
Das einst große MMO-Studio Daybreak scheint weiter in der Krise. Die Firma hinter MMOs und MMORPGs wie H1Z1, Planetside 2, DC Universe Online oder Everquest soll 70 Leute entlassen haben. Bereits im April mussten 70 Mitarbeiter gehen. Der frühere Chef erhebt schwere Vorwürfe auf Twitter.
Das sagt Daybreak offiziell: Es gab Entlassungen bei Daybreak Game Company (früher Sony Online Entertainment). Das bestätigte die Firma gegenüber der US-Seite Polygon.
Daybreak machte keine Angaben dazu, wie viele Mitarbeiter entlassen wurden. Es heißt aber, die Entlassungen seien notwendig, um die Struktur der Firma zu optimieren, damit man in den nächsten Jahren Erfolg haben könne.
Man wolle den Betroffenen so gut helfen, wie man kann.
Auf Twitter gibt es unter dem Hashtag #DaybreakJobs bereits eine Initiative den Mitarbeitern, die Jobs verloren haben, eine neue Perspektive zu geben. In der Vergangenheit waren etwa Ex-Mitarbeiter des eingestellten Everquest Next bei „Ashes of Creation“ gelandet, das als spiritueller Nachfolger von Everquest Next gilt.
Ex-Chef regt sich furchtbar auf Twitter auf
Das sagt der Ex-Chef auf Twitter: John Smedley ist der frühere Chef der Firma, mittlerweile arbeitet er für Amazon an einem noch nicht angekündigten Spiel.
Smedley hat auf Twitter am Freitagabend einige Tweets losgelassen, die mittlerweile aber gelöscht sind.
Smedley sagt dort, Daybreak habe 70 Leute entlassen. Das wäre etwa ein Drittel der Firma. Smedley sagt weiter: „Das sind gute Leute, die da noch 10 Jahre arbeiten könnten, wenn die Dinge gut geleitet würden.“
Smedley sagte, er sei sehr, sehr, sehr sauer gerade. Es sei Dezember um Gottes Willen und so behandele man dort seine Angestellten.
Die vielen Probleme von Daybreak, seit dem Verkauf von Sony
Was ist da bei Daybreak los? Daybreak war früher unter Sony ein MMO-Studio, das Spiele wie Everquest, Planetside 2 oder DC Universe Online entwickelt hat.
- Noch unter Smedley hatte man mit „H1Z1“ einen kurzfristigen Hit im Early Access auf Steam.
- Mit Everquest Next war ein Prestigeprojekt in Arbeit, das eine neue Ära der MMORPGs einleiten sollte.
Doch schon unter Smedley stimmten offenbar die Zahlen nicht und die Entwicklung von Everquest Next ging nur schleppend voran.
Sony trennte sich 2015 vom MMO-Studio – offenbar weil es nicht mehr so richtig in die Konzernstruktur passte.
Die neue Ära als eigenständiges Unternehmen seit 2015 scheint für Daybreak bislang glücklos zu verlaufen.
- Die bestehenden Spiele wie DC Universe Online, Planetside 2 oder Everquest altern und spielen offenbar immer weniger Geld ein.
- Der kurzfristige Hit H1Z1 ist im Trubel um PUBG und Fortnite zurückgegangen.
- Eine eSport-Liga zu H1Z1 wurde zuletzt wegen Erfolglosigkeit eingestellt.
- Die Entwicklung von Everquest Next wurde vor Jahren beendet – den Ableger Landmark hat man ebenfalls einstampfen müssen.
Dazu war Daybreak irgendwie mit einem russischen Oligarchen verbandelt, dessen Konten eingefroren wurden. Das leugnete man allerdings – eine Pressemeldung zum Verkauf, die über Jahre auf der Seite stand, sei ein Fehler gewesen.
Es gab wiederholt Entlassungen bei der Firma. Zuletzt trennte sich Daybreak im April 2018 von Mitarbeitern.