Seit einigen Monaten hat Heroes of the Storm nur noch wenige Entwickler. Doch schadet das dem Spiel?
Im vergangenen halben Jahr gab es bei Blizzard einige Änderungen. Die Spieleschmiede hat sich von vielen Angestellten getrennt und einige Ressourcen aus Projekten abgezogen, um andere Spiele voranzubringen und mehr neue Games zu veröffentlichen. Eines dieser „Opfer“ war das MOBA Heroes of the Storm. Viele Entwickler haben das Team verlassen und sich anderen Aufgaben gewidmet.
Doch wie geht es Heroes of the Storm eigentlich, knapp 4 Monate nachdem das Team drastisch reduziert wurde?
Regelmäßige Updates und Balancing: Wer befürchtet hatte, dass Heroes of the Storm gar nicht mehr unterstützt würde, der wurde in den letzten Monaten eines Besseren belehrt. Immer wieder gab es neue Patches, die vor allem Balancing-Probleme in den Griff kriegen sollten.
Aber auch umfangreichere Reworks waren vorhanden. So wurde Chromie etwas überarbeitet oder viele Talente von Zagara angepasst. Der Spielstil einiger Helden hat sich somit verändert. Dass die Entwickler für solche Anpassungen Zeit aufwenden, wird als gutes Zeichen verstanden, dass die Entwicklung des Spiels noch immer weitergeht.
Neue Ingame-Events gibt es übrigens noch immer. Aktuell ist etwa das „Akropolis Caldeum“ live:
Lootboxen für Echtgeld sind weg: Recht überraschend hatte Heroes of the Storm vor knapp einem Monat den Kauf von Lootboxen geändert. Diese kann man nun nicht mehr für die Premium-Währung „Diamanten“ kaufen, sondern können sich nur noch über Gold oder Quests erhalten werden.
Eine Begründung dafür gab es nicht, es wurde aber vermutet, dass Blizzard damit dem Vorwurf des Glücksspiels entgehen will. Das erscheint aber merkwürdig, da man in anderen Spielen (Overwatch) solche Boxen weiter kaufen kann. Die Spielerschaft war über diese Ankündigung gespalten.
Einige freuten sich darüber und empfanden diese Entscheidung als einen richtigen Schritt. Je weniger Glücksspiel mit Echtgeld in einem Spiel wäre, desto besser.
Andere wiederum befürchteten, dass Heroes of the Storm damit kurz vor dem Gnadenstoß steht. Denn in anderen Spielen gilt das langsame abschalten von Kaufoptionen als klares Zeichen, dass Publisher oder Entwickler das Spiel fallen lassen.
Jeder kann kaufen, was er braucht: Auch bei den Skins gab es eine größere Überarbeitung. Fast sämtliche kosmetischen Gegenstände können nun gezielt und einzeln mit Juwelen gekauft oder durch Splitter hergestellt werden. Auch hier ist also der Glücksspiel-Faktor verschwunden.
Wer will, der kann sich also ganz gezielt den Skin kaufen, den er eigentlich haben möchte. Diese Änderung kam durchweg positiv bei der Community an und wurde als klarer Schritt in die richtige Richtung empfunden.
Weniger neue Helden: Am deutlichsten ist die Auswirkung der Team-Umstrukturierung wohl bei der Frequenz zu bemerken, mit der neue Helden erscheinen. Wo vorher alle paar Wochen ein neuer Held erschien, liegen zwischen den Veröffentlichungen jetzt mehrere Monate. Das ist besonders an Anduin Wrynn deutlich. Anduin wurde bereits im Februar geleakt und ist erst jetzt, im April, auf dem PTR angekommen.
Außerdem ist davon auszugehen, dass sich Anduin bereits Ende 2018 in Entwicklung befand, bevor das Team verkleinert wurde. Das dürften jetzt langsam die letzten großen Inhalte sein, die man noch „vorgearbeitet“ hatte.
Die große Prüfung für Heroes of the Storm wird sein, ob das Spiel auch danach noch neue Inhalte bieten und interessante Charaktere veröffentlichen kann – und vor allem, ob das den Spielern dann genügt.
Kurze Wartezeiten, genügend Spieler: Die Wartezeiten in Heores of the Storm sind weiterhin kurz, zumindest in den ganzen „Spaß“-Modi, wie etwa dem schnellen Spiel oder Brawl. In den gewerteten Modi kann es zu längeren Wartezeiten von einigen Minuten kommen, da möglichst passende Gegner gefunden werden müssen.
Wirklich dramatisch ist das aber noch nicht. Wer spielen will, findet im Regelfall innerhalb einiger Sekunden oder weniger Minuten eine Partie.
Fazit: Heroes of the Storm lebt, aber die Zukunft bleibt ungewiss
Zusammengefasst lässt sich wohl sagen, dass Heroes of the Storm noch immer gut spielbar ist und sich grundsätzlich in einem akzeptablen Zustand befindet. Allerdings scheinen sich einige Befürchtungen der Fans zu bewahrheiten.
Wenn zwischen einem ersten Leak und der Veröffentlichung eines Helden mehr als zwei Monate liegen, dann ist das ein klares Zeichen dafür, wie die Entwicklung sich verlangsamt hat.
Die Sorge, dass HotS nur noch „ausblutet“ und dann verendet lässt sich also nicht völlig ausräumen. Doch bisher gibt es noch immer frische Inhalte sowie grafische und spielerische Updates. Zwar seltener, aber da HotS inzwischen eine solide Fülle an Helden hat, dürfte das bei den langjährigen Fans noch nicht ins Gewicht fallen.
Nur wer alle 3-4 Wochen einen neuen Helden will, der dürfte sich von dem Gedanken ziemlich sicher verabschieden.
Was haltet ihr von Heroes of the Storm? Spielt ihr das MOBA von Blizzard noch weiter? Oder habt ihr es aufgegeben, als die Nachricht von der Reduktion der Entwickler kam?