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Jul. 17, 2019 | 17:00 Uhr

In Free2Play-Spielen wie Fortnite: Battle Royale gibt es genug Möglichkeiten, Geld auszugeben. Das ist dann ein Problem, wenn Kinder entweder ungesicherten Zugang zum Spiel haben oder ihre Eltern austricksen.

Daher müssen die Sorgeberichtigten nun Teils erhebliche Summen bezahlen. In England sammeln sich gerade Beschwerden genervter Eltern über Mikrotransaktionen in Spielen.

Wie ist die Situation? In Großbritannien machte vor Kurzem ein Fall Schlagzeilen, bei dem Kinder Hunderte von englischen Pfund für Lootboxen im Fußball-Spiel FIFA 19 ausgegeben hatten. Das wiederum brachte erneut eine Debatte um Mikrotransaktionen und Lootboxen in England ins Rollen.

Auch hochrangige Politiker wie Tom Watson, Vize-Vorsitzender der Labour Partei, wiesen auf die Risiken von Mikrotransaktionen und vor allem Lootboxen hin, die eine gefährliche Vorstufe zur Spielsucht wären.

Im Laufe der Debatte rief die BBC Eltern auf, ihre schlimmsten Erfahrungen mit ihren Kindern und Transaktionen in Games zu schildern. Und natürlich war das bei Kids beliebte Fortnite weit oben in der Liste.

Tausende von Pfund für Fortnite und andere Online-Games

Was ist bei Fortnite passiert? Ein Elternteil berichtete, dass der Sohn der Familie um die 1.000 Pfund, also umgerechnet über 1.100 Euro, in Fortnite versenkt habe. Der Junge habe das Geld nicht auf einmal rausgehauen, sondern immer wieder kleinere Beträge bezahlt, die sich aber in knapp 8 Monaten auf diese hohe Summe kumuliert hätten.

Doch die Sache hat auch etwas Gutes für die Eltern, denn das Auto der Familie werde nun für die nächsten 15 Jahre sauber sein. Und Fortnite gäbe es für den Sprössling jetzt auch nicht mehr.

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Was ist noch passiert? Mit den 1.000 Pfund steht Fortnite an dritter Stelle der von der BBC abgebildeten Auflistung.

  • Das meiste Geld wurde von einem 22-jährigen mit schweren geistigen Behinderungen, der unter der Obhut der Eltern steht, ausgeben. Der junge Mann versenkte über 3.000 Pfund in einem iPad-Game namens Hidden Artifact. Leider wurde das Geld vom Entwickler nicht zurückerstattet.
  • Ein 16-jähriger verzockte fast 2.000 Pfund in EAs NBA-Basketball-Game. Die Eltern sahen das Geld nie wieder und alle Beschwerden wurden von EA ignoriert.
  • Ein 12-jähriger Junge realisierte nicht, dass er echtes Geld ausgibt, wenn er die Bankdaten seines Kinder-Kontos in Clash of Clans eingibt. Daher verballerte er um die 700 Pfund im Mobile-Game-Hit Clash of Clans. Auch hier bekamen die Eltern das Geld nicht zurück.

Die hier genannten Fälle zeigen, wie unbeaufsichtigte Kinder und daraus resultierende Mikrotransaktionen Familien ordentlich zur Kasse bitten können.

Daher ist es extrem wichtig, alle denkbaren Sicherungen bei Mobil-Geräten und Konsolen zu aktivieren und Kinder am besten nicht mit dem eigenen Gerät unbeaufsichtigt spielen zu lassen.

Andererseits werden auch die Rufe nach Regulierungen immer lauter und in England könnte womöglich auch bald der Gesetzgeber entsprechende Maßnahmen gegen ungezügelte Mikrotransaktionen und Lootboxen ergreifen. In Ländern wie Belgien sind Lootboxen bereits verboten.

In Fortnite gab es neben dem hier genannten Fall noch weitere Vorkommnisse, in denen Kinder die Eltern beinahe ruinierten.

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