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Jun. 16, 2019 | 07:00 Uhr

Fortnite: Battle Royale wird sehr gerne von Kindern und Teenagern gespielt. Deren Naivität und Unwissenheit nutzen skrupellose YouTuber schamlos aus, um sich mit miesen Tricks Abos zu sichern.

Was hat es mit den YouTubern auf sich? Wer zu Fortnite bei anstehenden Events auf YouTube unterwegs ist, könnte oft meinen, dass da gerade die Post abgeht. Denn laut einem Report auf der Seite PCGamer werben massig YouTuber mit reißerischen Titeln und entsprechenden Thumbnails um die Gunst der Zuschauer.

So wurden beispielsweise zu dem Auge im Eis massig Videos hochgeladen, die darauf hindeuten, dass man gefälligst SOFORT das Video gucken soll, denn JETZT passiere gerade etwas super Wichtiges!

Dabei sind diese Videos allesamt Luftnummern, hinter denen so gut wie kein aktueller Informationsgehalt steckt. Denn am Ende zeigt man nur das Auge im Eis ohne, dass etwas passiert. Das Ziel der YouTuber ist lediglich, Views und Abos von ahnungslosen Kids zu kassieren.

Das Auge im Eis bei Fortnite

Photoshop-Tricks, Endlos-Countdowns und Fake-Events

Das sind die miesesten Tricks der Youtuber: Um aber ihr Ziel von mehr Abos und Views zu erreichen, ist den YouTubern kaum eine Masche zu billig. Denn wenn gerade nichts Spannendes passiert, muss man eben so tun, als wenn es gleich losgeht. Dazu werden vor allem gern die folgenden Methoden angewandt:

  • Super-heftige Headline: Typisch für Fortnite-Fake-News sind übertrieben reißerische Headlines. Am besten mit vielen Ausrufezeichen und in Großschrift. Auch wichtig: Es müssen oft die Worte EVENT und JETZT vorkommen.
  • Große, rote Pfeile im Thumbnail, zusammen mit Photoshop: Ein dicker roter Pfeil signalisiert, das etwas passiert. Auch, wenn nichts passiert. Darum verwenden windige YouTuber ihn oft.
  • Fake-Countdowns: Vor allem bei Live-Übertragungen blenden unseriöse Youtuber einfach einen beliebigen Timer ein, der irgendwelche Fantasie-Zahlen runterzählt. Das soll suggerieren, dass der Streamer genau weiß, wann es losgeht. Doch am Ende resettet der Countdown einfach und geht von vorne los.
  • Gespielter Enthusiasmus: Zusätzlich zu Countdowns flippen die YouTuber oft regelrecht aus und scheinen sich vor Vorfreude fast in die Höschen zu machen. Daher werden laut und schnell irgendwelche Superlative geplappert und möglichst oft Ausrufe wie „Oh my God“ und ähnliches durch den Äther geplärrt.
  • Äußerst alberne Fake-Events: Gerade beim Auge im Eis wurden Teils sehr alberne Methoden angewandt, um Aktivität zu suggerieren. So mancher YouTuber wedelte einfach wild mit Maus oder Controller, um zu suggerieren, dass gerade die Erde bebt und sich das Monster JETZT gerade freiwühlt.
  • Angebliche Prämien: Dazu versprechen die YouTube-Bauernfänger oft noch alle möglichen Prämien und Gewinne, wenn man ihrem Channel folgt oder der Kanal eine bestimmte Zahl an Views erreicht.

Die YouTube-Landschaft bei solchen Themen ähnelt also stark einem lauten Markplatz, auf dem Dutzende von windigen Händlern angeblich frische Fische und Wundermittel gegen alle Krankheiten feilbieten und sich gegenseitig niederbrüllen.

Auf der Seite PCGamer wurden dieses Video oben zusammengestellt, das die schlimmsten Beispiele zeigt:

Darum ist dieses Vorgehen ein Problem: Für die meisten erwachsenen YouTube-Konsumenten sind die Maschen der YouTuber leicht zu durchschauen. Man muss schon sehr naiv sein, um darauf reinzufallen. Oder eben ein Kind sein, das noch nicht gelernt hat, mit solchen psychologischen Tricks von Betrügern und Bauernfängern umzugehen.

Die Folgen sind in jedem Fall unschön, denn zum einen bekommt ein lauter Schreihals unverdient Traffic und damit Aufmerksamkeit und Geld. Und zum anderen wird die Unwissenheit von jungen Menschen schamlos ausgenutzt und mit ihnen Schindluder getrieben.

Was macht YouTube dagegen? Während YouTube durchaus gegen Betrugsmaschen vorgeht, die auf echtes Geld abzielen, ist man bei Betrügern, die „nur“ Aufmerksamkeit und Clicks wollen, weniger streng.

Zwar verbietet YouTube in seinen Richtlinien irreführende Angaben in Thumbnaiils und Headlines, aber geahndet wird hier wohl nicht viel. Da aber Clicks und Abos durchaus einen realen Wert darstellen, dürfte es hoffentlich bald Maßnahmen gegen allzu freche YouTube-Schreihälse geben.

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