
Die Industrie der Videospiele hat genug. Ein großes Bündnis soll toxischen Spielern den Garaus machen und für einheitliche Regeln sorgen. Im Boot sitzen die Firmen hinter Spielen wie LoL, WoW, EVE Online oder Fortnite. Auch Twitch und Discord sind mit an Bord.
Toxizität ist eines der größten Probleme von Online-Spielen der aktuellen Zeit. In fast jedem Game hagelt es Beleidigungen, Anfeindungen, diskriminierende Äußerungen oder sogar Morddrohungen. Spieler von League of Legends oder Overwatch können davon ein Liedchen singen.
Das Problem ist offenbar so groß, dass die Entwickler und Publisher nun ihr Wissen in einen Topf werfen und zusammen an Lösungen arbeiten wollen. Sie gründeten die „Fair Play Alliance“. Hier arbeiten Firmen wie Blizzard, Riot, Twitch, CCP, Discord, aber auch Epic Games und sogar Intel zusammen, um Toxizität in Spielen zu bekämpfen.
In einem Interview mit Kotaku sprach Kimberly Voll von Riot über die Fair Play Alliance.
Demnach geht es bei der Fair Play Alliance nicht nur darum, einen einheitlichen Verhaltenskodex aufzustellen, sondern auch Gründe für das Verhalten der Spieler zu finden. So kann etwa das Spieldesign dazu beitragen, dass Spieler eher dazu neigen, sich von ihrer schlechtesten Seite zu zeigen.
Gerade Riot und auch Blizzard haben inzwischen viel Erfahrung mit dem Thema. Auch gesteht man sich einige Fehler ein und hofft, dass man als Gemeinschaft daraus lernen kann, um die ganze Industrie in eine positivere Zukunft zu tragen. Man will nicht nur Lösungen finden, sondern auch Diskussionsplattform sein und das Thema mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.
Kein Unterschied mehr zwischen „Online“ und „IRL“ – Alles ist Realität
Die Richtlinien möchte man dabei auch außerhalb der Spiele durchsetzen, etwa für bekannte Streamer. So etwas ähnliches geschah nun schon mit dem „Pepe“-Meme bei der Overwatch League.
„Auf der einen Seite sind wir uns darüber bewusst, dass wir uns auf dünnes Eis begeben, wenn wir diese Werte auch außerhalb der Spiele durchsetzen wollen. Auf der anderen Seite ist heutzutage alles online. Es gibt keinen Unterscheid zwischen „IRL“ und „online“ mehr. Das ist alles heutzutage die Realität. Streamer sind Vertreter einer Kultur die größer ist als League of Legends oder irgendein anderes Spiel. Sie sind Vertreter des Online-Lebens.“
Allerdings steht die Fair Play Alliance aktuell erst am Anfang ihrer Bemühungen. Voll scherzte, dass es zwar bereits eine Website geben würde, aber noch nicht viel mehr. Ob sich daraus wirklich klare Richtlinien, kluge Ideen und übergreifende Visionen für eine positivere Umgebung in Videospielen ergeben, bleibt abzuwarten. Zumindest die Bemühungen sind aber zu würdigen.
Denn wenn Blizzard, Riot, Epic und viele weitere zusammenarbeiten, dann muss es ein Thema von großer Tragweite sein.
Was haltet ihr von dieser Fair Play Alliance? Ist es gut, dass hier viele große Firmen an einem Strang ziehen? Glaubt ihr, dass dies etwas bewirken kann? Oder ist so ein Zusammenschluss gar zu mächtig?