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Jul. 19, 2018 | 10:21 Uhr

Die „Gaming Disorder“ wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun offiziell als Krankheit definiert. Das sorgt für viel Kritik aus allen Richtungen. Man fürchtet, das würde Computer- und Videospiele stigmatisieren.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich nun trotz großer Kritik dazu entschieden, die „Computerspiele-Sucht“ in ihr Register der bekannten Krankheiten aufzunehmen. Die sogenannte „Gaming Disorder“ ist eine Videospielsucht, die dann auftritt, wenn man Gaming eine zu hohe Bedeutung im Leben gibt.

Nicht ausreichend Daten vorhanden: Das häufigste Argument der Kritiker ist, dass es nicht ausreichend Daten und Untersuchungen gibt, die eine feste Einstufung als eigenständiges Krankheitsbild rechtfertigen würden.

Aufmerksamkeit ist gut: Befürworter finden es gut, dass man einen Fokus auf Games legt und die Möglichkeit einer Sucht in den Fokus des Bewusstseins rückt. Allerdings gibt es auch hier Kritiker die sagen, dass dies nicht für ein eigenes Krankheitsbild reiche.

Computer Surfed to long

Wie definiert sich die „Gaming Disorder“? Laut der WHO wird eine „Gaming Disorder durch Muster charakterisiert, die dauerhaft oder wiederholt beim Spielverhalten, online oder offline, auftreten können:

  • Beeinträchtigte Kontrolle über das Spielen.
  • Spielen hat erhöhte Priorität im Leben des Spielers in einem solchen Ausmaß, dass andere alltägliche Aktivitäten verdrängt werden.
  • Anhaltendes oder „eskaliertes“ Spielen obwohl negative Konsequenzen auftreten.
Empfehlenswert: Videospielabhängigkeit – Machen Spiele süchtig? (GameStar.de)
Mit dieser Frage beschäftigen sich Ärzte erst seit einigen Jahren. Die GameStar wirft in ihrem Plus-Report einen Blick auf die Forschung, spricht mit Experten und Betroffenen.

Kritiker fürchten Stigmatisierung von Gamern

Stigmatisierung von Gamern als Folge. Viele Psychologen, aber auch unterschiedliche Gaming-Verbände, wie die Electronic Software Association sind der Ansicht, dass die „Gaming Disorder“ Millionen von Menschen aufgrund ihres Hobbys stigmatisieren könnte, die ohne Probleme einfach nur ihren Spielen nachgehen.

Die American Psychological Association nimmt sogar Abstand von der Definition und erklärt, dass man die Gaming Disorder nicht als eigenständige Sucht anerkennen würde. Dafür fehlen Beweise und aktuelle Untersuchungen würden die Aussagen der WHO nicht untermauern.

Frühestens im nächsten Jahr wird das Krankheitsbild der Gaming Disorder dann auch in den einzelnen Ländern anerkannt.

Was haltet Ihr von dieser Definition als Krankheit? Ist das eine Stigmatisierung für Gamer? Oder endlich mehr Bewusstsein gerichtet auf eine klare Problematik?

von Cortyn