Das Zombie-Survival-Spiel „Just Survive“, früher als H1Z1 bekannt, wird eingestellt. Am 24. Oktober ist Schluss mit den Zombies. Ein Release wird es nie geben.
Ende von Just Survive bekanntgegeben: Das Early-Access-Spiel „Just Survive“ wird den Early Access nie verlassen. Wie das Team von Daybreak mitteilt, hat man sich entschlossen, das Spiel einzustellen.
Wann ist Schluss? Just Survive endet am Mittwoch, dem 24. Oktober, um 20:00 Uhr unserer Zeit.
Warum endet das Spiel? Es hat schlicht nicht genug Spieler. Das Team sagt, man hat zwar große Pläne, aber ist nicht mehr in der Lage diese umzusetzen.
Aufstieg und Fall von H1Z1: Just Survive
2014 waren alle heiß drauf: H1Z1 wurde 2014 von Sony Online Entertainment unter der Leitung von John Smedley hastig auf die Beine gestellt.
Es war eigentlich ein Nebenprojekt, um sich die Zeit zu vertreiben, während das Team darauf wartete, mit der Arbeit am eigentlichen Projekt zu beginnen.
„H1Z1“ basierte wohl auf ARMA und fand rasch eine treue Fan-Base, die beständig forderte, das Ding möglichst bald in den Early Access zu entlassen.
Was war H1Z1? „Just Survive“ war zu diese Zeit ein Mix aus Minecraft, ARMA und „The Walking Dead.“ Spieler sollten gegen Horden von Zombies kämpfen, sich dabei selbst Items zusammensuchen, Basen bauen und ums Überleben kämpfen
2015 dann der Early Access: Zu Beginn von 2015 erschien das Spiel noch unfertig als Early Access-Titel auf Steam. Da löste es eine Hype-Welle aus. Die hielt aber nur wenige Wochen.
Das Spiel war zu dem Zeitpunkt zu unfertig und buggy, um langfristig zu überzeugen.
Die Entwickler versprachen in den nächsten Jahren immer wieder, dass „Just Survive“ ein Roh-Diamant sei und eine wichtige Rolle in den Plänen des Studios spiele. Es habe enormes Potential, das man verwirklichen werde. So waren auch Ports für PlayStation 4 und Xbox One geplant.
Doch aus all dem wurde nichts.
Von Battle Royale überholt: Schon 2015 schwenkte der Fokus des H1Z1-Teams auf „Battle Royale“ um.
Smedley hatte drei Jahre vor PUBG und Fortnite bereits die Zeichen der Zeit richtig erkannt. Zu Weihnachten 2014 verpflichtete Smedely damals den Modder Brendan „PlayerUnknown“ Greene, um einen Battle-Royale-Modus für H1Z1 zu entwickeln.
Mit diesem „Battle Royale Konzept“ wollte H1Z1 Twitch erobern. Dieser Teil war 2016 und die erste Hälfte von 2017 noch enorm erfolgreich und wurde von „Just Survive“ als eigenständiges Spiel „H1Z1: King of the Kill“ abgekoppelt.
Doch einiges lief schief:
- SOE wurde von Sony verkauft – unter den neuen Besitzern gab es Entlassungen und Budgetkürzungen
- Smedley verließ das Studio, damit verlor H1Z1 einen seiner größten Fürsprecher und das Studio einen Visionär
- Brendan Greene war auch schnell weg – mit „PUBG“ setzte er das um, was Smedley für H1Z1 geplant hatte
- Trotz aller Bekundungen hat sich „Just Survive“ nach dem Hype 2015 nie entscheidend weiterentwickelt
- Und auch H1Z1 leidet darunter, dass das Grundspiel damals so eilig zusammengestellt wurde
Just Survive ist so eine Art „Worst Case“ für Fortnite Rette die Welt
Das steckt dahinter: „Just Survive“ ist seit 2015 eine traurige Geschichte. Immer wieder Versprechungen, immer wieder Enttäuschungen. Seit dem Early Access-Hype damals gab es eigentlich keine positive Nachricht mehr über das Spiel – und der Hype ist dreieinhalb Jahre her.
Die Fans des Ur-Spiels fühlen sich seit Jahren von Daybreak irgendwie zurückgelassen und enttäuscht. Sie haben das Gefühl, ihr versprochenes „Zombie-Survival“-Spiel nie erhalten zu haben. Dafür bekamen sie einen „Battle Royale“-Shooter, den sie nie wollten.
Klingt sehr nach Fortnite alles: Das Irre sind die vielen Parallelen von „Just Survive“ zu „Fortnite: Rette die Welt.“ Auch die Fans vom ursprünglichen „Zombie-und-Basenbau“-Fortnite fühlen sich ja so, als vernachlässige sie der Entwickler für den neuen, heißen Battle-Royale-Teil von Fortnite.
Mehr zu H1Z1 gibt’s in unserem großen Special:
Update 16.10: Es gibt offenbar doch noch einen Aufschub der „Todesstrafe“ für H1Z1: Just Survive.