Für das Jahr 2019 plant League of Legends (LoL) erhebliche Änderungen an der EU LCS. Spielergehälter werden stark erhöht und man verzichtet auf eine Relegation. Durch das neue Modell zeigen sich Fußball-Clubs interessiert. Um sich neu in die Liga einzukaufen, muss ein Team über 10 Millionen Euro auf den Tisch legen.
An dem europäischen LCS-Turnier-System von League of Legends wird sich einiges verändern. Die Verantwortlichen der Liga folgen einem ähnlichen Prinzip wie die North-American-LCS oder auch die Overwatch League. Die EU LCS wird für 2019 umgebaut werden.
Dazu gehören erhöhte Spielergehälter und ein Franchise-System. Da wurden auch gleich Fußball-Vereine wach, die Potenzial sehen.
Als Folge haben Spieler aus der EU außerdem weniger Gründe in ein amerikanisches Team zu wechseln und ihre Heimat zu verlassen. In Vergangenheit war der Gehalt-Unterschied ein klarer Punkt für die NA-LCS, doch das könnte sich nun ändern.
EU LCS Veränderungen – Spieler erhalten deutlich mehr Geld
Im Jahr 2019 verabschiedet sich die EU LCS vom Relegation-System und wechselt zu permanenten Partnerschaften. Das bedeutet, dass jedes Jahr 10 feste EU LCS-Teams gegeneinander antreten. Nord-Amerika nutzt das System bereits, das Platz für alte und neue Teams bietet. In NA verschwanden beispielsweise „alte“ Teams wie „Immortals“ oder „Dignitas“ von der Bildfläche und machten Platz für neue Teams wie „100 Thieves“ oder „Golden Guardians“.
Motivation, in der EU LCS 2019 mitzumachen, bringen unter anderem neue Einkommenspläne. Die Einnahmen, die Riot und die Teams der Liga machen, werden zusammengenommen und in einen Pool geworfen. Riot verdient Geld durch Sponsoren und Medienrechte. Der gesamte Pool wird dann wie folgt aufgeteilt:
- Spieler erhalten 35% des Einnahmen-Pools
- Teams erhalten 32,5% des Einnahmen-Pools
- Riot erhält 32,5% des Einnahmen-Pools – das Geld will man für Events, Übertragungen und anderes ausgeben
Hinzu kommt, dass Spieler eine deutlich höhere Vergütung bekommen, wenn sie in der EU LCS teilnehmen. Vorher waren das mindestens $29,791 im Jahr, in 2019 sollen es mindestens $74,749 werden. Eine Erhöhung um knapp 150%!
Neue Teams müssen sich für mehr als 10 Millionen Euro einkaufen
Clubs, die an der neuen EU LCS teilnehmen wollen, müssen eine beträchtliche Summe zahlen. Dabei wird differenziert zwischen bestehenden Teilnehmern, die wieder mitmachen wollen und neuen Teilnehmern, die aktuell nicht in der EU LCS sind.
- Bestehende Teilnehmer zahlen 8 Millionen Euro, um der Liga beizutreten
- Teams, die neu in die LCS einsteigen, zahlen 10,5 Millionen Euro für den Eintritt
In der Nordamerikanischen-Szene lagen die Einkaufspreise auf gleichem Niveau. Das führte dazu, dass vier neue Teams sich in die NA-League einkauften: 100 Thieves, Golden Guardians, Clutch Gaming und OpTic Gaming. Die ersten drei sind finanziell erheblich an Basketball (NBA) Franchises wie die Cleveland Cavaliers, Golden State Warriors und die Houston Rockets gebunden.
Interesse von europäischen Fußball-Clubs
Ein solches Interesse wie in Amerika könnte durch die Einkaufs-Regel jetzt auch in Europa enstehen. Laut Berichten meldet Riot, dass „mehrere Fußball-Clubs aus Europa ihr Interesse an der Liga bekundet haben“. Und viele davon planen, an den nächsten großen internationalen Turnieren teilzunehmen, die in Europa stattfinden. Das EU LCS Spring Final in Copenhagen sowie das 2018 Mid-Season Invitational in Berlin und Paris im Mai.
Nicht jeder darf rein – Riot’s 3 Phasen-Plan
Interessierte Teams nehmen an einem 3-Phasen-Prozess teil, der sich durch 2018 zieht.
- In Phase 1 erklären die Teams ihre Marketing und Geschäftspläne
- Dieser Punkt ist für Riot besonders wichtig. Sie wollen Pläne sehen, wie die Teams lokale Fans, in ihrer Sprache und Kultur begeistern wollen.
- In Phase 2 werden die besten Bewerber-Teams zu einem Interview bei Riot eingeladen
- In Phase 3 werden dann die 10 permanenten EU-Teams von Riot verkündet
Gute Nachrichten für die EU LCS und deren Talente
Diese geplanten Änderungen für 2019 sind gute Nachrichten für die Liga und deren Fans. Immer wieder äußern Fans aus Europa Sorgen, dass Ihre Talente möglicherweise in Zukunft für eine andere Liga spielen.
In Vergangenheit konnte man oft sehen, dass talentierte Spieler ihre Clubs aus EU verließen, um in Nord-Amerika zu spielen. Spielergehälter waren sicher einer der Beweggründe dafür. Durch die besseren Gehälter könnten Spieler motivierter sein, in Europa zu bleiben. Auch, wenn das, laut Riot, nicht der einzige wichtige Punkt sein wird.
Zwei Teams die aktuell in der EU LCS spielen, the Unicorns of Love und H2K, haben bereits über den fehlenden Support in der aktuellen Liga ausgesprochen. Andere EU-Teams wie Fnatic oder G2 Esports haben sich bereits letztes Jahr für das NA LCS Franchise beworben. Wurden aber nicht angenommen.
Für die Fans in Europa ist das System etwas Neues
Es ist die Frage, wie die Fans in Europa auf das System reagieren. Wir sind es von beliebten Sportarten wie Fußball gewohnt, dass man sich durch ein Relegation-System qualifiziert und nicht einkauft. Das bedeutet, dass Top-Teams weiterhin gut spielen müssen, weil sie sonst aus der Liga fliegen und absteigen.
Außerdem sind die Ligen hier bei uns in Europa in verschiedene Länder aufgeteilt. Riot hatte bei der EU LCS auch über eine Limitierung der einzelnen Länder nachgedacht, hat sich aber dagegen entschlossen. Es sei jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Die Ligen und Fan-Communitys seien noch in der Entwicklung und man wolle dem Ganzen noch Zeit geben.
Wie gefällt Euch das Franchise-System für die EU LCS?