Post banner
Featured
Mar. 16, 2019 | 13:39 Uhr

Bei The Division 2 ist die erste Bewertung auf Metacritic online. Diese fällt überraschend schlecht aus. Fans von The Division 2 greifen den Reviewer an.

Um diese Bewertung geht’s: Wer auf die Seite Metacritic schaut, um erste Bewertungen zu The Division 2 zu finden, kriegt einen eher negativen Eindruck vom Spiel:

  • Denn aktuell (Samstag, 16.3., PS4-Version) wird dort eine einzige Review mit Note von der Fachpresse angezeigt – und die fällt ziemlich mies aus.

Die Bewertung stammt von der Seite Cheat-Code-Central. Die Seite gibt The Division 2 ein Gesamt-Rating von 2,8 (von möglichen 5). Damit erhält das Spiel das Prädikat „durchschnittlich“, das im Bewertungssystem dieser Seite zwischen „schlecht“ und „fair“ steht.

Metacritic rechnet diese Bewertung in 56 von 100 Punkten um. Damit kratzt The Division 2 an der unteren „Mixed“-Bewertungsgrenze. Unter 50 Punkten wird ein Spiel als „Negativ“ auf Metacritic eingestuft.

Warum ist das Review der Seite wichtig? Das Review ist deshalb wichtig, weil es auf Metacritic steht und dadurch eine Menge Aufmerksamkeit bekommt.

Viele potentielle Käufer orientieren sich an dem, was sie auf Metacritic lesen.

Wie kommt es zu dieser Bewertung?

Die Review und die Bewertung wurden vom Writing-Team-Lead Lucas White der Cheat-Code-Central-Seite verfasst. Seine Einzelbewertungen zu The Division 2 fallen dabei deutlich besser aus als die Gesamtbewertung:

  • Grafik: 4 von 5 – Die Stadt sehe von außen großartig aus. Jedoch seien die Charakter-Modelle, die Innenräume und das Umgebungs-Design ziemlich fade
  • Steuerung: 4 von 5 – Diese sei meistens einfach und unkompliziert. Jedoch fühle es sich nicht besonders taktisch an, wenn man ständig herumrollt.
  • Musik: 3 von 5
  • Spiel-Wert: 3,5 von 5 – Tonnenweise Endgame-Inhalte und verschiedene Aufgaben sowie viele Charakter-Build-Optionen warten, wenn man sich durch eine banale Story wühlt, so der Autor.

Reviewer hält The Division 2 für „Survival-Porn“

Warum liegt die Gesamt-Bewertung dann nur bei 2,8? Der Autor hat in seiner Review ziemlich viel zu beanstanden. So schreibt er, dass sich die Story von kitschig und schlecht bis hin zu „extrem stumpf“ entwickelt.

Der Autor hat wohl auch ein ideologisches Problem mit The Division 2: Das Spiel fühle sich wie Propaganda für den gewalttätigen rechten Flügel an – wie Survival-Porn.

Als Spieler werde man an verschiedene Orte zu spärlich entwickelten NPCs gesendet, um Dinge zu suchen, die man ins Weiße Haus bringen soll. Man folgt orangen Linien, um Missionen abzuschließen und Loot zu finden, nur um endlich ins Endgame zu kommen, in den entscheidenden Teil des Spiels. Das alles sei jedoch „so langweilig“.

Agent aus The Division 2

Das ist der größte Kritikpunkt: Das Hauptproblem von The Division 2 sei dessen Tempo. Dies wiederholt White des Öfteren. Man spiele viele Stunden, nehme dabei aber kaum bedeutenden Fortschritt wahr. Er spielte Mission um Mission und fand dabei kaum aufregenden Loot, den er ausrüsten wollte. Die meiste Zeit verbrachte er damit, Müll-Loot zu zerlegen.

Hinzu komme, dass das Umgebungs-Design nicht sonderlich interessant sei, gerade in Innenräumen. Die Stadt an sich sei zwar sehr beeindruckend, jedoch bestehe die Ästhetik von The Division 2 nur darin, dass überall Zeug rumliegt. Müllsäcke und Abfall bestimmen das Design. Jeder Raum sehe gleich aus, man könne sie kaum voneinander unterscheiden, alles sei überladen mit Müll.

Mit dem Gunplay hatte er allerdings Spaß, auch wenn er selbst daran das „schreckliche“ Tempo des Spiels kritisiert. Alles dauere ewig. Man besitze Skills und Rüstungskits, aber beides würde so lange zum Aktivieren brauchen – und das aus nicht ersichtlichen Gründen.

„Ein Medikit einzusetzen fühlt sich an, als würde man zehn Jahre lang den D-pad-Button gedrückt halten, und die Cooldowns von Skills sind enorm.“

Lucas White, CheatCC

Man könne die Abklingzeiten zwar mit Upgrades verbessern, aber zunächst müsse man stundenlang spielen, bis das besser wird.

division-agenten-dark

In Sachen Content fühle sich The Division 2 vollgepackt an. Es gebe mehrere Dark-Zones, viele zufällige, Destiny-ähnliche Events, die auf der Map aufploppen, und die Kampagne an sich sei auch ziemlich lang. Aber er betont nochmal: Das Tempo sei das größte Problem. Es brauche ewig, bis man entscheidenden Fortschritt mache.

Das ist sein Fazit: The Division 2 sei ein Loot-Shooter mit zu viel Müll-Loot und einem liebevoll gerenderten Washington D.C., das einen jedoch meistens hinter Müllberge in dunklen Gebäuden hocken lässt.

Ich habe nicht einmal gedacht, dass ich etwas Aufregendes, Einzigartiges oder Kreatives erlebe, als ich dieses Spiel spielte […] und The Division 2 kämpft einen bereits verlorenen Kampf um meine Aufmerksamkeit.

Lucas White, CheatCC

Viele stimmen dieser Review nicht zu

So reagieren die Leser: In den Kommentaren dieses Artikels erntet die Review haufenweise Kritik. Die netteren Kommentatoren schreiben noch, dass The Division 2 wohl einfach nicht das richtige Spiel für den Tester sei. Dies sei ja okay, jedoch müsse der Tester auch an das Publikum denken, für das diese Review geschrieben wurde.

Andere sind in ihrer Kritik offensiver und schreiben, dass dies keine richtige Review sei und jetzt nur dafür sorge, dass das Spiel auf Metacritic schlecht dastehe. Die Review sei voller „bullshit“ und „Lügen“. Es gibt auch persönliche, ziemlich feindselige Ansagen gegen den Reviewer.

Die Bewertung sei „unfair“, schreiben mehrere. Man verstehe, dass Meinungen verschieden sein können, aber eine so schlechte Bewertung verstehe man nicht. Man spricht von einem „Witz.“

Wie ist die aktuelle Stimmung rund um The Division 2? Denn eigentlich zeichnet sich momentan ein fast durchgehend positives, erstes Meinungs-Bild zu The Division 2 ab. Einige Dinge, die der Autor bemängelt, sehen zahlreiche Agenten sogar als gut an:

  • Das langsame Tempo sei „fantastisch“, schrieb etwa der Youtuber Skill Up und viele stimmten ihm zu. So könne man in die Welt eintauchen, die voller Details, Sammelobjekte, Ressourcen und Events stecke. Man kann zwar auch durchrushen, aber wer das Spiel genießen will und sich gerne mal in der Welt umschaut, bekommt einiges zu entdecken.
  • Und dass in der Postapokalypse von Washington D.C. überall Abfall rumliegt, trage gerade der Atmosphäre bei. Die Details und die dichte Atmosphäre werden auf reddit pausenlos gelobt.
  • Der Loot und das Fortschrittsystem finden ebenfalls positiven Anklang bei vielen Agenten.

Sucht man nach Aspekten, die mehrere Agenten kritisieren, findet man überwiegend Bugs, technische Problemen, lange Cooldown-Zeiten der Skills und komische Waffen-Mods. Dass der Protagonist stumm ist und der Charakter-Editor viele Wünsche offen lässt, kommt noch dazu.

Der allgemein positiven Stimmung rund um The Division 2 tut dies jedoch keinen Abbruch, zumal Massive den Problemen flott hinterher ist.

Die Kritikpunkte des Reviewers können viele nicht teilen.

Bislang verzichten noch alle anderen Autoren der Fachpresse auf eine Benotung, da sie erst ausführlich das Endgame testen wollen, so auch die Kollegen von der GameStar. Vermutlich folgen kommende Woche weitere Noten auf Metacritic. Wir sind gespannt, wie diese ausfallen werden.

Aber: Die Agenten sind sich überwiegend einig, dass die aktuell einzige Note auf Metacritic dem Spiel nicht gerecht wird.

Da The Division 2 erst in den kommenden Wochen mit Weltrang 5 und dem ersten Raid alle Endgame-Inhalte offenbart – und da es in den Folgemonaten mit kostenlosen Inhalten erweitert wird – ist die frühe Festlegung auf eine fixe Note ohnehin fraglich.

Oder wie seht Ihr das? Welche Note würdet Ihr The Division 2 bislang geben?

Viele Gaming-Seiten haben bereits erste Eindrücke zu The Division 2 verfasst. Diese fallen ziemlich positiv aus. Eine Zusammenfassung lest Ihr hier:

Mehr zum Thema
The Division 2 im Test: So fallen die ersten Reviews der Fachpresse aus