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Aug. 12, 2019 | 11:29 Uhr

Das Sandbox-MMORPG Life is Feudal MMO sah eigentlich ziemlich interessant aus, doch der Erfolg bleibt bisher aus. Laut den Spielern ist es viel zu zäh und richtet sich an eine Hardcore-Nische.

Was ist Life ist Feudal? „Schwer und realistisch, LiF: MMO stellt mittelalterliches Leben in großem Stil dar.“ So wird das MMORPG auf Steam beworben. Die Sandbox soll Spieler vor eine große Herausforderung stellen und keinen Spaziergang darstellen.

  • Ihr erschafft euch einen Helden und werdet in eine raue Welt geworfen
  • Es ist eure Aufgabe, zu überleben
  • Wie in Survialgames sammelt ihr Rohstoffe, um daraus Werkzeuge, Waffen und Ausrüstung zu erschaffen
  • Ihr könnt Gebäude und gemeinsam mit anderen Spielern ganze Städte errichten
  • PvP ist der zentrale Faktor des MMORPGs. Ihr könnt überall und jederzeit angegriffen und sogar versklavt werden
  • Es finden gewaltige Belagerungsschlachten und Gildenkriege statt

Hardcore kommt nicht immer gut an

Warum ist das Spiel „Hardcore“? Die Entwickler möchten, dass die Spieler es schwer haben. Der hohe Schwierigkeitsgrad soll das Markenzeichen von Life is Feudal sein. So dauert es sehr lange, bis man sich etwas aufgebaut hat. Man ist ständiger Gefahr durch andere Mitspieler und wilde NPC-Völker ausgesetzt und es ist möglich, alles zu verlieren.

Wie kommt das MMORPG aktuell an? Die Bewertungen auf Steam liegen für die vergangenen 30 Tage bei 28 Prozent und damit mit bei „Größtenteils negativ“.

Es spielen laut Steamcharts in den vergangenen 30 Tagen rund 730 gleichzeitige Spieler. Zu Spitzenzeiten waren es 1.628.

Selbst die Umstellung auf ein Free2Play-Modell im Juli konnte nicht den erhofften Erfolg einbringen, auch, wenn seitdem die Spielerzahlen minimal gestiegen sind.

Wie ist die Meinung zum Spiel? Wie die Bewertungen auf Steam zeigen, kommt das MMORPG bei den meisten nicht besonders gut an.

Es herrscht die generelle Meinung, dass es sich um einen Titel handelt, der nur diejenigen anspricht, die enorm viel Zeit haben, jede Menge Geduld mitbringen und die in großen Gilden spielen möchten.

Alleine kann man in Life is Feudal nichts erreichen. Mindestens zehn Spieler sind für eine Gilde nötig und nur in einer großen Gilde hat man die Chance, sich sehr langsam etwas aufzubauen. Man muss zudem sehr frustresistent sein, denn alles, was man sich über Monate hinweg aufgebaut hat, kann in einer Schlacht oder einem Überfall verloren sein.

Darüber hinaus verrät das Tutorial kaum etwas über das eigentliche Spiel und es ist die Rede von sehr vielen Bugs und Lags.

All das spricht aktuell nur einen recht geringen Teil der MMORPG-Community an. Man sieht einfach, dass derzeit kurzweilige Online-Rollenspiele beliebter sind, in denen man schneller etwas erreichen kann.

Spieler möchten offenbar „einfachere“ MMORPGs

Welche Spiele machen es momentan besser? Der Hardcore-Ansatz von Life is Feudal richtet sich aktuell nur an eine Nische von Spielern. Der Großteil will momentan einfach Titel haben, die sich leichter spielen. Dazu gehören beispielsweise:

  • The Elder Scrolls Online
  • Final Fantasy XIV
  • World of Warcraft
  • Black Desert Online

Wie man sieht, sind MMORPGs nach wie vor beliebt. Nur eben genau die Online-Rollenspiele, die keinen allzu heftigen Hardcore-Ansatz verfolgen und sich „einfacher“ – und auch mal zwischendurch – spielen lassen sowie schneller Erfolgserlebnisse versprechen.

Life is Feudal MMO schrammt mit seinem Hardcore-Ansatz an dem vorbei, was MMORPG-Fans momentan offenbar haben möchten. Und deswegen bleibt dem Spiel aktuell der Erfolg verwehrt. Ähnliches ist auch dem MMORPG Wildstar passiert, das als Hardcore-MMORPG galt.

Warum ist das so kurios? Es ist eine interessante Situation, da viele Spieler oft nach mehr „Hardcore“ rufen und „Casual-MMORPGs“ auch häufig kritisiert werden. Spieler fordern große Herausforderungen und wollen nicht an die Hand genommen werden.

Doch erscheint dann ein solches Spiel, bleibt der Erfolg aus, wie man etwa an Wildstar und jetzt an Life is Feudal sehen kann. Handelt es sich nur um eine laute Minderheit, welche Hardcore-MMORPGs verlangen? Der Erfolg von Online-Rollenspielen, welche eher „casual“ sind, scheint diese These zu unterstützen.

Selbst der Direktor von Final Fantasy XIV Naoki Yoshida hat das Problem erkannt. Daher bietet das MMORPG auch kleinere, leicht verdauliche Häppchen an Inhalten für die Spieler, die weniger Zeit haben. Generell sieht Yoshida bei MMORPGs das Problem mit der „Zeit“, da die Spiele mit anderen Freizeitaktivitäten der Spieler konkurrieren und es problematischer wird, je zeitaufwändiger ein Onlinespiel ist.

Man erkennt also die Diskrepanz zwischen dem, was manche Spieler fordern (Hardcore) und dem, was wirklich Erfolg hat (Casual).

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