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Jun. 18, 2019 | 10:30 Uhr

Beim ersten großen Event der Masters Tour 2019 für Heartsthone gibt es ernsthafte Zweifel, ob alles mit rechten Dingen zuging. Eine Panne bei einem Drittanbieter gefährdet die Integrität des Turniers, denn ein Leak hatte wohl Auswirkungen auf den Turnier-Verlauf. Nun ist Blizzard unter Druck, die sollen selbst ein Turnier-Format entwickeln.

Was war das für ein Turnier? Das war das erste Event der „Masters Tours 2019“ in Hearthstone: 287 Spieler der 300 Qualifizierten reisten nach Las Vegas zum „bislang größten Hearthstone Event“, wie inven berichtet.

Es ging um 500.000$ Preisgeld und es wurden zig Matches in Vegas gespielt, bis am Ende 8 Finalisten übrig waren, die den Sieger ermittelten. Das war wirklich ein riesiges Hearthstone-Event, für das Blizzard auch Werbung im Spiel gemacht hat.

Das Turnier wurde im „Specialist“-Format gespielt. Spieler entscheiden sich im Vorfeld für eine Klasse und reichen dann ein Deck und zwei Varianten dieses Decks mit kleineren Änderungen ein.

Diese Klasse spielen sie dann das ganze Turnier über.

Noch bevor die Decks eingeloggt waren, twitterte ein Nutzer, wie Spieler spielen würden.

Drittanbieter lässt sich in die geheimen Daten schauen

Was lief schief? Es wurde schon vor Turnier-Start geleakt, welche Klassen gespielt werden. Denn ein „Turnier-Interface“ der Firma BattleFly wurde ausgelesen und diese Informationen waren im Umlauf.

Dadurch war schon früh bekannt, dass die Klasse „Krieger“ auf dem Turnier dominant werden würde.

Die Klassenverteilung war schon bekannt, bevor die eingereichten Decks „gesperrt“ waren und nicht mehr geändert werden konnten.

Spieler ändern noch ihre Decks auf „Anti-Krieger“

Wie reagierten Spieler? Dieser Tweet wurde diskutiert. Denn wer die Information hatte, dass es so viele Krieger im Turnier geben würde, der konnte sein Deck noch anpassen.

Und tatsächlich gab es noch Änderungen: Im finalen Turnier waren plötzlich 2 Krieger und 3 Paladine weniger vertreten, dafür aber 2 Magier und 8 Jäger mehr.

So ein Wechsel wird dem späteren Sieger, Dog, unterstellt. Es heißt, der hätte vorgehabt einen „OTK“-Paladin zu spielen, hätte dann aber die Daten gesehen und wäre auf „Mage“ umgeschwenkt. Mit dem Deck gewann er später das Turnier.

Bei reddit sagen zwar einige, die das Turnier gesehen habe, Dog hätte den Sieg schon verdient und super gespielt – aber es sind Zweifel entstanden, ob er auch ohne diesen Leak vorher gewonnen hätte.

Das sagt der Verursacher: Battefly hat erst bestritten, dass es da Probleme gibt. Nach dem Leak hätte es nur marginale Änderungen an den Decks gegeben.

Später hat Battlefly aber tatsächlich eingeräumt, dass das Auslesen des Battlefly Api doch Auswirkungen auf das Turnier hatte.

Es ist also jetzt unsicher, dass beim Turnier in Las Vegas alles mit rechten Dingen ablief.

Jetzt will Battlefly daran arbeiten, das zu verbessern.

Der Sieger des Turniers, Dog.

Was hat Blizzard damit zu tun? Die Kritik vieler Spieler richtet sich im Moment an Blizzard, dass die sich dagegen entschieden haben, für Hearthstone einen „richtigen Turnier“-Modus zu entwickeln und lieber auf Drittanbieter zurückgreifen.

Eine so riesige Firma wie Blizzard sollte einen „Turnier-Modus“ anbieten und nicht auf die „semi-kompetente Drittanbieter“ vertrauen, heißt es auf reddit.

Von Blizzard gibt es noch kein Statement dazu.

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