Bei Fortnite läuft bald ein Programm, mit dem Content-Creator Geld verdienen können. Allerdings gelten da einige Bestimmungen, die ziemlich locker formuliert sind. Der Kodex von Epic schreibt einiges vor, gegen das die beliebte YouTuber eigentlich verstoßen.
Das ist das neue Event: In Fortnite startet in dieser Woche ein neues Event. Da geht es aber nicht um Gameplay, sondern um den Shop des Spiels. Spieler können einen „Content-Creator“ unterstützen.
Damit sind YouTuber, Streamer, Cosplayer, Zeichner und alle anderen Arten von Künstlern gemeint, die regelmäßig was zu Fortnite machen.
Der „Künstler“ bekommt dann ungefähr 5% von dem Geld, das ein Spieler in Fortnite lässt, wenn der die Währung V-Bucks für echtes Geld kauft und den Content-Creator im Shop als „Empfänger“ eingetragen hat.
Allerdings muss sich der „Content-Creator“ bei Epic bewerben, damit er für das Programm in Frage kommt.
Wer sich bewerben möchte, muss einige „normale“ Auflagen erfüllen: unter anderem 1000 Follower aufweisen und regelmäßig Inhalte zu Fortnite erstellen. Er muss sich aber auch an einen Verhaltenskodex halten.
Kein Spam, nicht zu viel Werbung, kein Glücksspiel
Der Kodex verbietet unter anderem:
- Hassreden, Spam, Drohungen, Belästigungen, diskriminierendes oder illegales Verhalten
- übertriebene Werbung
- Pornos
- Urheberrechte zu verletzen
- Glücksspiel zu bewerben
- oder Handlungen, die irgendwie „betrügerisch“ sind
Wer dagegen verstößt, kann sofort aus dem Programm rausfliegen.
Seid authentisch, macht kein Clickbait
Das fordert Epic: Epic möchte etwa, dass Content-Creator die offiziellen Namen der Dinge in Fortnite verwenden und sich so verhalten, dass es zur Marke „Fortnite“ passt. Spieler sollten einladend und freundlich zu allen sein.
Außerdem spricht sich Epic ausdrücklich gegen „Clickbait-Werbung“ aus. Erfolgreiche Creator bauten sich ihr Publikum über lange Zeit auf, indem sie „ehrlich rüberkommen und unterhaltsam sind.“
Content-Creator sollten sich „authentisch“ verhalten.
Klingt, als mag Fortnite seine eigenen YouTuber nicht
Das ist das Interessante am Kodex: Es sind zumindest drei Sachen ziemlich interessant an diesem Kodex:
- Glücksspiel ist verboten. Aber Epic Games setzt bei „Fortnite Rette die Welt“ auf ein Lootbox-System. Lootboxen sind mittlerweile stark im Verdacht, „Glücksspiel“ zu sein. Einige Länder haben da schon explizit Regeln erlassen.
- Einige der erfolgreichsten YouTuber zu Fortnite setzen klar auf Clickbait-Methoden, um ihre Videos zu pushen und sind damit irre erfolgreich. Wie etwa der kontroverse YouTuber Ali-A oder der Erfinder von „StripFortnite“, RiceGum.
- „Übertriebene Werbung“ machen viele Content-Creator – je nach Definition. Denn die finanzieren sich über Werbe-Deals. Je nachdem, wie man „übertriebene Werbung“ auslegt, wären also „alle erfolgreichen“ Content-Creator zu Fortnite von diesem Passus betroffen.
Es wird sehr interessant sein, wie eng Epic diesen Kodex auslegt, und ob sich das auf die Content-Creators von Fortnite und damit auf die YouTube-Kultur um das Spiel herum auswirkt.
Wobei die meisten erfolgreichen Streamer und YouTuber eigene Einnahme-Quelle haben und nicht darauf angewiesen sind, dem Kodex zu entsprechen. Epic sagt ausdrücklich: Erwartet Euch nicht zu viel Geld von dieser Aktion.
Will Epic Auswüchse einschränken oder YouTuber erziehen?
Das steckt dahinter: Interessant ist hier die Frage,
- ob Epic den Kodex nutzt, um seine „YouTuber“ etwas zu erziehen und die Community in eine andere, seriösere Richtung zu lenken
- oder ob der Kodex dazu dient, „krasse“ Fälle auszusortieren, und Epic das „normale, nicht so tolle“ Verhalten, das sich etabliert hat, für okay hält
Das Titelbild stammt von einem Video der „Schinkenbrothers“ zu StripFortnite. Da sollen sich Frauen angeblich ausziehen, wenn der Spieler einen Kill erzielt. So richtig passiert das aber nie. „StripFortnite“ gilt als eine Form von Clickbait-Video zu Fortnite.
Dem kontroversen deutschsprachigen YouTuber ApoRed wurde von Epic sogar explizit „Clickbait“ vorgeworfen. Der scheint also als Content-Creator nicht in Frage zu kommen: