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Jul. 15, 2018 | 11:50 Uhr

Bei Fortnite fand gestern das erste große eSport-Turnier statt. Das erwies sich aber als Katastrophe und musste sogar abgebrochen werden. Zuschauer auf Twitch waren enttäuscht von Lags und der langweiligen Spielweise der Teilnehmer. Dabei ging es um 250.000$.

Um welches Turnier geht’s da? Am Samstag fand das erste große Turnier von Epic Games zu Fortnite statt: die „Summer Skirmish Serie“ startete. Das Event soll über zwei Monate laufen. Insgesamt wurden 8 Millionen US-Dollar als Preisgeld ausgeschrieben. Am Samstag ging es um 250.000$ Preisgeld.

Fortnite-Event

Das erste Team, das 2-mal gewinnt, gewinnt das Turnier

Wer spielte da? Epic hatte 49 Duos eingeladen (via Epic). Entweder waren das Top-Spieler, Streamer oder Leute, die sich beim Ingame-Event „Showdown“ hervorgetan hatten:

  • 35 Duos wurden von Epic handverlesen „eingeladen“ – darunter Spieler von bekannten eSport-Teams wie Faze oder TSM.
  • 14 Duos wurden aufgrund ihrer Leistung im letzten Fortnite-Event „Showdown“ ausgewählt – das waren also „normale Spieler“, ohne eSport-Vertrag oder Stream

Wahrscheinlich hat ein Duo aus Showdown kurzfristig abgesagt, deshalb waren es nur 98 und keine 100 Spieler.

Das war der Modus: Die Regeln waren einfach. Es sollten 10 Matches gespielt werden. Das erste Team, das zweimal gewinnen würde, sollte den 1. Platz machen und 50.000$ Preisgeld verdienen. Wenn es nach 10 Matches keinen Gewinner mit zwei Siegen gab, würde das Team gewinnen, das am meisten Kills gemacht hatte – das bekam zusätzlich auch 65.000$ als Preisgeld.

Wikinger-Fortnite

Lags und „feige Spielweise“ ruinieren Turnier

Sofort Probleme: Allerdings machte das Turnier von Anfang an Schwierigkeiten. Die Spiele wurde auf den nordamerikanischen Servern ausgetragen und das Turnier hatte Spieler aus der ganzen Welt zu Gast. Das führte zu Lags und üblen Verzögerungen. Teams flogen raus, ohne dass sie sich einmal im Spiel bewegt hatten.

Zuschauer enttäuscht: Zigtausend Zuschauer verfolgten das Turnier bei Twitch. Allein 120.000 waren in der Spitze auf dem Hauptkanal von Fortnite dabei. Doch die Zuschauer waren enttäuscht und gelangweilt von dem, was sie da zu sehen bekamen. Nicht nur der Lag nervte, sondern auch die defensive Spielweise der Teilnehmer. Denn denen ging es eher um den Sieg als darum, viele Kills zu machen und das Kopfgeld einzustreichen. Sie versteckten sich daher eher, als das Risiko zu suchen.

fortnite-drift-ragna-titel

Nach 4 Matches abgebrochen

Event abgebrochen: Das Turnier wurde nach nur vier Matches abgebrochen. Der Lag sorgte dafür, dass Fortnite in dieser Form unspielbar wurde. Nach dem großen Erfolg des „Pro-Am“-Turniers auf der E3 gilt dieses Event nun als Fehlschlag und Enttäuschung. Beobachter nennen das, was man da sah, „fast unerträglich“ und „langweilig.“ Die Spieler hätten sich 95% der Zeit versteckt.

Mehr Aggro bitte: Bei ESPN glaubt man, Epic solle sich eher an erfolgreichen Community-Turnieren orientieren, wie dem von Keemstar. Dort sorgen fein abgestimmte Regeln für eine „Aggro“-Spielweise, die deutlich unterhaltsamer sei. Bei dem Turnier von Keemstar werden Kills belohnt, und nicht das Überleben bis zum Ende.

Epic will neue Modi ausprobieren: Bei Fortnite hat man sich schon gemeldet und versichert, an den Problemen zu arbeiten. Man will die Lag-Probleme lösen und neue Formate probieren. In jeder Woche soll es ein anderes Format geben.

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von Schuhmann