Hearthstone wird vielen Fans einfach zu teuer. Hinzu kommt, dass dieses Mal so viele Karten rausfliegen wie noch nie zuvor.
Das Jahr 2019 für Hearthstone wird spannend. Denn für das Kartenspiel stehen unweigerlich einige große Änderungen an, die bei den Spielern nicht nur für Freude sorgen werden.
Hearthstone hat noch nie so viele Karten verloren
Mit dem Start der ersten Erweiterung in 2019 fliegen bei Hearthstone die Erweiterungen aus dem Jahr 2017 raus. Das bedeutet, dass Karten aus „Ritter des Frostthrons“, „Kobolde & Katakomben“ sowie „Reise nach Un’goro“ nicht mehr im Standard-Modus gespielt werden können. Sie werden künftig nur noch im „wilden“ Spielmodus verfügbar sein.
Die Spieler von Hearthstone verlieren damit auf einen Schlag so viele Karten, wie noch nie in der Geschichte des Spiels zuvor. Bisher sind neben den „großen“ Erweiterungen nämlich auch immer kleinere Abenteuer rausgeflogen, die weniger Karten enthielten und vergleichsweise günstiger in der Anschaffung waren.
2017 ist das erste Jahr, in dem drei reine „Karten-Erweiterungen“ in Rente gehen – ein Pool von 405 Karten. Nicht alle davon wurden rege gespielt, doch wer sich in den letzten Jahren eine stolze Sammlung aufgebaut hat, verliert nun knapp ein Drittel all seiner spielbaren Karten.
Dieses inzwischen alljährliche Verlustgefühl ist ernüchternd und für Spieler keine schöne Erfahrung.
Wandel ist wichtig, aber der Preis ist zu hoch
Zwar ist der Wandel im Standard-Format durchaus notwendig, um den Spielmodus frisch zu halten, allerdings präsentiert Blizzard diesen jährlichen Neuanfang nicht überzeugend. Denn wie man es auch dreht und wendet, am Anfang jedes Jahres steht nicht nur die Vorfreude auf neue Karten und Deckmöglichkeiten, sondern auch der immer größer werdende Preis.
Wer einen guten Teil der Karten eines neuen Sets haben will, mit dem man auch Decks basteln kann und etwas Spielraum für das Craften von Karten hat, der muss mindestens 100€ ausgeben – und das alle 4 Monate, denn so häufig gibt es Erweiterungen mit über 130 neuen Karten.
Mit der Abschaffung der Abenteuer, die es für zumeist knapp 20€ gab, fehlt die „Erholungsphase“ in einem Jahr. Im Grunde wird man alle 3 Monate ordentlich zur Kasse gebeten. Denn wer nicht 80 oder mehr Packungen kauft, der wird in den ersten Wochen und Monaten kaum mithalten können. Mit „alten“ Karten zu spielen und veraltete Decks zu zocken, während man von den neuen, coolen Karten plattgemacht wird, macht einfach keinen Spaß.
Klar, es gibt einen kleinen Prozentsatz von Spielern, der komplett „Free2Play“ zurecht kommt und zwischen den Erweiterungen einfach 5000 bis 7000 Gold sammelt, um sich seine Packs „umsonst“ zu kaufen.
Doch das trifft nicht auf die vielen Spieler zu, die Hearthstone nur gelegentlich zocken. Mal in der Bahn, mal nach einer Vorlesung oder mal zwei Runden Abends am PC. Diese Spieler haben es immer schwerer, Spaß zu finden, der nicht teuer erkauft werden muss. Und wenn das Grundspiel nicht ein Mindestmaß an Spaß bringt, ist die Motivation gering, Geld zu investieren.
Oder um es drastisch auszudrücken: Im aktuellen Zustand wäre sogar ein Abo-Modell, bei dem man einfach alle aktuellen Karten temporär für 15€ pro Monat bekommt ein besseres Angebot als die jetzige Verkaufspraktik.
Hearthstone ist nicht zwingend „Pay2Win“, aber hat in den letzten Jahren auf jeden Fall einen deutlichen Schritt in Richtung „Pay4Fun“ gemacht – ein Weg, dem viele Spieler sicher nicht folgen werden.
Wie seht ihr diese ganze Problematik? Empfindet ihr Hearthstone auch als zu teuer und könnt verstehen, wenn immer mehr Spieler die Lust verlieren? Oder ist es logisch, dass man für ein Free2Play-Spiel regelmäßig zahlen muss? Oder sammelt ihr gar alle Karten nur mit Gold?