Der Streamer Tyler „Ninja“ Blevins ist durch den Boom um Fortnite 2018 zum größten Streamer auf der Plattform Twitch geworden. Jetzt hat er aber bekanntgeben, dass er auf die Konkurrenz-Plattform Mixer wechselt. Wie lief der 1. Stream?
So war die Vorgeschichte: Der Wechsel Ninjas von Twitch hin zu Mixer heizte die Stimmung an und wirbelte in den letzten Tagen einigen Staub auf.
Rasch hatte Ninja den Subscriber-Rekord der im Vergleich zu Twitch winzigen Plattform gebrochen und 500.000 Subscriber mitgenommen. Das sind Spieler, die ihn finanziell unterstützen.
Mixer gab einen Anreiz, Ninja ein Abonnement zu spenden: Wer sich auf Mixer anmeldet, kann Ninja kostenlos mit dem Abo verwöhnen. Sicher ein lukrativer Deal für Tyler „Ninja“ Blevins.
Wer eine Subscription auf Mixer unterhält, bekommt 22 Ninja-Emoticons und muss keine Werbung sehen.
Ninjas Wechsel auf Mixer wurde viel diskutiert, wird Ninja doch fest mit Fortnite und Twitch verbunden. Der Aufstieg von Fortnite in den Mainstream begann, als Ninja zusammen mit dem Rapper „Drake“ im März 2018 gemeinsam auf Twitch streamte.
Andere Twitch-Streamer und Experten gaben ihren Senf zum Wechsel. Man war gespannt, wie sehr Ninja Twitch braucht und wie sehr Twitch Ninja.
Mann aus dem Publikum ruft rein
So war der 1. Stream: Der erste Stream auf Mixer fand im Rahmen des „Lollapalooza Musik-Festivals“ in Chicago vor einer Live-Kulisse statt. Ninjas Sponsor Red Bull hatte da ein Zelt aufgeschlagen – Ninja kippte denn auch einen Energy-Drink nach dem anderen.
Ninja spielte auf offener Bühne, war direkt im Kontakt mit Zuschauern und in Fortnite unterwegs.
Ein Zuschauer vor Ort erwies sich als etwas streitsüchtig und beharkte Ninja mit laut hörbaren Rufen aus dem Publikum:
- So rief er : „Tfue ist besser!“, ein bekannter Ruf, auf den Ninja schon allergisch reagierte hat.
- Der Streamer konnte darauf aber relativ gelassen und ziemlich fies gegenüber Tfue reagieren: „Wie hat er denn beim World Cup abgeschnitten?“
- Der Störenfried rief dann: „Was haben sie dir bezahlt, um auf Mixer zu wechseln? 100 Millionen?“
- Als letztes brüllte er „Sellout, Sellout, Sellout“ – Der Vorwurf also, Ninja habe sich verkauft.
Insgesamt lief der Stream aber gut für Ninja, er hatte offenkundig viel Spaß und beschrieb die Stimmung danach als ausgelassen und ansteckend. Ninja holte sich auch ein paar Siege und spielte mit einem Musiker zusammen.
Am Ende zeigte er sich sichtlich zufrieden.
Auf Mixer schauten Ninja mehr zu als auf Twitch zuletzt
Wie lief der Stream bei den Zuschauern? Insgesamt lief der Stream auf Mixer ganz gut für Ninja. Er kam in der Spitze auf etwa 80.000 Zuschauer.
Das ist unter den Höhepunkten, die er 2018 auf Twitch setzten konnte – aber die Zuschauerzahl liegt etwas über dem Niveau seiner letzten Streams auf Twitch. Da war zuletzt etwas die Luft raus.
Die letzten drei Streams auf Twitch erreichten in der Spitze nur noch zwischen 40.000 und 63.000 Zuschauern.
Das ist das Besondere: Ninja macht gerade im Alleingang die Plattform Mixer zumindest für Fortnite-Fans relevant. Jetzt muss man aber sehen, wie sich das langfristig entwickelt und ob hier Twitch tatsächlich eine Konkurrenz entsteht.
Twitch soll Ninja „nur“ 15-20 Mio $ für 3 Jahre geboten haben
Warum ist Ninja gewechselt? Es kann hier eigentlich nur um Geld gehen – wie man schon an dem „Suscriber-Geschenk“ von Microsoft sieht.
Der eSport-Experte Rod Breslau sagt, ihm hätten zwei Quellen gesteckt, dass Ninja mit Twitch verhandelt hatte.
Das Eröffnungs-Angebot von Twitch hätte zwischen 15 und 20 Millionen Dollar für 3 Jahre gelegen. Das fand Ninja wohl zu niedrig. Dieses Angebot dürfte letztlich dazu geführt haben, dass Ninja nun für wahrscheinlich deutlich mehr Geld auf Mixer unterwegs ist.
Über Fortnite selbst verdient Ninja sicherlich auch noch mal Geld.