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Feb. 24, 2019 | 11:00 Uhr

Aktuell berichten einige Seiten, der König von Twitch, Fortnite-Spieler Tyler „Ninja“ Blevins habe 90% seiner Subscriber auf Twitch innerhalb der letzten 10 Monate verloren. Was steckt dahinter?

Das ist die Nachricht: Die Seite Metro hat berichtet, dass der Twitch-Streamer Tyler „Ninja“ Blevins 90% seiner Abos innerhalb der letzten 10 Monate verloren hat.

Damit ist der eigentliche König von Twitch plötzlich geschlagen und läuft nur noch unter ferner liefen.

Das „Ende von Ninja“, ein viel beachtetes YouTube-Video erklärt den Niedergang Ninjas.

„Das Ende von Ninja“

Das ist die Interpretation: Eine Lesart von deutschen Medien und YouTubern ist jetzt, dass „Fortnite“ als Trend vorbei ist und Ninja abgebaut hat.

Der sei nicht mehr so begeistert wie früher, wirke müde. Irgendwie kurz vorm Burnout.

Bei der deutschen Seite buffed heißt es: „Doch seine Zeit scheint langsam abzulaufen. Grund dafür ist, dass Fortnite langsam an Popularität verliert und Ninja für viele seiner Fans durch TV-Auftritte usw. auf der einen Seite wohl zu Mainstream geworden ist, auf der anderen Seiten jedoch nicht mehr die Nummer 1 ist.“

Deutsche Gaming-Medien berichten über den Fall des Ninja

Auf YouTube zitiert man auch Aussagen von Ninja, er verliere Subscriber, weil seine Fans denken, sie müssten ihn nicht mehr unterstützen, er hätte ohnehin genug.

Die Idee, Ninja wirke ausgelaugt und müde, passt auch zur Pause von Ninja: Immerhin gönnte sich der Starspieler im Januar und Februar eine Auszeit. Auch aktuell streamt er deutlich weniger als zu seinen „Stoßzeiten.“

Von Ninja selbst hieß es, er hätte 2018 sein Leben nicht gelebt.

Für ihn selbst ist, dass er Subscriber verliert, wenn er weniger auf Sendung ist. Immerhin kostete ihn eine Pause im Juni 2018 mal 40.000 Subscriber in 2 Tagen.

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Das sind Subscriber: Mit „Subscriber“ sind Abonnenten auf Twitch gemeint. Im Gegensatz zu den Followern unterstützen Abonnenten ihren Streamer monatlich mit einem kleinen Geldbetrag.

Dieses Abonnement muss monatlich erneuert werden, sonst verliert ein Streamer diese Geldquelle.

Laut den aktuellen Schätzungen soll Ninja hier weit abgeschlagen von der Spitze auf Platz 12 liegen.

Die vermuteten Subscriber-Zahlen auf Twitch – Quelle: Twitch Stats

Subscriber-Zahlen auf Twitch – das ewige Mysterium

Woher kommen diese Zahlen? Die „Subscriber“-Zahlen auf Twitch sind nicht einsehbar. Die sind also eigentlich ein Geheimnis.

Eine Meta-Seite „Twitch Stats“ behauptet aber, diese Zahlen genau zu kennen.

Anhand dieser Zahlen von Twitch orientieren sich die Gaming-Seiten, die über das „Auf und Ab“ der Streamer berichten und jetzt Ninja eine Krise zusprechen.

Sind diese Zahlen zuverlässig? Nicht so richtig. Generell ist man da auf „offizielle Ansagen“ der Streamer angewiesen oder man schätzt einfach drauf los.

So hat Twitch Stats aktuell den Streamer Shroud auf 82.525 Subscriber geschätzt. Der Shooter-Spieler gilt als großer Gewinner des Aufschwungs von Apex Legends.

Shroud selbst hat aber vor wenigen Tagen getwittert, er hätte 60.000 Subscriber.

Für Aufsehen sorgte auch ein Vorfall vor wenigen Wochen, als der Streamer Summit1G bei „Twitch Stats“ plötzlich im Januar 2018 ganz oben war. Den hatte „Sea of Thieves“ an die Spitze der Twitch Stats gespült.

Summit1g selbst bestritt aber, so viele Subscriber zu haben. Laut ihm seien das nur Schätzungen.

Damals nannte dann der Fortnite-Spieler Tfue seine aktuelle Subscriber-Zahl bei Twitter.

Die war viel höher als von Twitch Stats bis dahin geschätzt. Daraufhin setzt ihn Twitch Stats nach oben. So richtig ist den Zahlen also nicht zu trauen.

Was ist nun mit Ninja? Ninja wird aktuell mit 25.533 Subscribern gelistet. Damit ist er auf Platz 12.

Metro vergleicht ihn aber mit der Zahl seiner Subscriber vor 10 Monaten aus dem April 2018. Da hatte er 263.000 Subscriber.

Also hat er im Vergleich zu damals 90% der Abonnenten verloren.

Dieser Skin brachte Ninja wohl ein Vermögen

Zahl aus dem April 2018 war total aufgeblasen

Woran liegt es wirklich? Tatsächlich ist der Verlust der Subscriber aber auf etwas anderes zurückzuführen: Die Zahlen von Ninja waren im April durch eine Aktion von Epic total aufgeblasen.

Denn die gingen einen Deal mit Twitch ein – Fortnite-Spieler konnten im März und April 2018 ein Abo bei Amazon abschließen, erhielten dann einen Fortnite-Skin, Twitch Prime und ein „kostenloses Abo für einen Monat“ – das haben damals viele Ninja gegeben.

Diese „kostenlosen Subs“ sind mit den Monaten schon lange verflogen. Man kann also davon ausgehen, dass Ninja schon ewig von den „250.000 Subscribern“ weg ist, die er mal vor Monaten hatte.

Man kennt die Zahl aber nicht, sondern nur die Schätzungen von Twitch Stats.

Einen Preis für den besten Streamer hat er 2018 auch noch gewonnen

Aktuell schätzt man bei Twitch Stats einfach, dass die verringerte Stream-Präsenz von Ninja durch die Pause dafür gesorgt hat, dass einige Abos von seiner „normalen Kurve“ flöten gingen. Diese Schätzung zusammen mit dem Wegschmelzen der „Kostenlosen Abos“ macht diese Schlagzeile aus.

Man vergleicht:

  • die Zahlen aus dem April 2018, die künstlich durch den Twitch-Prime angeschwollen waren
  • mit den „vermuteten“ jetzigen Stats, während Ninja sich gerade eine Pause gönnt
Die am schnellsten wachsenden Twitch-Kanäle im Februar 2019. Quelle: Twitchmetrics

Das spricht gegen „Das Ende von Ninja“

Ist Ninja noch angesagt? Im Gegensatz zu den „Subscribern“-Zahlen sind die Follower-Zahlen von Twitch-Streamern öffentlich einsehbar und damit legitim.

Im Februar 2019 ist auch hier Shroud der am stärksten wachsenden Kanal mit 512.000 Followern mehr. Gefolgt wird er von LoL-Profi Rekkles, der grad erst seinen Kanal aufgemacht hat, und Tfue, dem Rivalen von Ninja.

Aber Ninja kommt schon auf Platz 4 mit über 267.000 neuen Followern.

Aber ein „Ende von Ninja“ während er gleichzeitig der am viertstärksten wachsende Kanal auf Twitch ist – das funktioniert wohl nicht – auch wenn das manche offenbar gerne sehen möchten.

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von Schuhmann