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Jul. 08, 2019 | 13:04 Uhr

Das Karlsruher Unternehmen Gameforge hat mit „Rubinum“ einen der großen Privat-Server zum MMORPG Metin2 schließen lassen. Angeblich sollen dort zehntausende das koreanische MMORPG gespielt haben.

Was ist Metin 2? Das MMORPG Metin 2 ist ein fast 15 Jahre altes südkoreanisches Online-Rollenspiel. Das Game erschien Ende 2006 in Deutschland und erreichte seine Hochzeit hier ungefähr 2009. Es konnte seine Relevanz etwas bis 2013 halten, bevor es mehr und mehr verblasste.

Von Metin2 wird auch heute noch von einigen Hardcore Asia-Fans mit Wohlwollen gesprochen.

Hierzulande hält Gameforge noch immer die Rechte an Metin2. Das Karlsruher Unternehmen betreibt viele Asia-MMORPGs in Europa. Darunter Titel wie Aion, Runes of Magic, TERA, Guardians of Ember und Nostale.

Im Mai 2017 brachten Gameforge und Webzen das Spiel Metin2 sogar noch auf Steam, 12 Jahre nach dem Release in Südkorea.

So sieht die offizielle Homepage von Gameforge zu Metin2 aus.

Privat-Server mit zehntausenden Spielern

Das war Rubinum: Wie die polnische Seite mmorpg.org berichtet, war Rubinum einer der größten und bekanntesten englischsprachigen Privat-Server zu Metin2. Diese Server werden ohne Lizenz betrieben – die eigentlichen Entwickler werden nicht an den Einnahmen beteiligt.

Es heißt, Rubinum hätte seit 2015 existiert und jeden Tag zehntausende Spieler gehabt. Es wären etwa 900.000 Charaktere auf Rubinum erstellt worden.

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Was ist mit der Schließung? Laut MMORPG.org hätte Gameforge den Server Rubinum nun schließen lassen. Es stehen angeblich Geldstrafen im Bereich von 30.000€ bis 100.000€ im Raum und der Fall soll vor Gericht gehen. Doch diese Information ist wie vieles im Fall mit Vorsicht zu genießen.

Es heißt, laut Gerüchten, hätten sich die Server von Rubinum auf deutschem Boden befunden und auch die Administratoren seien aus Deutschland gewesen. Daher sei man ihnen habhaft geworden.

Die Seiten von Rubinum sind jedenfalls nicht mehr zu erreichen.

Die Quellenlage ist hier aber schwierig. Es gibt wenig Offizielles dazu. Es scheint lediglich ein Statement eines türkischen Community-Managers von Gameforgen zu existieren (via board.tr.metin2). Ansonsten schlägt die Nachricht vor allem auf YouTube Wellen.

Andere Privat-Server von Metin2 versichern ihren besorgten Spielern: „Keine Sorge, wir sind sicher.“ Sie nutzen die eigene Sicherheit und die Schließung von Rubinum als Werbung in eigener Server: „Andere Server sind nur temporär, wir sind beständig“, heißt es dann in Foren-Diskussionen.

Privat-Server, die unehelichen Kinder, über die kaum wer spricht

Das steckt dahinter: Die bekannteste Schließung eines Privat-Servers im MMORPG-Bereich war Blizzard gegen Nostalrius, das war ein Vanilla-Server von WOW. Die Schließung war damals öffentlich und wurde breit diskutiert – eine Ausnahme.

Die Server operieren immer in der Gefahr, entdeckt und beseitigt zu werden, wenn das Licht des Publishers auf sie fällt. Daher wird selten offen über Privat-Server gesprochen.

Privat-Server existieren in der Schattenwelt der MMORPGs. Oft sind die in Osteuropa angesagt. Auf Privat-Servern gelten „andere Regeln“:

  • vielleicht ist die Monetisierung lockerer, es ist also günstiger dort zu spielen
  • es sind Cheats aktiv
  • oder eine ältere Version des Clients läuft

Publisher und Studios sprechen ungern über sie, man will eigentlich verhindern, dass sie bekannt werden. Daher ist die Quellenlage bei solchen Themen schwierig. So ein Privat-Server sagt nicht: „Wir stehen in Deutschland“, sondern vieles bleibt im Ungefähren.

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von Schuhmann