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Jun. 14, 2019 | 08:52 Uhr

Bei dem Shooter Call of Duty: Modern Warfare (2019) soll laut eines Medienberichts bereits vor dem Launch eine Dialogzeile entfernt worden sein. Einige Fans befürchteten Zensur. Dem widerspricht der Narrative Director des Spiels: Es gebe keine Zensur, man gehe keine Kompromisse ein.

Das war der Medienbericht: Am Dienstag erschien ein Bericht der Seite Kotaku (via Kotaku) über ein Anspiel-Event am Rande der E3 2019 bei Call of Duty: Modern Warfare.

Die Autorin ging vor allem auf eine Szene ein, in der ein russischer Soldat ein Mädchen festhielt und laut verkündete, man werde sie seinem Vorgesetzten ausliefern, der „stehe auf junge Mädchen.“

In einer Szene von Modern Warfare spielt man ein Kind.

Die Journalistin konfrontierte den Design-Director mit diesem Satz und fragte nach dem Grund, warum sexuelle Gewalt und Pädophilie im Spiel seien.

Der antwortete, Call of Duty Modern Warfare wolle die Schrecken des Krieges abbilden.

Die Autorin sagt jedoch, das PR-Team habe ihr nachher versichert, dieser Satz werde aus dem Spiel gestrichen. Der sei im fertigen Spiel nicht mehr drin.

Das PR-Team habe gesagt, ursprünglich sollte der Satz „Der steht auf junge Mädchen“ auf eine spätere Entwicklung der Story hindeuten – die Entwicklung werde aber auch nicht mehr in der Kampagne von Call of Duty: Modern Warfare sein.

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Einige rufen: Zensur!

So reagierten die Fans: Dieser Bericht hat in der Community von Modern Warfare den ein oder anderen doch erwischt. Für sie ist die Aussage des PR-Teams ein Beleg dafür, dass Infinity Ward sich selbst zensieren wird und doch nicht so kompromisslos von den Schrecken des Kriegs erzählt, wie sie es zum Reveal angekündigt hatten.

Das kann man etwa in Kommentaren zu unserem Artikel auf MeinMMO mitverfolgen. Da heißt es von Leser pretender xxx:

„Na, da haben wir’s. Die Zensurgerüchte sind also wahr. Die sollen sich ihr Spiel sonstwohin stecken.“

Bereits nach ersten Reaktionen von Journalisten hatten einige befürchtet, dass die Öffentlichkeit eine Zensur fordern würde. Nun sahen sich Spieler in dieser Furcht bestätigt.

Das sagt der Narrative Director jetzt: Mit diesen Aussagen konfrontiert, schlägt der Narrative Director von Infinity Ward, Taylor Kurosaki, auf Twitter andere Töne an.

Er sagt:

  • „Wir machen keine Kompromisse.“
  • „Wir würde nie zensieren. Das sind nur Gerüchte. Sie sind nicht wahr.“
  •  „Keine Zensur. Niemals. Alles, was wir machen ist es, die Geschichte zu polieren und zu schärfen, damit es die beste Kampagne ist, die Ihr je gespielt habt.“

Widerspricht der Story-Chef dem eigenen PR-Team?

Das steckt dahinter: Das Interessante ist hier, dass Kurosaki nicht sagt, die kontroverse Dialog-Zeile sei wirklich noch im Spiel.

Er sagt lediglich sie sei nicht „zensiert“ worden.

Er widerspricht also der Journalistin in ihrer Schlussfolgerung, der Satz sei aus „moralischen Gründen“ entfernt worden.

Es ist gut möglich, dass hier beide Recht haben und sich PR und Story-Chef nicht widersprechen:

  • Die Dialogzeile wurde entfernt, aber nur weil sie nicht mehr zum „Plot“ passt, nicht aus anderen Gründen

Man wird dann sehen, ob in der Kampagne wirklich Anspielungen auf Pädophile und Vergewaltigung enthalten sind.

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von Schuhmann