Ein Psychologe bringt Gewalt und Videospiele in Zusammenhang. Der Auslöser ist das Battle-Royale-Spiel Fortnite, das zu den Spielen zählen soll, bei denen das Töten von Menschen im Vordergrund steht. Ein Psychologe glaubt, solche Spieler desensibilisierten die Jugend für Gewalt.
Auf der US-Webseite Psychology Today warnt der Psychologe Dr. Leonard Sax vor der „Epidemie Fortnite“. Eltern sollten den Mut haben, ihren Kindern das Spiel zu verbieten. Laut dem Psychologen hat Fortnite das Töten von Menschen zum Ziel und ist damit sowieso nicht für Menschen unter 18 Jahren geeignet.
Außerdem müssten Kinder Selbst-Kontrolle lernen, wenn sie im späteren Leben erfolgreich sein sollen. Es wäre der Job der Eltern den Kindern das beizubringen.
Psychologe warnt vor Fortnite, gibt „gute Spiele“ vor
Was hat Sax gegen Fortnite? Kinder sollten soziale Fähigkeiten von Angesicht zu Angesicht lernen, körperlich aktiv sein und gut schlafen. Laut Sax würde ein Kind, das von Fortnite besessen ist, keines dieser Dinge tun.
Zudem sei Fortnite eines der Spiele, bei dem das Töten von Menschen im Vordergrund stehe. Angeblich würden solche Games die Jugend für Gewalt desensibilisieren.
Was rät der Psychologe? Eltern sollten ihren Kindern Grenzen setzen und im Falle von Fortnite sagen, dass es kein geeignetes Spiel ist.
Sax will damit nicht sagen, dass Eltern Videospiele ganz verbieten sollten, jedoch sollen sie ihren Kindern Selbstbeherrschung beibringen und Richtlinien aufstellen, an die sich die Kinder beim Videospiele spielen halten sollten:
- Nicht mehr als 40 Minuten Videospiele pro Tag an Schultagen
- Nicht mehr als eine Stunde pro Tag am Wochenende
- Spielzeit summiert sich nicht: Wenn das Kind drei Wochen nicht spielt, sollte das nicht bedeuten, dass es sieben Stunden an einem Samstag mit Videospielen verbringen darf. Das sei Binge Gaming und schädlich
- Dazu sollten Kinder erst Videospiele spielen dürfen, wenn alle Hausaufgaben sowie ihre Aufgaben im Haushalt erledigt sind
Zusätzlich rät Dr. Sax, dass Kinder keine Spiele spielen sollten, zu deren Hauptziel das Töten von Menschen zählt. Dazu zählt der Psychologe neben Fortnite auch Call of Duty oder Grand Theft Auto. Spiele wie NBA Live, Wii Bowling, Madden NFL Football oder aber Candy Crush seien jedoch vollkommen in Ordnung.
Selbstkontrolle wichtig fürs weitere Leben
Selbstkontrolle als oberster Wert der Erziehung: Viele Eltern gäben dem Drängen der Kinder nach, Fortnite zu spielen, um sie glücklich zu machen. Das sei, laut Sax, aber der falsche Weg. Man müsse das besser machen.
Laut Sax sollten Eltern die Sehnsucht nach etwas Besserem und Dauerhafterem in ihren Kindern wecken, als „Videospiele oder Kim Kardashian und Kylie Jenner auf Instagram“. Auch sollten sich Eltern keine Gedanken um die Beliebtheit ihres Kindes bei seinen Gleichaltrigen machen. Laut dem Psychologen sei Beliebtheit bei Teenagern ein großer Risikofaktor für das weitere Leben.
Studien hätten gezeigt, dass „Selbst-Kontrolle“ immens wichtig für die Kinder und ihren späteren Werdegang sei. Das sei wichtiger als ein hoher IQ, gute Noten oder viele Freunde. Wer Selbstkontrolle als Kind lerne, der hätte die besten Chancen, 20 Jahre später wohlhabend, gesund und glücklich zu sein.
Es sei zwar unpopulär geworden heute sowas zu sagen. Aber dieses Denkverbot sei ein Grund dafür, dass Angst und Depressionen unter amerikanischen Teenagern auf dem Vormarsch seien. Sax verweist hier auf sein eigenes Buch „Boys Adrift: the five factors driving the growing epidemic of unmotivated boys and underachieving young me.“
Wenn das Kind unbedingt glaubt, simulierten Kampf in seinem Leben zu brauchen, dann solle man ihn an einem Nachmittag mit zum Paintball nehmen, rät Sax.
Wer ist dieser Psychologe? Dr. Leonard Sax ist Familientherapeut in Pennsylvania und ein Autor. Mit Büchern zum Thema „Erziehung“ hat er es auf die Bestseller-Liste der New York Times gebracht.
Fortnite ist durch die niedrige Altersfreigabe durch die USK und die hohe Popularität unter Kindern und Jugendlichen ein Thema, mit dem sich viele Eltern auseinandersetzen: