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Der Fortnite-Entwickler Epic reagiert auf die Aufdeckung einer Pädophilen-Community auf der Plattform YouTube. Epic will keine Werbung mehr für den Shooter Fortnite schalten. YouTube verspricht Maßnahmen.
Dieses Aufklärungs-Video sorgt für Aufregung: Der Content-Creator Matt Watson hat am 17.2. ein Video auf YouTube hochgeladen, in dem er YouTube vorwirft, die „sexuelle Ausbeutung von Kindern“ zu ermöglichen und damit noch Geld zu verdienen.
Dieses Video hat mittlerweile 2.4 Millionen Aufrufe und wurde viel diskutiert.
In dem Video erklärt Watson, wie man mit einem frischen YouTube-Account über die Suche von Wörtern wie „Bikini Haul“ seinen Account so ausrichtet, dass einem Videos gezeigt werden, die Kinder darstellen.
An sich sind diese Videos nicht „pornographisch“, allerdings hat sich unter den Videos eine Community gebildet, die in den Kommentaren auf Stellen hinweist, in denen Kinder sexualisiert werden mit Zeitstempeln.
In dem Aufklärungs-Video von Watson ist zu sehen, dass vor den Videos Werbung von Firmen wie Grammarly oder Google Chromebooks geschaltet wird.
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Epic zieht Werbung zurück – YouTube verspricht Maßnahmen
So reagiert Epic: Die Firma hinter Fortnite, Epic Games, hat alle Werbung vor YouTube-Videos gestoppt.
Man habe durch die Werbe-Agentur nun Kontakt zu YouTube aufgenommen, um denen zu sagen, sie sollten Inhalte dieser Art von ihrer Plattform entfernen, heißt es gegenüber The Verge.
So reagiert YouTube: Die sagen, sie wären sofort aktiv geworden und hätten Accounts und Kanäle gelöscht. Man habe illegale Aktivitäten an die Behörden weitergeleitet.
YouTube verurteile jede Art von Inhalt, der Minderjährige gefährdet, und habe klare Richtlinien, um die Gefährdung von Minderjährigen auf YouTube zu verhindern. Es sei aber mehr zu tun und man arbeite daran, um Missbrauch schneller zu erkennen.
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Darum ist das für YouTube so heikel: Schon im Juli 2017 gab es eine ähnliche Aufregung um YouTube-Videos und Werbung. Da hatten große Firmen Alarm geschlagen, weil ihre Werbung vor Inhalten ausgestrahlt wurde, mit denen sie nicht in Verbindung gebracht werden wollten: hasserfüllte oder gewaltverherrlichende Videos.
YouTube reagierte darauf mit härteren Filtern und de-monetarisierte einige Arten von Content.
Damals sprach man von der großen „Adpocalypse“: Auch bei einigen Gaming-YouTubern brachen danach die Einnahmen ein, weil offenbar „Gewalt-Videospiele“ nicht mehr zu monetarisieren waren.
Danach orientierten sich einige YouTuber etwa hin zu Twitch.
Dass die großen Plattformen zu wenige „menschliche Prüfer“ beschäftigen und zu viel auf noch unausgereifte Algorithmen setzen, um ihre Regeln durchzusetzen, ist seit Jahren ein großer Kritikpunkt an den Tech-Riesen.