Beim MMORPG EVE Online bricht das Chaos aus und das will der Chef von CCP, Hilmar Pétursson, auch so. Der warnt die Spieler: Macht Euch bereit für den Einschlag. Laut dem Chef hätte EVE Online im Juli 2019 mehr Spieler gehabt als in den letzten 5 Jahren.
Was ist da bei EVE Online los? Über Jahre lebte EVE Online in konstanten Konflikten. Die gingen aber von den Spielern aus: Riesige Allianzen aus tausenden Piloten formten sich, kämpften gegeneinander. Es gab große Intrigen, Kriege, Verrat, Lügen, Spionage und Dramen.
Aber das kam von den Spielern. Das Spiel-Universum an sich war relativ stabil und berechenbar.
Das hat sich in den letzten Wochen geändert. Nun greift CCP aktiv ins MMORPG ein:
- Mit den Driftern hat CCP eigentlich „harmlose NPCs“ zu ernst zu nehmenden Gegnern geputscht. Die Drifter stören die Pläne der Spieler und gehen zum Angriff über
- Außerdem hat CCP die Art geändert, wie Warn-Systeme der Spieler funktionieren – durch einen Blackout ist EVE plötzlich gefährlich
- Gleichzeitig hat Entwickler CCP einige der Änderungen nicht kommuniziert und sie einfach geschehen lassen – manche Spieler erklärten CCP daraufhin selbst den Krieg. CCP reagierte, indem sie die NPCs noch aggressiver machten
EVE-Chef sagt: Wir wollen diese sogenannte Ordnung nicht
Das sagt der Chef: Der CEO von CCP Games sprach jetzt über Änderungen in einem Podcast (via talkingstations).
Er sagt: „Über die Zeit hat sich das Chaos von EVE Online langsam in Richtung Ordnung bewegt und einen gemeinsamen Nenner erreicht, wie Dinge sein sollten.“
Aber diese sogenannte Ordnung sei nichts, was sich er und sein Team für EVE Online wünschen.
Das Ziel sei es, Dinge mit mehr Experimenten in den nächsten Monaten durcheinander zu bringen.
Ära des Chaos – Bereitet Euch auf den Einschlag vor
Was passiert als nächstes? Petursson hat diese Zeit des Chaos nun ausgerufen und sagt Spielern, sie sollten sich auf den Einschlag vorbereiten.
Als nächstes plant CCP einen massiven Eingriff in die Wirtschaft des Spiels (via devblog). Eine Steuer-Erhöhung kommt zum MMORPG EVE Online. Sie soll vor allem von NPCs kontrollierte Weltraum-Stationen treffen und damit die von Spielern geleiteten Märkte stärken.
Außerdem gibt es Hinweise, dass CCP die „Asset Security“, die Sicherheit von Items, in Frage stellt.
Im Moment ist es so: Wenn eine Weltraumstation zerstört wird, kann der Spieler unter besonderen Umständen die Items zurückerhalten, die er sonst verlieren würde.
Wie Kotaku berichtet, sagt der Lead Community-Developer seit Jahren, dass er gegen dieses Systems sei. Das sei nichts, was in EVE Online existieren sollte. Pétursson sagt nun, dass es etwas sei, dass aus dem Spiel fliegen könnte, um die Faktoren „Chaos“ und „Risiko“ in EVE Online zu erhöhen.
EVE Online hatte im Juli 2019 mehr Spieler als in den letzten 5 Jahren
Hat das Erfolg? Die Reaktionen auf diese Ära des Chaos und des Wandels sind gespalten. Manche freuen sich über Abwechslung, andere kritisieren die neue Art von EVE Online.
Der wichtige Community-Leader, The Mittani, sagte etwa zu der Drifter-Invasion, wenn er diesen PvE-Mist gewollt hätte, wäre er gleich bei WoW geblieben.
Laut dem CEO sei die Strategie aber erfolgreich. Der Juli 2019 wäre der stärkste Monat mit den meisten aktiven Spielern seit 5 Jahren gewesen.
Vor etwa einem Jahr wurde CCP von einem koreanischen Studio gekauft. Gut möglich, dass die Neubelebung von EVE Online und die „neue radikalere Sicht“ der Dinge auch damit zusammenhängt.