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Jul. 08, 2019 | 10:06 Uhr

Der 16-jährige Jordan Herzog, bekannt als CRIMZ, wird von seinem Vater auf Gaming-Profi getrimmt, seit er 3 Jahre alt ist. Der Vater nahm den Jungen aus der Schule und kaufte ihm für 30.000$ Gaming-Equipment. Im Moment ist er auf dem Weg zum professionellen Spieler im Online-Shooter Fortnite.

Was ist das für ein Vater? Der Boston Globe erzählt in einer Story von Dave Herzog, einem 49-Jährigen Unternehmer, und seinem 16-jährigen Sohn Jordan.

Dave Herzog sagt,

  • er wäre vor Jahren einer der 15 größten Verkäufer der Welt auf eBay gewesen.
  • Er war einer der ersten in den USA, der einen Tesla fuhr.
  • Im Moment betreibe er eine Firma, die Videospiel-Merchandise und Kleidung herstellt und auch die funktioniere hervorragend.

Herzog sieht sich als jemand, der Dinge voraussieht. Den Aufstieg des eSports hat er nach eigenen Angaben vor allen anderen vorhergesehen.

Er sieht eine Zukunft, in der eSport gigantisch und sein Sohn dabei einer der ganz großen ist.

Mit 7 Halo, mit 16 aus der Schule raus

So hat er den Jungen erzogen:

  • Der Vater sagt, er hat Jordan einen Videogame-Controller in die Hand gedrückt, als er 3 Jahre alt war.
  • Als der Sohn 7 war, konnte er schon gut Halo spielen.
  • Mit 10 Jahren dominierte er andere Kinder in seinem Alter bei Playdates, die sein Vater arrangiert hatte.
  • Mit 12 Jahren gewann Jordan sein erstes Videospiel-Turnier und 2.000$ Preisgeld.
  • Mittlerweile ist Jordan 16 Jahre alt und bei Fortnite gelandet.
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8 bis 10 Stunden Fortnite täglich

So geht es dem Sohn jetzt: 2018 nahm sein Vater ihn – gegen den Protest der Mutter – aus der High School raus. Nun spielt Jordan 8 bis 10 Stunden Fortnite täglich, manchmal auch 14 Stunden am Tag. Sein Vater hat ihm Gaming-Equipment im Wert von 30.000$ gekauft.

Als „woofgamg crimz“ hat sich Jordan für die Fortnite-Weltmeisterschaft qualifiziert.

Sein Vater sagt: „Als er angefangen hat, zu gewinnen, war es leicht, All-in zu gehen.“

Crimz (rechts) und sein Partner Spadess (links) sind als Duo für die Fortnite-WM qualifiziert.

Der Junge steht gegen Mittag auf, arbeitet dann 3 bis 4 Stunden an Schulaufgaben online und beginnt gegen 16 Uhr mit seinem Fortnite-Tag.

Jordan isst am Rechner, während sein Vater mit einer neuen Frau und seiner Schwester gemeinsam speist.

Tennisspielen darf der Junge nicht – auch nicht mit seiner Mutter. Das Verletzungsrisiko ist dem Vater zu hoch. Der könnte sich ja was am Handgelenk tun und das vor der Fortnite-WM – das Risiko geht man nicht ein.

Bei Fortnite geht es um wahnsinnig viel Geld mittlerweile.

Vater kauft ihm einen Maserati

Das sagt der Vater zur Kritik: Für seine Einstellung erntet der Vater einiges an Kritik. Gerade Jordan aus der Schule zu nehmen, hat negative Reaktionen von Eltern und Lehrern hervorgerufen.

Aber der Vater sagt, wenn es ums Tennis, das Klavierspielen oder die Schauspielerei gehen würde, fänden das alles okay: „Nur weil es Videospiele sind, ist es gleich Missbrauch.“

Dave sagt Leuten, die es furchtbar finden, ein Kind 10 Stunden am Tag Videogames zocken zu lassen: „Ich find’s furchtbar, Kinder Football spielen zu lassen.“

Der Vater sagt, er sei besser dazu in der Lage, Entscheidungen über die Zukunft seines Sohnes zu treffen als die Schule. Als sich Jordan für den Fortnite Welt-Cup qualifizierte und damit 50.000$ sicher hatte, schrieb Dave eine eMail an den Berater in der Schule: „Vielen Dank, dass Sie sich Sorgen um das Befinden meines Sohnes machen, aber ihm’s geht’s super.“

Im Moment hat Jordan bereits 60.000$ verdient. Sein Vater hat ihm einen Maserati mit dem Kennzeichen „CRIMZ“ gekauft.

Jordan sagt: Er kann gar nicht warten, den zu fahren, wenn er seinen Führerschein.

Sohn fühlt sich etwas ausgebrannt

Was sagt der Sohn? Jordan selbst sieht seine Situation offenbar zweigeteilt. Er ist einerseits glücklich, dass er einen Vater hat, der so an ihn glaubt und ihn so unterstützt. Allerdings fehlen ihm auch Dinge, die ein normaler Teenager so tut.

Doch er sagt: „Freunde kommen und gehen und so. Aber das hier könnte meine Karriere und meine ganze Zukunft sein.“

Im Moment ordnet er alles dem eSport unter. Jordan sagt, er fühlt sich definitiv motiviert weiterzumachen, aber auch ein wenig ausgebrannt: „Wenn man immer nur eine einzige Sache über einen langen Zeitraum macht, wird man wahrscheinlich ausbrennen, wenn man nichts anderes tut.“

Der Boston Globe deutet zwischen den Zeilen an, dass sich Jordan immer dann positiv zu seiner Zukunft als Fortnite-Profi äußert, wenn sein Vater in der Nähe ist. Wenn er alleine spricht, scheinen ihm Zweifel zu kommen.

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von Schuhmann