
Obwohl Hearthstone ein Online-Spiel ist, reizt nur noch der Solo-Modus. Zumindest bei Cortyn ist das so.
Hearthstone ist eines der Blizzard-Spiele, das in regelmäßigen Abständen mit einer großen Menge neuen Content versorgt wird. Immerhin stehen rund alle 4 Monate neue Erweiterungen mit jeweils 135 frischen Karten an. Nachschub ist also immer nur ein paar Wochen entfernt. Und doch sind es schon lange nicht mehr die neuen Karten, die mich in Hearthstone regelmäßig einloggen lassen – es sind die Solo-Modi wie die Trollarena oder die Monsterjagd.
Ich erinnere mich noch gut daran, als Blizzard sagte, dass es künftig keine reinen Abenteuer mehr in Hearthstone geben würde. Stattdessen würde man jedes Jahr mehrere thematische Erweiterungen mit vielen Karten herausbringen und dazu kostenlos einen Solo-Modus anbieten, der das Ganze unterstützt.
Die Befürchtungen innerhalb der Community waren damals groß. Man ging davon aus, dass die Missionen in Hearthstone nur noch ein kleines Beiwerk seien und sie „billig“ oder „wenig interessant“ sein würden.
Doch genau das Gegenteil ist eingetreten. Die Solo-Missionen sind in den letzten Erweiterungen für mich das beste an Hearthstone geworden. Ich kann fünf oder zehn Partien am Stück spielen und immer wieder ein neues Deck, neue Taktiken oder einen neuen Schrein ausprobieren.
Auf der einen Seite ist das toll, dass der Solo-Modus in Hearthstone mir so viel gibt. Auf der anderen Seite macht es mich traurig, dass der Rest des Spiels mich einfach „nicht mehr abholt“ und nicht einmal mehr Duelle unter Freunden mich wirklich reizen können.
„Früher“ habe ich bereits Wochen zuvor mit dem Farmen von Quests angefangen, damit ich zum Launch einer Erweiterung 4000-5000 Gold hatte, um viele Stunden in der Arena verbringen und mir neue Decks erspielen zu können. Der Reiz ist inzwischen komplett verschwunden. Mehr als 2-3 Stunden Arena habe ich seit dem Launch von Rastakhans Rambazamba nicht gespielt, dafür aber sicher ein Vielfaches der Zeit im Solo-Modus verbracht.
Wenn ich nicht gerade die Troll-Arena unsicher mache, dann spiele ich im normalen Modus ein zufälliges Deck, indem ich mir nur Wurbelfitz der Wundersame ins Deck packe. Denn dann bekomme ich eines von mehreren zufälligen Decks, das sogar aktuellen Deckformeln entspricht und Karten aus Rastakhans Rambazamba enthält. Warum Geld oder Arkanstaub ausgeben, wenn ich aktuelle Decks auch mit nur einer Karte aus der letzten Erweiterung spielen kann?
Ich kann nicht einmal genau festmachen, was mich so unheimlich stört. Vielleicht ist es das „ewig gleiche“ neue Erscheinen von Karten, was sich inzwischen wie eine Item-Spirale in MMORPGs anführt. Doch genau wie in einem MMO verliert die Itemspirale irgendwann an Reiz und man hungert nach etwas Frischem, damit das ganze Spiel aufgerüttelt wird. Genau soetwas würde Hearthstone im Augenblick gut tun.
Ich hoffe, dass doch noch irgendwann ein Turniermodus oder ein „2vs2“-Modus implementiert wird, der vor Jahren mal angedacht war. Das würde frischen Wind ins Spiel bringen, was die Erweiterungen aktuell einfach nicht mehr liefern können.
Was zockt ihr aktuell in Hearthstone? Jagt ihr noch die Ladder nach oben, um ein „legendärer“ Spieler zu werden? Oder ist euer Interesse am Spiel auch etwas abgeflacht?