Ein Stück Computer-Geschichte wurde richtig teuer verkauft. Auf diesem Rechner waren die schlimmsten PC-Viren aller Zeiten enthalten.
Wer sich einen Gaming-Laptop kauft, der legt dafür zumeist nicht mehr als 1.000 oder 2.000 € auf den Tisch und stellt dann sicher, dass der PC auch frei von Viren ist. Doch genau das Gegenteil war der Fall bei einer Auktion des Samsung NC10. Dieser Laptop wurde für 1,345 Millionen US-Dollar verkauft. Auf seiner Festplatte sind sechs der ehemals gefährlichsten Computer-Viren enthalten.
Sechs Viren mit fast 100 Milliarden an Schaden: Der Samsung NC10, der den Beinamen „The Persistence of Chaos“ („Die Hartnäckigkeit des Chaos“) bekommen hat, ist ein Laptop mit 6 der bisher schlimmsten Computer-Viren, die alle Schäden in Milliardenhöhe nach sich gezogen haben. Auf dem Rechner gespeichert sind etwa die folgenden Viren, deren Namen vielleicht noch einigen in Erinnerung sind:
- WannaCry
- BlackEnergy
- ILOVEYOU
- MyDoom
- SoBig
- DarkTequila
Besonders der WannaCry-Virus dürfte noch in Erinnerung geblieben sein, denn er hat mehr als 200.000 Computer in 150 Ländern infiziert und dabei Schäden von über 4 Milliarden US-Dollar angerichtet – vor allem Krankenhäuser waren betroffen.
Auch der Virus BlackEnergy war ein Problem und sorgte etwa dafür, dass das Stromnetz in Teilen der Ukraine zusammenbrach.
Zusammengefasst haben diese sechs Viren einen Schaden von geschätzten 95 Milliarden Dollar angerichtet.
Ein Stück Kunst für Waffensammler: Insgesamt ist der Samsung NC10 allerdings nicht als Waffe wie aus einem Bond-Film zu verstehen, sondern soll ein Kunstwerk sein und vielleicht auch eine etwas unheimliche Erinnerung daran, dass Cyber-Verbrechen dramatische Auswirkungen auf die reale Welt nehmen können. Es dient also nicht dazu, diese Viren erneut zu entfesseln, sondern ist eher wie ein (merkwürdiges) Schwert, das man sich an die Zimmerwand hängen kann. Ein Stück für Sammler eben.
Viren sind komplett veraltet: Die auf dem Laptop enthaltenen Viren sind inzwischen auch veraltet und könnten nur noch wenig Schaden anrichten. Die entsprechenden Sicherheitslücken sind längst gestopft und aktuelle Anti-Viren-Software würde auf die Eindringlinge sofort anspringen. Es ist also nicht mehr als ein Erinnerungsstück an einstmals gefährliche Cyber-Waffen.
Würdet ihr als Sammler so viel Geld für einen Laptop mit veralteter Software ausgeben? Oder ist das ein Stück Kunst und das muss man – wie so oft – einfach nicht verstehen?