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Jul. 20, 2018 | 16:27 Uhr

Ein Psychologie-Professor bricht eine Lanze für Fortnite. Es gebe keinen Grund zu einer moralischen Panikmache, sagt er. Der Professor vergleicht Fortnite mit den Beatles. Sucht- und Gewaltgefahr für die Kinder sieht er in Fortnite nicht.

Wer spricht da? Der Psychologie-Professor Chris Ferguson lernt an der US-Uni „Stetson University“ in Florida. Er ist auf Gewalt in Medien und Videospielen spezialisiert.

Fortnite mit Cartoon-Gewalt: Laut Ferguson machten sich gerade viele Eltern Sorgen, ob Fortnite ihren Kindern Probleme bereite. Es kursiere da die Geschichte eines 9-jährigen Mädchens, das sich eingenässt hat, weil sie nicht aufhören konnte, Fortnite zu spielen. Solche Anekdoten besorgten die Leute.

Zocken oder Sucht?

Gewaltspiele verringern Gewalt, sagen Studien

Kein Grund zur Sorge: Ferguson vergleicht die Angst vor Fortnite mit der Panik um Pokémon GO in 2016. Auch da hätten sich viele Sorgen gemacht, das Spiel könne die Gesellschaft gefährlich verändern. Aber nichts dergleichen sei passiert.

Videospiel-Gewalt verringert echte Gewalt: Der Professor führt einen Bericht aus 2002 an. Nach dem verringere das Spielen von Shootern die Gewaltbereitschaft und erhöhe sie nicht (Link zur Studie). Die Länder, in denen am meisten Gewaltspiele gespielt werden, gehörten zu den friedlichsten der Welt wie Japan oder Südkorea.

Man muss sich keine Sorgen machen: Laut dem Professor müsse man sich wegen der Action in Fortnite keine Sorgen machen. Es sei zwar möglich, dass eine geringe Zahl von Spielern sich eine „Überdosis“ verpasse und zu viel spiele. Das gelte aber auch für eine Vielzahl von Aktivitäten wie Arbeit, Training, Essen und Sex. Es gebe sogar Studien über Tanz-Sucht.

Hamburger Meinmmo fragt

Fortnite beim Dopamin-Ausstoß wie Essen – nicht wie Meth

Keine Sucht: Es gebe auch keine Hinweise auf eine Epidemie oder Sucht. Es würden da Falsch-Informationen kursieren. Etwa, dass Videospiele Dopamin freisetzen wie Kokain. Das sei technisch zwar richtig, aber auch das Streicheln einer Katze setze Dopamin frei. Videospiele setzten Dopamin auf einem ähnlichen Niveau wie Essen oder Sex frei, etwa um 100-200 Prozent über dem Normal-Niveau. Kokain erhöhe das Niveau um 350% und Meth gar um 1200%.

Ralph-Fortnite

Vor 50 Jahren hatten die Leute vor den Beatles Angst

Fortnite ist die neuen Beatles: Laut dem Professor sei Fortnite nicht mehr ein Problem für die Jugend als die Beatles 1964. Es sei üblich, dass neue Technik skeptisch beäugt werde. So glaubten früher Leute, dass Comic-Bücher für Homosexualität verantwortlich seien und dass Ozzy Osbourne zum Selbstmord auffordere. Es sei an der Zeit, dass sich die Gesellschaft hier weiterentwickle. Diese Panikmache lenke nur von den wirklichen Problemen der Gesellschaft ab.

Hier ist das Kontrastprogramm zum entspannten Professor:

von Schuhmann