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Special
Dec. 12, 2018 | 07:00 Uhr

Die Open Beta des MMORPGs Lost Ark ist vor einigen Tagen in Korea gestartet. Zwar waren die westlichen Spieler formell aus dem Test ausgeschlossen, einige schafften es dennoch durch die Blockaden des Entwicklers Smilegate zu kommen und teilten ihre Spielerfahrungen.

Was ist Lost Ark? Das free-to-play MMORPG wurde bereits vor knapp 4 Jahren angekündigt. Die isometrische Perspektive und das action-reiche Kampfsystem kann man am ehesten mit Diablo 3 vergleichen. Die vier Klassen von Lost Ark haben je drei Sub-Klassen und sind Gender-locked.

Allerdings kann Lost Ark auch fast alle Features eines modernen MMORPGs vorweisen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Raids und Dungeons
  • Massenschlachten mit Bossen im Open World
  • PvP in einer Arena mit Ranking und großen Belagerungen
  • Crafting und das Sammeln von Ressourcen
  • Housing

Zwar sickerten in den vergangenen Jahren relativ wenige Informationen über Lost Ark zu uns in den Westen, aber dennoch konnte man sich ein ungefähres Bild von dem MMORPG machen. Mit dem Start der Open Beta gilt das Spiel in Korea als quasi veröffentlicht und die Beta-Tester von Lost Ark berichten jetzt über ihre Spielerfahrungen.

Micro-Transactions: Auch bei Lost Ark ein großes Thema

Cash-Shop noch vor dem Release? Die exzessiven Monetarisierungen in vielen asitatischen MMOs stoßen nicht nur bei uns im Westen auf Kritik. Auch in Korea scheinen einige Spieler es satt zu haben, dass die meisten Games dort in ihrem Kern nur bunte Kasino-Automaten darstellen. Als bei Lost Ark bereits während der Open Beta ein Ingame-Shop entdeckt wurde, waren einige von ihnen entsprechend nicht begeistert.

lost ark favor-system npc

Die angebotenen Founder-Packs kamen wie gewohnt in mehreren unterschiedlichen Preiskategorien und boten verschiedene Ausrüstung, Cosmetics und Consumables, die den Spielern den Start ins MMORPG erleichtern. Diese Tatsache sorgte für Unmut unter den Spielern, weil Smilegate vorher behauptet hatte, dass ihr Spiel „anders“ sein wird als der Rest. So schrieb ein koreanischer Spieler:

„Sie sagten, dass das Spiel revolutionär sein würde, aber in Wirklichkeit interessiert sie nur wie sie mehr Cash-Items verkaufen könnten.“

Wie groß sind die Vorteil des Cash-Shops? Es gab aber auch versöhnliche Stimmen. Bei näherer Betrachtung der Inhalte der Founder-Packs stellt man fest, dass die Gegenstände darin alle auf eine oder andere Weise erspielbar sind. Die Rüstungen der Packs haben dieselben Statuswerte wie die, die man im Spiel selbst herstellen kann, unterscheiden sich davon aber in ihrem Aussehen. Andere Inhalte wie Spielkarten für Mini-Games oder Geschenke für NPCs haben keinerlei Endgame-Relevanz.

Lost-Ark-Cowboy-magier

Kristalle, die in dem Cash-Shop als Währung dienen, kann man durch verschiedene Aktivitäten im Spiel verdienen. Um das an einem Beispiel zu veranschaulichen:

  • Ein Mount kann in dem Shop für ca. 750 und ein vollständiges Outfit für 3000 Kristalle erworben werden
  • Für Vervollständigung der Karte einer Zone erhält man bis zu 50 Kristalle
  • Normale Fetch-Quests geben zwischen 20 und 30 Kristallen

Das System ähnelt also eher dem „Pay-to-skip“-Modell als „Pay-to-win“.

Wenn Diablo 3 ein MMORPG wäre

Wie ist das Gameplay von Lost Ark? Es ist nicht überraschend, dass die Beta-Spieler sehr oft den Vergleich zwischen Lost Ark und Diablo 3 zogen. Das Hack’n’Slay-Gameplay und die isometrische Perspektive laden geradezu dazu ein. Ein Tester meinte dazu:

„Erinnert mich stark an Diablo 3. Die Story ist sehr ähnlich, die Monster sind sehr ähnlich. Ich weiß nicht, ob ich gerade Lost Ark spiele oder Diablo 4.“

Die Klassen haben genug eigene Identität und Fähigkeiten, um sich unterschiedlich anzufühlen. Einige Spieler äußerten allerdings die Bedenken, dass sich die Action bei bestimmten Klassen langweiliger angefühlt hat, als bei anderen.

Wie funktionieren die Fähigkeiten? Jede Klasse verfügt über acht verschiedene Basis-Fähigkeiten und einen „Super-Skill“, der erst aufgeladen werden muss. Die Spieler bekommen beim Leveln immer mehr verschiedene Optionen zur Veränderung und Anpassung und können sie beliebig kombinieren, um ihre eigene Builds zu erstellen, eben ähnlich wie bei Diablo 3.

Hawkeye-Lost-Ark

Wie es bei vielen MMORPGs der Fall ist, ist das System der Fähigkeiten darauf ausgelegt rotiert zu werden. Der normale physische Angriff ist quasi nutzlos. Das bedeutet, dass die Spieler die Cooldowns ihrer Fähigkeiten so timen müssen, dass sie immer direkt nacheinander eingesetzt werden können. Sonst sitzt man einige Zeit auf dem Trockenen. Das empfanden einige Tester als einen negativen Aspekt am Kampfsystem.

Wie ist der Spielfluss? Laut der Aussagen der Beta-Tester ist der Anfang von Lost Ark ziemlich zäh, wie es bei MMORPGs oft der Fall ist. Bis Level 10 hielt sich der Spielspaß für einige von ihnen eher in Grenzen. Es handelt sich dabei um den Tutorial-Bereich, den jede Klasse durchspielen muss, bevor das richtige Spiel losgeht. Das hätte der Entwickler wohl besser hinkriegen können.

Ab Level 11 geht es allerdings steil bergauf. Sobald die Spieler aus der Tutorial-Area raus waren, standen ihnen auch die meisten Features des MMORPGs zur Verfügung und sie konnten sich in der Spielwelt austoben.

Lost-Ark-Burg

Majestätische Burg

Besonders beliebt sind bei den Beta-Testern die Quest-Reihen der „Wall of Glory“, zu denen man ab Level 20 Zugang erhält. Um was genau es sich dabei handelt, kam aus den Kommentaren dazu nicht hervor. Die Spieler waren aber einstimmig der Meinung, dass es außerordentlich guter Content war. Ein Spieler schrieb dazu:

„Das Spiel wird richtig spannend, sobald man mit den Quests von „Wall of Glory“ startet und die Quests von „King’s Tomb“ sind echt nicht von dieser Welt!“.

Solides MMORPG, aber kein Vorreiter der Innovation

Grundsätzlich ist das Feedback zur Open Beta von Lost Ark überwiegend positiv. Sowohl die koreanischen, als auch westlichen Spieler betonen vor allem wie ausgesprochen gut poliert das MMORPG ist. Es gilt bereits in der Open Beta als ein solides Spiel, das genau vor Augen hat was es sein will.

Lost Ark versucht allerdings nicht das Rad neu zu erfinden. Es kombiniert die bereits als Standard geltenden Features der MMORPGs und spielt sie gut aus. Wer aber von Lost Ark etwas bahnbrechendes oder noch nie da gewesenes erwartet, wird wohl eher enttäuscht sein.

lost ark klassen header

Kommt Lost Ark auch zu uns? Bis jetzt hat der Entwickler Smilegate nur vage angedeutet, dass es einen West-Release geben könnte. Sie würden darüber nachdenken und den westlichen Markt im Auge behalten, hieß es in einem Interview.

Es ist allerdings offiziell bestätigt worden, dass die Devs zu diesem Zeitpunkt an einem englischen Sprach-Patch arbeitet, der wohl sogar noch während der Open Beta online gehen wird. Es ist zwar immer noch keine offizielle wasserdichte Bestätigung, aber dennoch ein gutes Zeichen für die Fans.


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von Irie