zwischenzeitlich den Fokus von Runescape abgerückt hatte, um neue Spiele zu entwickeln, die dann aber nichts wurden. Doch den Fokus hat man seit einiger Zeit wieder auf Runescape zurückgelegt.
Runescape sei ein „phänomenal zugängliches Spiel“ und erlebe eine „richtige Renaissance“, sagte der Chef von Jagex im Mai 2018 der US-Seite MassivelyOP. Man hätte die höchsten gleichzeitigen Spielerzahlen seit 8 Jahren erreicht. Auch die Abo-Zahlen seien auf einem Rekordstand und man wäre 4 Jahre in Folge gewachsen, hieß es 2018.
Er sagte, Spieler wären verrückt nach MMOs, aber darüber würde nicht mehr so viel gesprochen wie früher. Das deckt sich wohl mit einem allgemeinen Trend, den auch große MMORPGs wie ESO feststellen.
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