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Jan. 31, 2019 | 10:06 Uhr

Der Fortnite-Streamer Tyler „Ninja“ Blevins ist der größte Star auf Twitch und hat 2018 zehn Millionen US-Dollar verdient. Aber das kam zu einem hohen Preis, wie er jetzt sagt: Er habe 2018 sein Leben nicht gelebt. Er sei Sklave der Tretmühle des Streams gewesen.

So war 2018 für Ninja: Das Jahr 2018 bestand für Ninja fast nur aus Fortnite und Twitch. Nach eigenen Angaben hat der Streamer fast die Hälfte aller Stunden des Jahres, 4.000 Stunden, damit verbracht, Fortnite zu spielen und zu streamen.

Die tägliche Routine bestand aus 12 bis 14 Stunden im Stream. Dazu kamen:

Sogar an Silvester war Ninja bei einem großen Live-Event in New York und veranstaltete dort einen Neujahrs-Stream.  Blevins wollte offenbar den Hype um sich und das Spiel Fortnite ausnutzen, solange der so heiß war.

Gelohnt hat sich das für Ninja, er hat 2018 etwa 10 Millionen US-Dollar verdient und wurde zum größten Streamer aller Zeiten auf Twitch. Aber das kam offenbar zu einem Preis.

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So ist 2019 bisher für Ninja: Jetzt im Januar 2019 lässt es Ninja ruhiger angehen.

So twitterte er am 23. Januar, er sei jetzt einige Tage weg, um Zeit mit seiner Frau und seinem Vater zu verbringen.

Die letzten Tage gönnt er sich immer öfter Auszeiten und hat seinen sonst so rigorosen Stream-Zeitplan gelockert.

Im Moment ist er wohl auf dem Weg zum Super Bowl und wird einige Tage nicht von zu Hause aus streamen können.

Fortnite-Ninja

Darum ist das etwas Besonderes: Ninja ist wahnsinnig ehrgeizig und denkt offenbar – für einer Gamer typisch – in „High Scores.“ Auf dem Höhepunkt seines Ehrgeizes 2018 konnte und wollte Ninja sich keine Auszeit gönnen.

Er schien besessen von seinem „Subscriber-Count“ zu sein. Das sind Leute, die ihn auf Twitch mit Geld unterstützen, indem sie ein Abo abschließen.

Sobald er nicht streamte, ging die Zahl seiner Subscriber runter. Denn Abos liefen aus und wurden nicht erneuert, wenn Ninja nicht auf Twitch zu sehen war.

So erklärte Ninja, als er 2 Tage Pause machte, hatte er 100.000$ an Abos verloren.

Das sagt Ninja jetzt: Die aktuelle Verschnaufpause scheint bei Ninja zu einem Umdenken geführt zu haben. Im Stream sagt er nun:

„Ich bin so viel entspannter gerade. Nach dem letzten Jahr mach ich mich nicht mehr wegen meiner Subscriber-Zahl verrückt. Ich weiß, zu was ich fähig bin, wenn ich die Zeit habe, so viel zu streamen, wie möglich und diese 12 bis 14 Stunden Streams zu machen.

Ich habe mein Leben 2018 nicht gelebt. Ich war ein Sklave der Stream-Tretmühle. Und ich bereue das auch überhaupt nicht. Aber es ist nett, sich ein bisschen Ruhe und Erholung zu gönnen.“

Das steckt dahinter: Es ist ein interessanter Einblick in die Gedankenwelt eines Streamers. Diese „Twitch-Tretmühle“ ist ein großes Probleme für viele Streamer, die das Gefühl haben, sie verlieren alles, was sie sich aufgebaut haben, wenn sie sich nur kurz ein Auszeit gönnen.

Da es kein Reglement für Streamer gibt, entsteht der Eindruck, jede Minute, in denen sie nicht streamen, verlieren sie an Boden. Und sie könnten immer noch mehr machen, noch ein Event, noch eine besondere PR-Aktion, noch einen Auftritt mehr haben, um die Gunst der Stunde zu nutzen.

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Offenbar war Ninja 2018 völlig in dieser Geisteshaltung und sieht jetzt mit ein wenig Abstand, dass es auch anders geht. Wobei man ihm natürlich seinen Ehrgeiz anmerkt. Ninja ist sich sicher, sobald er wieder streamt, kann er den Boden gutmachen, den er aktuell auf Rivalen wie Tfue verliert.

Der jüngere Konkurrent, Turner „Tfue“ Tenney, gilt aktuell als bester Fortnite-Spieler der Welt und hat Ninja wohl beim Subscriber-Count überholt.

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von Schuhmann